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Ubuntu User Sever @ Home (Vorschau)

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DynDNS und Portweiterleitung<br />

Schwerpunkt<br />

der in den Screenshots gezeigten Einstellungen<br />

erscheinen erst, wenn Sie die Experten-Ansicht in<br />

der Kopfzeile der FritzBox-Weboberfläche respektive<br />

im linken Bereich die Erweiterten Einstellungen<br />

aktivieren. Obwohl Sie über die grafischen<br />

Weboberflächen von Routern im Prinzip dieselben<br />

Funktionen erreichen, nennen die Gerätehersteller<br />

diese oft unterschiedlich – hier hilft zur Not das<br />

mitgelieferte Handbuch weiter.<br />

Statische IPs<br />

In einem ersten Schritt sorgen Sie dafür, dass der<br />

Rechner, auf dem der Dienst läuft, eine feste IP-<br />

Adresse erhält (Referenz: NAT, DHCP und Co.).<br />

So spürt ihn der Router stets unter derselben<br />

IP-Adresse auf. Viele Hardware-Router identifizieren<br />

Rechner im LAN anhand der individuellen<br />

MAC-Adresse ihrer Netzwerkkarte. Meldet sich<br />

der Rechner mit dieser beim Router an, weist der<br />

ihm stets dieselbe reservierte IP-Adresse zu. Die<br />

finden Sie dann entweder über die Verbindungsinformationen<br />

des NetworkManagers heraus (Abbildung<br />

1), oder Sie rufen ein Terminal auf (über<br />

Anwendungen | Zubehör | Terminal) und geben<br />

das Kommando ip addr ein. In der Zeile link/ ether<br />

finden Sie die MAC-Adresse zur WLAN- (meist<br />

wlan0) oder Netzwerkkarte (meist eth0). Oft pappt<br />

auch ein Aufkleber auf dem Gehäuse der Geräte,<br />

welcher die MAC-Adresse verrät.<br />

Alternativ tragen Sie in den Netzwerkeinstellungen<br />

des Rechners selbst eine feste IP-Adresse ein, wie<br />

es der Artikel auf Seite 36 beschreibt. Das ist allerdings<br />

etwas aufwändiger, weshalb Sie besser die<br />

vom Router angebotene Variante wählen.<br />

Portweiterleitung<br />

Ist der Heimserver im LAN nun stets über dieselbe<br />

IP-Adresse erreichbar, schreiten Sie zur Einrichtung<br />

der Portweiterleitung (engl. port forwarding).<br />

Die FritzBox macht es Ihnen hier wieder leicht.<br />

In der Übersicht unter Heimnetz | Netzwerk oder<br />

direkt unter Internet | Freigaben | Portfreigaben<br />

richten Sie mit ein paar Mausklicks die Portweiterleitung<br />

für vorkonfigurierte Dienste oder beliebige<br />

Anwendungen ein (Abbildung 2).<br />

Die wichtigsten Ports für einen FTP-, SSH- oder<br />

Webserver finden Sie in Tabelle 1. Sie ist keineswegs<br />

komplett, alle derzeit registrierten Ports<br />

finden Sie bei der Internet Assigned Numbers<br />

Authority (kurz IANA) [3]. Bei vielen Routern<br />

Tabelle 1<br />

Portnummer TCP/ UDP Funktion<br />

20 TCP ftp-data<br />

21 TCP ftp (Control)<br />

22 TCP/ UDP ssh<br />

80 TCP http<br />

443 TCP https<br />

2 Mit Hilfe eines Mausklicks und über die Eingabe der statischen IP-Adresse leiten Sie die auf<br />

Port 80 eingehenden Anfragen an Ihren Webserver im LAN weiter.<br />

3 It works! Die Standardseite des installierten Apache-Servers erreichen Sie mit Hilfe der öffentlichen<br />

IP-Adresse über das Internet – vorausgesetzt, die Portweiterleitung funktioniert.<br />

müssen Sie übrigens Weiterleitungen für TCP- und<br />

UDP-Pakete separat einrichten: Eine Portweiterleitung<br />

für Port 80/ TCP gilt nicht automatisch auch<br />

für Port 80/ UDP.<br />

Die eigene Domain<br />

Funktioniert nun die Portweiterleitung, und haben<br />

Sie die Firewalls angepasst, lässt sich Ihr<br />

Web- oder SSH-Server bereits über das Internet<br />

erreichen, wenn der Besucher Ihre öffentliche IP-<br />

Adresse im Browser aufruft. Diese finden Sie heraus,<br />

indem Sie in die Adressleiste http://checkip.<br />

dyndns.com/ eingeben oder den Befehl curl http://<br />

showip.spamt.net in ein Terminal tippen. Anschließend<br />

bitten Sie eine Person außerhalb des Netzwerks,<br />

diese IP-Adresse aufzurufen, und testen<br />

so, ob die Weiterleitung klappt (Abbildung 3).<br />

Eine Überprüfung aus dem LAN selbst funktioniert<br />

nicht immer; alternativ rufen Sie die Adresse über<br />

einen Proxy wie Tor auf (Referenz: Tor).<br />

Ist der Test erfolgreich, folgt der letzte Schritt auf<br />

dem Weg zum Heimserver. Ihr Provider „leiht“ Ihnen<br />

zwar eine öffentliche IP-Adresse, aber keinen<br />

Domainnamen, wie etwa www.meinhomeserver.<br />

Der Autor<br />

Christoph Langner arbeitet für<br />

die PTV AG Karlsruhe im Bereich<br />

des Testmanagements und ist<br />

seit Jahren im Bereich der Open-<br />

Source-Software aktiv. Sie finden<br />

sein Blog rund um GNU/ Linux<br />

auf [http:// linuxundich. de].<br />

Glossar<br />

MAC-Adresse: Jede Netzwerkkarte<br />

besitzt mit der MAC-Adresse eine<br />

einmalige (wenn auch änderbare)<br />

Kennung. Diese 48 Bit – also sechs<br />

Byte – lange Zahl dient zur eindeutigen<br />

Identifizierung eines Geräts im<br />

lokalen Netzwerk. Die Notation ist<br />

hexadezimal, die Adressen sehen<br />

so aus: 09:12:23:ab:1a:2b.<br />

www.ubuntu-user.de 02/2011<br />

UBUNTU<br />

user<br />

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