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Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

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Das Volkskundliche Gerätemuseum<br />

Arzberg-Bergnersreuth zeigt noch<br />

bis zum 30. September die Sonderausstellung<br />

„Ein echter Ke(e)rl": Obwohl<br />

der Maler, Techniker und Keramikkünstler<br />

Theodor Keerl (1862-<br />

1939) auf dem Gebiet der Keramik<br />

ein Autodidakt war, wurde er von seinen<br />

Zeitgenossen als „Meister der<br />

Glasur" bezeichnet und verehrt. Dies<br />

ist sicherlich der Tatsache zu verdanken,<br />

dass dem Kunstkeramiker in seinen<br />

Objekten eine geschmackvolle<br />

Symbiose aus schlichten Formen<br />

und zurückhaltenden Farbglasuren<br />

in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

gelungen ist. Seine schönen Keramikstücke<br />

mit ihrem unverwechselbar<br />

harmonischen Ausdruck werden<br />

mit farbigen Abbildungen im 130-<br />

seitigen Ausstellungskatalog von<br />

Ellen Mey vorgestellt.<br />

Theodor Keerl wurde als Sohn eines<br />

Försters am 29. Mai 1862 in Schrattenbach<br />

bei Kempten geboren und<br />

zeigte schon als Kind bemerkenswertes<br />

zeichnerisches Talent. Nach<br />

dem Kunststudium, das er 1880 in<br />

München aufnahm, sammelte Keerl<br />

praktische Erfahrungen in verschiedenen<br />

Münchner Ateliers und nahm<br />

1885 eine Stelle als Maler und Zeichenlehrer<br />

in der Klosterschule Seligenthal<br />

in Landshut an. Dort begegnete<br />

er dem Landshuter Bürgermeister<br />

Dr. Gustav Gehring, der sich mit<br />

Metallarbeiten und Emailleverfahren<br />

beschäftigte und Mitinitiator der<br />

1873 eröffneten Landshuter Töpferschule<br />

war, der heutigen Staatlichen<br />

Fachschule für Keramik Landshut.<br />

Mit ihm entwickelte Keerl ein Verfahren<br />

zur Oberflächenveredelung<br />

von Eisen und erwarb in einem<br />

Zweitstudium den Ingenieursgrad.<br />

Diese patentierte Technik der „Feinkunstemaillierung"<br />

stieß auf Interesse<br />

in der Gusseisenindustrie, für<br />

die Keerl in der Folge im Eisenhüttenwerk<br />

Hochstein als Ingenieur und<br />

schließlich als Abteilungsleiter arbeitete<br />

und ein vielseitiges Aufgabenh<br />

Theodor<br />

Keerl<br />

eerl<br />

Heidrun Th. Grigoleit<br />

Vasen, um 1910, polychrome Mehrschichtlaufglasuren mit gezielt aufgetragenen<br />

Läufen. Links: Mod.-Nr. 3 II, H 20 cm (Slg. Hans Bauer, Arzberg); rechts: Mod.-Nr. 42 III,<br />

H 23,8 cm (Lg. Museen der Stadt Landshut)<br />

MEISTER DER GLASUR

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