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gwf Wasser/Abwasser Qualität auf den ersten Blick (Vorschau)

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Porträt NETZWERK WISSEN<br />

Energiegewinnung aus Urin,<br />

Energieeffizienz als Studiengang<br />

Vier EUTEC-Mitarbeiter im Gespräch über angewandte Forschung und<br />

grundlegende Lehre<br />

Die sogenannte Energiewende ist derzeit in aller Munde und sie ist politisch gewollt. Welchen Beitrag können<br />

eigentlich Hochschulen und Universitäten dazu leisten? Welche Art von Ausbildung braucht es, um effiziente<br />

Anlagen planen und realisieren zu können? Und welche Forschungsschwerpunkte setzt die Hochschule<br />

Em<strong>den</strong>/Leer im Bereich der Energieeffizienz? Diesen und weiteren Fragen gehen vier Mitarbeiter am Emder<br />

Institut für Umwelttechnik (EUTEC) Prof. Dr. Sven Steinigeweg, Prof. Dr. Axel Borchert, Dr. Frank Uhlenhut<br />

und Dr. Wolfgang Lin<strong>den</strong>thal im Gespräch mit <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> nach.<br />

<strong>gwf</strong>: Weg von Energiegewinnung aus<br />

<strong>den</strong> nicht nachwachsen<strong>den</strong> Rohstoffen<br />

Öl und Gas – hin zu neuen Energieformen.<br />

Damit dieses Credo der<br />

Bundesregierung umgesetzt wer<strong>den</strong><br />

kann, braucht es fundierte Forschung.<br />

An der Hochschule Em<strong>den</strong>/Leer widmet<br />

man sich zum Beispiel verstärkt<br />

dem Thema Energieeffizienz und<br />

Energiespeicherung. Welche Forschungsschwerpunkte<br />

bestehen hier?<br />

Prof. Dr. Sven Steinigeweg: An der<br />

Hochschule Em<strong>den</strong>/Leer widmet<br />

sich das EUTEC Institut <strong>den</strong> vielfältigen<br />

Fragestellungen zu <strong>den</strong> Themen<br />

der angewandten Forschung<br />

und Entwicklung im Bereich der<br />

Energie- und Umwelttechnik.<br />

Grundlage bei diesen Vorhaben ist<br />

die Entwicklung zuverlässiger Prozessmodelle,<br />

die anschließend zur<br />

Optimierung des Prozesses hinsichtlich<br />

einer Minimierung des<br />

Stromverbrauchs zielen. Ein anderer<br />

Schwerpunkt sind Metho<strong>den</strong> zur<br />

Wärmeintegration, um bei Prozessen<br />

<strong>den</strong> Wärmeeinsatz <strong>auf</strong> ein Mindestmaß<br />

beschränken zu können.<br />

einem deutlichen Ausbau der offshore<br />

Win<strong>den</strong>ergie kommen. Ein<br />

großer Teil des Stroms, der in der<br />

Nordsee produziert wird, wird über<br />

Em<strong>den</strong> verteilt. Em<strong>den</strong> ist einer der<br />

Ausgangspunkte der geplanten<br />

„Stromautobahnen“. Eine besondere<br />

Herausforderung ist die Ungleichzeitigkeit<br />

von Stromangebot und<br />

-nachfrage, die mit Speichertechniken<br />

gelöst wer<strong>den</strong> soll. Im Rahmen<br />

des Projekts wer<strong>den</strong> zwei Aspekte<br />

untersucht. Einerseits soll untersucht<br />

wer<strong>den</strong>, wie sich der Betrieb<br />

von Prozessen an die Windstromverfügbarkeit<br />

koppeln lässt. Andererseits<br />

geht es darum, wie nachgelagerte<br />

chemische Speicherschritte<br />

▶▶<br />

<strong>gwf</strong>: Beim Thema erneuerbare Energien<br />

<strong>den</strong>kt man ja zunächst an Windoder<br />

Solarkraft. Aber auch das Feld<br />

<strong>Abwasser</strong>nutzung zur Energiegewinnung<br />

gehört in diesen Themenbereich.<br />

Das EUTEC ist hier eingebun<strong>den</strong><br />

in ein Forschungsprojekt, das Kläranlagen<br />

als Energiespeicher nutzt. Was<br />

hat es damit <strong>auf</strong> sich?<br />

Prof. Dr. Sven Steinigeweg: Im<br />

Zuge der Energiewende wird es zu<br />

Kommunale Kläranlagen als Energiespeicher: Schema für das aktuelle Projekt mit <strong>den</strong><br />

Stadtwerken Em<strong>den</strong>; Legende: 1) Überschüssiger Strom, max. 300 kW, 2) Elektrolyse<br />

produziert max. 60 Nm³/h H 2 , 3) Sabatier-Prozess, 4) <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsprozess,<br />

5) Klärschlamm, 6) Faulprozess, 7) 75 Nm³/h Klärgas, 8) Klärgasspeicher max. 1000 Nm³,<br />

9) Adsorptive Entfernung der Katalysatorgifte, 10) Reaktionswärme zur Beheizung der<br />

Faultürme, 11) Konditionierung gemäß DVGW, 12) „Grünes Erdgas“, 13) BHKW-Abwärme,<br />

14) Belüftungsanlage, 15) Luft.<br />

Januar 2013<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 45

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