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Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

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LITERATURTIPP 53<br />

Josef Albers oder Otl Aicher, Mitbegründer der hfg, Hochschule<br />

für Gestaltung Ulm, denn sie alle waren/sind kreativ<br />

und in den Augen Stankowskis somit eindeutig künstlerisch<br />

tätig. Ob und dass diese Tätigkeit gezielt zum Broterwerb<br />

diente, war für ihn irrelevant. Er unterschied nicht zwischen<br />

freier und angewandter Kunst. Für ihn gehörten sie zusammen<br />

und bildeten eine Einheit.<br />

Damit bezog er eine<br />

andere Position als beispielsweise<br />

sein Lehrer Max<br />

Burchart, dem die klassische<br />

Malkunst gänzlich<br />

uninteressant erschien. Ob<br />

Stankowski deshalb so erfolgreich<br />

war? „Maler verdient<br />

mit fünf Strichen<br />

100.000 Mark“, kommentierte<br />

eine bestens bekannte<br />

Boulevardzeitung seinen<br />

Entwurf für das einprägsame<br />

Signet der Deutschen<br />

Bank.<br />

ISBN 978-3-89986-134-1<br />

Vorbildlich<br />

Museumsgeschichte<br />

Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland<br />

Bonn (Hg.): Art and Design for All. The Victoria and<br />

Albert Museum. Die Entstehungsgeschichte des weltweit<br />

führenden Museums für Kunst und Design, 304 Seiten, 418<br />

farbige und 40 Schwarzweißabbildungen, Prestel Verlag,<br />

München, London, New York, 2011, Preis: € 39,95.<br />

Als die Queen am 17. Mai 1899 den Grundstein für den Neuoder<br />

besser gesagt Anbau des South Kensington Museums<br />

legte, gab sie ihm auch einen neuen Namen, „Victoria and<br />

Albert Museum“ sollte es künftig heißen. Was die Namensgebung<br />

anbelangt, hatte man sich gegen den Vorschlag<br />

Ihrer Majestät ausgesprochen. Wäre es nach ihr gegangen,<br />

trüge das heute in der ganzen Welt berühmte britische<br />

Nationalmuseum für Kunst und Design nur den Namen<br />

„Albert Museum“. Warum? Nun, es war, salopp gesagt, sein<br />

Baby. Der große Erfolg der ersten Weltausstellung im Jahre<br />

1851, dessen Organisation und Durchführung in den Händen<br />

des Prinzgemahls gelegen<br />

hatten, hat die Weichen<br />

gestellt. Dank des beträchtlichen<br />

Gewinns, der dabei<br />

erwirtschaftet wurde,<br />

konnte Prinz Albert seine<br />

Vision wahr werden lassen:<br />

Er, der Universalgelehrte<br />

Humboldt’scher Prägung,<br />

den der britische Premierminister<br />

Benjamin Disraeli<br />

als „einen der gebildetsten<br />

Männer“ bezeichnete, war<br />

beseelt von der Idee, Bildung<br />

unters tätige Volk zu<br />

bringen. Ihm schwebte ein<br />

Kulturforum vor, in der Art<br />

wie er es auf seiner Grand<br />

Tour durch Europa verschiedentlich<br />

kennengelernt<br />

hatte. Bibliotheken, Arbeitsräume,<br />

Vortragssäle sowie<br />

Ausstellungsflächen sollten<br />

in nächster Nähe zueinander<br />

untergebracht werden<br />

und der Allgemeinheit zugänglich<br />

sein. Sein früher<br />

Tod 1861 verhinderte die<br />

Umsetzung all dieser ehrgeizigen<br />

Pläne, mit der<br />

Eröffnung des damaligen<br />

South Kensington Museums<br />

1857 war aber ein Anfang<br />

gemacht worden. „Art and<br />

Design For All“, im Titel dieses<br />

Katalogbuches – die<br />

Ausstellung fand anlässlich seines 150. Todestages statt (SJ<br />

berichtete), schwingt dieses Ideal des Gründers mit. Er<br />

weist aber auch auf einen anderen Aspekt hin, der nicht nur<br />

für die weitere Geschichte dieses Museums von größter<br />

Bedeutung war: In diesem Museum wurden von Anfang an<br />

Werke der hehren, bildenden Kunst und Objekte der sogenannten<br />

angewandten Kunst, also Art und Design gleichrangig,<br />

nebeneinander präsentiert, und das war neu. Viel<br />

zum Schauen, historische Dokumente sowie zahlreiche<br />

Ausstellungsstücke aus den diversen Fachabteilungen des<br />

wahrlich vorbildlichen Museums bietet auch diese Publikation.<br />

ISBN 978-3-7913-5129-2

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