gwf Wasser/Abwasser Qualität auf den ersten Blick (Vorschau)

STANDPUNKT
Der Schritt zurück – ist kein Rückschritt
Jahreswechsel scheinen sich geradezu
unausweichlich anzubieten für grundsätzliche
Betrachtungen. Wohl allein
schon deshalb, weil mit der neuen Jahreszahl
– so auch mit 2013 – jedem von uns bewusst
wird, dass Alterung zum Leben dazu gehört.
Irgendwie wird einem zu jedem Neuen Jahr
die begrenzte Aufenthaltsdauer, die eigene
Vergänglichkeit direkt vor Augen geführt.
Man versucht in diesen Stunden zu klären,
was einem wirklich wichtig ist.
Mit dem Schritt zurück von den kleinen
und großen Problemen des Alltags, die allesamt
dazu geeignet sind, den Blick auf wirklich
Wichtiges zu verstellen, wird die Sicht frei
auf das Grundsätzliche, auf das, worauf es
wirklich ankommt. Und was das ist? Ein Stück
weit bestimmt dies jeder selbst, dieser Schritt
zurück ermöglicht nämlich den Blick ins
eigene Innere, somit auf die innersten Strukturen
eines jeden von uns. Sicher ist zum Beispiel,
dass es nicht wichtig ist, auch nur eine
von 147 Mails zu checken, bevor man sich zu
den Menschen aufmacht, die man schätzt, die
man mag.
Wichtig ist jedenfalls, auch bei all den
Ablenkungen, die wir täglich erfahren, dass
der Erhalt von sauberem Wasser und reiner
Luft Ausgang unserer Überlegungen und
unseren Tuns sein muss. In allen großen Religionen,
wie beispielsweise im Hinduismus,
gilt das Wasser als Urquelle des Lebens. Wasser
ist bei den Hindus die personifizierte Kraft
der Reinigung von Körper und Geist. Der im
Himalaja entspringende Fluss Ganges gilt von
jeher als heilig. Millionen Pilger befreien sich
durch rituelle Waschungen in diesem sakralen
Weltenstrom von der Last ihrer aus Handlungen
angesammelten Schuld (Karma), wodurch
das Nirwana, die Befreiung aus dem Kreislauf
der Wiedergeburten (Reinkarnation), näher
rückt. Das heilige Wasser des Ganges soll von
allen Fehlern reinigen, Heilung und Erleuchtung
bringen.
Aus unserer mitteleuropäisch geprägten
Sicht ist es bei der fragwürdigen Wasserqualität
des Ganges nicht so recht vorstellbar,
dass bei einem Bad in den trüben Fluten Reinigungserfolge
zu erwarten sind. Und die
erwünschte Reinigung des Geistes wird bei
uns eher durch den oben beschriebenen
Schritt zurück, durch die Besinnung auf das
Wesentliche erreicht.
Lassen Sie uns auch 2013 dafür eintreten,
dass das, was uns viel bedeutet, und dazu
zählt eben auch das Wasser, in jeder Erscheinungsform
seiner Bedeutung entsprechend
behandelt wird. Zentraler Diskussionspunkt
auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum am
7. und 8. Februar wird das Wasser sein, wenn
Sie mögen, sind Sie herzlich eingeladen mitzutun.
Informieren Sie sich unter www.iroonline.de.
Ich freue mich auf Sie, die Sie gereinigt
sind an Körper und Geist.
Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener
iro (Institut für Rohrleitungsbau) an der
Fachhochschule in Oldenburg
Januar 2013
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