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Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

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GLAS<br />

Anton Kothgasser und seine Kollegen<br />

bemalten Glasgefäße auch nach individuellen<br />

Kundenwünschen. Dieser Becher,<br />

enstanden etwa 1816/20, zeigt das<br />

Schloss Weikersdorf des Freiherrn von<br />

Doblhoff nahe Baden bei Wien (Privatsammlung)<br />

Dieser Ranftbecher von Anton Kothgasser,<br />

entstanden etwa 1815/25, zeigt<br />

Wiens Prachtstraße, den Graben (Privatsammlung)<br />

pentafeln und Kirchenfenster entdeckten<br />

zwei Glasmaler unabhängig<br />

voneinander um 1800 die Vorzüge<br />

der Schmelzfarben neu: Der<br />

Nürnberger Porzellanmaler Michael<br />

Sigismund Frank (1770-1847) und der<br />

Zinngießer Johann Georg Bühler<br />

(1761-1823) im württembergischen<br />

Urach.Während von Frank nur Malereien<br />

in dieser Technik auf Flachglas<br />

bekannt sind,dekorierte Bühler<br />

auch Hohlglas mit den durchscheinenden<br />

Farben. Er gilt damit als Pionier<br />

dieses Kunsthandwerks,mühte<br />

sich jahrelang um technische Ver-<br />

besserungen,korrespondierte mit<br />

Wissenschaftlern und konnte sich<br />

zeitweise einer großen Nachfrage<br />

erfreuen. Das Leipziger Neue <strong>Journal</strong><br />

berichtete 1809 über Lieferungen ins<br />

In- und Ausland,über seine Arbeit<br />

für den württembergischen Hof und<br />

für den Großherzog von Baden. In<br />

der Düsseldorfer Ausstellung ist von<br />

Bühler ein Zylinderbecher mit dem<br />

bürgerlichen Wappen der Bamberger<br />

Familie Hirsch,entstanden um<br />

1808,zu bewundern.<br />

SAMUEL MOHN<br />

Die leuchtenden Glasmalereien von<br />

Michael Sigismund Frank fanden bei<br />

Samuel Mohn (1762-1815) in Leipzig<br />

große Bewunderung. Als Maler – er<br />

begann als Porzellan-Hausmaler –<br />

besaß Mohn jedoch nur wenig Talent,umso<br />

mehr reüssierte er als<br />

Unternehmer. 1807 gründete er eine<br />

kleine Fabrik und pries seinem Gönner,dem<br />

Herzog von Mecklenburg-<br />

Schwerin,seine Produktpalette an:<br />

„Trinkgläser von allen Sorten mit<br />

Landschaften,Allegorien,Decorationen<br />

und Musici nebst Texte". Auch<br />

der im Volk hoch verehrten preußischen<br />

Königin Luise empfahl er sich<br />

mit einem Brief,dem er einen Empire-Pokal<br />

beifügte. Ihre Majestät bedankte<br />

sich mit drei Friedrichsdor.<br />

Mehrmals zog Mohn mit seiner<br />

Werkstatt um,arbeitete unter anderem<br />

in Berlin und Leipzig,blieb<br />

schließlich bis zu seinem Tod 1815 in<br />

Dresden,wo er billige Arbeitskräfte<br />

und gute Absatzchancen fand. Unterstützt<br />

wurde er von seinen Söhnen,von<br />

denen sich Gottlob Samuel<br />

Mohn (1789-1825) als besonders be-

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