26.02.2014 Aufrufe

Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GLAS 25<br />

Ein Verkaufsschlager waren Becher mit<br />

der Darstellung der Hofburg – hier ein<br />

Beispiel aus der Zeit um 1815/25. Wie<br />

auch bei vielen anderen Ansichten der<br />

Wiener Sehenswürdigkeiten, dienten<br />

Kothgasser und seinen Kollegen Stiche<br />

von Johann Ziegler als Vorlage. Variiert<br />

wurden die Motive durch unterschiedliche<br />

Bordüren (Privatsammlung)<br />

Dieser Ranftbecher von Kothgasser (um<br />

1815/25) zeigt die Gloriette im Schlosspark<br />

von Schönbrunn, auf deren Aussichtsplattform<br />

sich ein Rundblick auf<br />

Wien bietet. Diesem Motiv liegt ein<br />

Aquarell von Laurenz Janscha zu Grunde,<br />

das wiederum von Johann Ziegler in<br />

Kupfer gestochen wurde (Privatsammlung)<br />

und mit Ortsangaben versehen. Als<br />

eine Art Markenzeichen wurde oft<br />

eine lebensgroße,täuschend echt<br />

dargestellte Stubenfliege in die<br />

Komposition eingefügt. Die Arbeiten<br />

von Gottlob Samuel Mohn sind daran<br />

zu erkennen,dass er seine Veduten<br />

gern mit einer gezahnten Linie<br />

einrahmte. Schlicht geformte Becher<br />

mit Porträtsilhouetten,der Lippenrand<br />

meist garniert mit Gold- und<br />

Blumengirlanden,gehörten zu den<br />

Spezialitäten des jungen Mohn-Unternehmens.<br />

Aber auch Veduten von<br />

Dresden und idyllische Ansichten der<br />

Sächsischen Schweiz wurden in größerer<br />

Zahl hergestellt. Das Umdruckverfahren<br />

erlaubte dabei eine Produktion<br />

in kleinen Serien: Das jeweilige<br />

Motiv wurde dazu auf eine Kupferplatte<br />

graviert,mit Schwarzlot<br />

eingefärbt,auf Papier oder ein dünnes<br />

Gewebe gedruckt,das schließlich<br />

auf das Glas gedrückt und abgezogen<br />

wurde. Das „Abziehbild" konnte<br />

nunmehr von Hand koloriert werden.<br />

Selbst während der entbehrungsreichen<br />

Zeit der Befreiungskriege<br />

konnte Samuel Mohn den<br />

Betrieb seiner Werkstatt in Dresden<br />

gabt erwies. Während sein Vater<br />

noch ein Autodidakt war,wurden<br />

Gottlobs Talente durch Zeichenunterricht<br />

bei Professor Johann Veit<br />

Schnorr von Carolsfeld in Leipzig gefördert.<br />

Dessen später berühmte<br />

Söhne Julius und Ludwig zählten zu<br />

Gottlobs Kommilitonen. In Dresden<br />

besuchte er gemeinsam mit seinem<br />

jüngeren Halbbruder Ludwig (1797-<br />

1857) die Akademie. Zum Stab des<br />

Mal-Ateliers gehörten ferner Mohns<br />

jüngster Sohn Johann August (1800-<br />

nach 1817),der sehr begabte und ehrgeizige<br />

Stiefsohn Carl von Scheidt<br />

und die Glasmaler Christian Sigmund<br />

und Johann Wilhelm Viertel.<br />

MOHN-WERKSTATT<br />

Die Gläser aus der Mohn-Werkstatt<br />

wurden teilweise signiert,datiert

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!