gwf Wasser/Abwasser Qualität auf den ersten Blick (Vorschau)
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NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Regenwasser – ideal für die Bewässerung!<br />
Mehr als 60 Teilnehmer aus Umweltämtern, Architekturbüros, GalaBau-Unternehmen und Fachleute der<br />
Bewässerungswirtschaft diskutierten über neue Kenntnisse und Bewässerungstechniken mit Regenwasser <strong>auf</strong><br />
der fbr-Fachtagung am 20. November 2012 in Frankfurt/Main.<br />
Dabei stand die Bewässerung<br />
von Sportstätten wie Fußballplätzen,<br />
Tennis- oder Golfplätzen,<br />
Pferdesportanlagen und kommunalen<br />
Grünflächen mit Regenwasser<br />
an erster Stelle. Die Referenten Jens<br />
Prüller vom Landessportbund Hessen<br />
e.V. und Andreas Klapproth vom<br />
gleichnamigen Ingenieurbüro in<br />
Kelkheim konnten von langjährigen<br />
Erfahrungen und Bewässerungstechniken<br />
<strong>auf</strong> Sportstätten – hier in<br />
erster Linie Fußballplätze aber auch<br />
Golfanlagen – berichten.<br />
Aktuell stellte Markus Illgas, von<br />
Ulenberg & Illgas Landschaftsarchitekten,<br />
Straelen das neue FLL-<br />
Regelwerk „Empfehlungen für die<br />
Planung, Instandhaltung von<br />
Bewässerungsanlagen in Vegetationsflächen“<br />
dazu vor.<br />
„Bewässerung ist nicht Bewässerung“,<br />
so Referent Nikolai Kendzia,<br />
von der Bayerische Landesanstalt<br />
für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim,<br />
die seit 2005 Versuche<br />
mit verschie<strong>den</strong>en automatischen<br />
Beregnungsanlagen durchführen.<br />
Die Hersteller sind <strong>auf</strong>gerufen, die<br />
Steuerung der Anlagen weiter zu<br />
optimieren.<br />
Regenwassernutzung<br />
in 60 Prozent der<br />
Produktionsgartenbetriebe<br />
Erfreulich ist dagegen die große<br />
Verbreitung der Nutzung von<br />
Regenwasser im Produktionsgartenbau.<br />
Mehr als 60 % der Betriebe<br />
nutzen Regenwasser für <strong>den</strong> Unterglasanbau<br />
oder in anderen Anbaubereichen,<br />
so Gabriele Hack von<br />
der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen,<br />
Bonn. Neben der<br />
Bewässerung mit dem weichen<br />
Regenwasser kann auch die Zugabe<br />
mit Nährstoffen über die Anlagen<br />
optimal angepasst wer<strong>den</strong>. Aus der<br />
Interessierte Teilnehmer bei der fbr-Fachtagung im November.<br />
Diskussion heraus zeigte sich, dass<br />
ein Erfahrungsaustausch zwischen<br />
<strong>den</strong> Akteuren des Produktionsgartenbaus<br />
und der Regenwassernutzungsbranche<br />
zukünftig sinnvoll ist.<br />
„Grün und Blau“ zurück<br />
in die Stadt<br />
Klimaveränderung und demografischer<br />
Wandel erfordern ein Um<strong>den</strong>ken<br />
mit Pflanzen und <strong>Wasser</strong> in<br />
Städten. Nicht die Anpflanzung von<br />
trockenresistenten Pflanzen, wie<br />
dies mittlerweile von einigen Kommunen<br />
praktiziert wird, sondern<br />
große Bäume mit hoher Verdunstungsleistung<br />
gehören zurück in<br />
<strong>den</strong> urbanen Raum. „<strong>Wasser</strong>flächen<br />
müssen sichtbar sein“ so Reiner<br />
Götz, WUS-Architektur, Stuttgart<br />
„ein schönes Beispiel ist der Potsdamer<br />
Platz in Berlin“. Hier greifen<br />
gleich mehrere planerische gute<br />
Ansätze. Neben landschaftsgestalterischen<br />
Komponenten ist die<br />
Regenwassernutzung und die<br />
Regenwasserrückhaltung kombiniert<br />
wor<strong>den</strong>. Weiteres Potenzial<br />
bietet die Regenwasserbewirtschaftung<br />
durch Retentionsspeicher<br />
sowohl unterirdisch als auch durch<br />
offene <strong>Wasser</strong>flächen für die Kombination<br />
von Lösch- und Bewässerungswasser<br />
im urbanen Raum.<br />
Die positive Wirkung von Regenwasser<br />
zur Gebäudekühlung in<br />
Kombination mit der Fassa<strong>den</strong>begrünung<br />
zeigte Marco Schmidt vom<br />
Institut für Architektur, TU Berlin.<br />
Mithilfe der Anstaubewässerung<br />
und Fassa<strong>den</strong>begrünung wird am<br />
Institut für Physik der Humboldt-<br />
Universität eine energieeffiziente<br />
Gebäudekühlung erreicht. Um ca. 5<br />
bis 10 Grad kann die Temperatur<br />
durch <strong>den</strong> Einsatz von geeigneten<br />
Kletterpflanzen mit relativ geringem<br />
Energiebedarf im Gebäude<br />
reduziert wer<strong>den</strong>.<br />
Nächste fbr-Fachtagung am<br />
28. Februar 2013<br />
Die Möglichkeiten der Gebäudekühlung<br />
und Klimatisierung mit<br />
Regenwasser sind <strong>auf</strong> der nächsten<br />
fbr-Fachtagung am 28. Februar<br />
2013 in Berlin das Schwerpunktthema.<br />
Kontakt:<br />
Fachvereinigung Betriebs- und<br />
Regenwassernutzung e.V.,<br />
Havelstraße 7A, D-64295 Darmstadt,<br />
www.fbr.de<br />
Januar 2013<br />
70 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>