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Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

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AUKTIONSNOTIZEN – VORBERICHTE 41<br />

Schübe. In den Seiten je eine Türe und eine Blendtüre. Zylinder<br />

und ausziehbare Schreibplatte. Inneneinteilung und<br />

Aufsatz mit zahlreichen Schiebefensterchen und -türen. Allseits,<br />

auch im Knieloch und auf der Rückseite, feine ran-yosegi-Marqueterie<br />

von höchster Kunstfertigkeit. Weichholzkorpus<br />

mit zahlreichen Furnierhölzern wie Buchsbaum, Maulbeere,<br />

Ahorn, Kiri, Zelkova. Der Startpreis beträgt 33.000<br />

Euro.<br />

TELEFON | 08382/93020<br />

INTERNET | www.zeller.de<br />

Goldrubinglas<br />

Dr. Fischer, Heilbronn<br />

Zylinderbureaus à deux corps, Japan, Hakone oder Shizouoka, um<br />

1870-80, 147 x 114 x 55 cm (Startpreis 33.000 Euro). Zeller, Lindau,<br />

05.-07.07.2012<br />

Zauber der Willkür<br />

Zeller, Lindau<br />

Nach der Öffnung Japans ab 1853 und der Modernisierung<br />

des Staates während der Meiji-Regierung kam es zu einem<br />

kulturellen Austausch zwischen dem bisher völlig abgeschotteten<br />

Land und dem Westen. Einerseits entwickelte<br />

sich ein durch die Japan-Mode im Westen ausgelöster<br />

Exportboom, andererseits nahmen japanische Künstler und<br />

Kunsthandwerker westliche Einflüsse in ihre Arbeiten auf.<br />

Bereits während der Edo-Zeit wurden in Hakone und Shizouoka<br />

Marqueterien hergestellt, aber erst in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts löste eine Tourismuswelle zu<br />

den heißen Quellen Hakones eine verstärkte Nachfrage<br />

nach den außerordentlichen Holzarbeiten der Region aus<br />

und verhalf dem ansässigen Kunsthandwerk zu überregionaler<br />

Bekanntheit. Die Marqueterie-Technik ran-yosegi (ran<br />

= willkürlich, yosegi = zusammenlegen) bedient sich der<br />

natürlichen Färbung der verschiedensten Hölzer und wählt<br />

ihr Dekor nur scheinbar zufällig. Der Tischler Senseki Arai<br />

erfand um 1890 eine Furnierschnittmaschine, da er – von<br />

italienischen Marqueterie-Möbeln beeindruckt – seine Technik<br />

verfeinern wollte. Eines jener außerordentlich seltenen<br />

und kostbaren Möbel, die in besagter Marqueterie-Technik<br />

verziert wurden, gelangt in Form eines Zylinderbureaus à<br />

deux corps vom 5. bis 7. Juli bei Zeller zum Aufruf: Auf Vierkantbeinen,<br />

das Unterteil mit einem von drei Schüben flankierten<br />

Kniedurchlass. Darüber drei nebeneinander liegende<br />

Seit 23 Jahren ist es bei Dr. Fischer Tradition,<br />

die Sommerauktion in der Glasstadt<br />

Zwiesel abzuhalten. Schauplatz<br />

ist am 7. Juli die Glasfachschule, wo<br />

eine große Vielfalt der Glaskunst vom<br />

16. bis zum 20. Jahrhundert präsentiert<br />

wird. Glanzstück ist ein Teekännchen,<br />

das meisterlich Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

in Sachsen gefertigt wurde. Die<br />

kleine feine Arbeit aus Goldrubinglas<br />

(Höhe 9,5 cm) beeindruckt aufgrund<br />

ihres Dekors, wie den als eingerollte<br />

Akanthusranke mit Herme gearbeiteten Henkel (Taxe 3.000-<br />

5.000 Euro). Ebenfalls aus Goldrubinglas wurde in Zechlin um<br />

1740 ein Pokal in schlichter und klarer Form angefertigt (5.000-<br />

8.000 Euro). In der Farbglas-Sparte finden sich ebenfalls schöne<br />

Exemplare, wie drei ausgefallene Gläser von Anton Kothgasser.<br />

Ein Agatinfussbecher der Buquoy’schen Hütten ist ein<br />

wahrer Augenschmaus, da er durch die Kombination aus fliederfarben<br />

marmoriertem Steinglas mit feiner Goldmalerei alle<br />

Blicke auf sich zieht (4.000-6.000 Euro). Besonders umfangreich<br />

und qualitätvoll ist das Angebot von Loetz Wwe. und der<br />

École de Nancy, wie die seltene Zierhenkelvase Cytisus zeigt,<br />

deren Goldregen-Dekor Repräsentant der kreativsten Epoche<br />

der Glashütte Lötz aus dem Jahr 1904 ist (3.800-4.300 Euro).<br />

Für die École de Nancy steht die von Henri Bergé entworfene<br />

und von Daum um 1910 ausgeführte seltene Vase mit feinem<br />

Iris-Dekor, die mit 4.200 bis 4.700 Euro taxiert ist. Das italienische<br />

Glas der fünfziger Jahre wartet mit einem herrlichen<br />

Belegstück für die Kunstfertigkeit der Glashütte Venini auf:<br />

Pezzato. Der Name dieser Vase beschreibt sehr schön den vorherrschenden<br />

Dekor: Farbplättchen in Rot, Grün, Blau und<br />

Beige sind aneinander geschmolzen und ergeben eine scheckig-anmutende<br />

Wandung (3.000-3.300 Euro).<br />

TELEFON | 07131/1555722<br />

INTERNET | www.auctions-fischer.de<br />

Pezzato, Fulvio Bianconi (Entwurf), Venini, Murano, um 1950<br />

(Taxe 3.000-3.300 Euro). Dr. Fischer, Heilbronn, 07.07.2012

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