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STRASSENBAHN MAGAZIN Die Tram in Aachen (Vorschau)

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Betriebe<br />

Am 14. April 2013 brachte e<strong>in</strong>e sonntägliche Sonderfahrt des Denkmalpflege-Vere<strong>in</strong><br />

Nahverkehr Berl<strong>in</strong> e.V. diesen historischen Zug,<br />

bestehen aus TM34 Nr. 3802 und B50 Nr. 1707, <strong>in</strong> die Chausseestraße<br />

Am 10. April 2013 gelangte mit Tw 8010 e<strong>in</strong> weiterer Wagentyp hierher.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er Fahrschulfahrt wurde der Wagen des Typs F8E<br />

<strong>in</strong> der Schwartzkopffstraße im Bild festgehalten B. KUSSMAGK (2)<br />

ehemals vier, e<strong>in</strong>er mit e<strong>in</strong>em Fahrstuhl versehen)<br />

lagen zwischen den Gleisen.<br />

Derartige Situationen waren<br />

nicht eben selten, <strong>in</strong>sbesondere<br />

längs der U-<br />

Bahn-L<strong>in</strong>ie 6, aber<br />

auch längs e<strong>in</strong>iger<br />

anderer U-<br />

Bahn-L<strong>in</strong>ien.<br />

U<br />

Auf der U6 waren<br />

dies die Bahnhöfe<br />

Leopoldplatz,<br />

Wedd<strong>in</strong>g, Re<strong>in</strong>ickendorfer<br />

Straße, Schwartzkopffstraße,<br />

Naturkundemuseum,<br />

Oranienburger Tor<br />

und Kochstraße. Auf der U7<br />

1989<br />

U6 Stadion der<br />

Weltjugend<br />

waren es die Bahnhöfe Gneisenaustraße,<br />

Rathaus Neukölln und<br />

Karl-Marx-Straße und auf der U8 die<br />

Bahnhöfe Bodd<strong>in</strong>straße, Bernauer Straße<br />

und Voltastraße.<br />

Auf der U2 gab es e<strong>in</strong>e entsprechende Situation<br />

an den Bahnhöfen Spittelmarkt und<br />

Märkisches Museum und zusätzlich auch<br />

bei e<strong>in</strong>em der beiden E<strong>in</strong>gänge des Bahnhofs<br />

Alexanderplatz. Auf der U1 betraf es<br />

den Bahnhof Uhlandstraße und zusätzlich<br />

den östlichsten E<strong>in</strong>gang des Bahnhofs Kurfürstenstraße<br />

und auf der U3 die Bahnhöfe<br />

Nürnberger Platz, Hohenzollernplatz sowie<br />

jeweils e<strong>in</strong>en der E<strong>in</strong>gänge der Bahnhöfe<br />

Fehrbell<strong>in</strong>er Platz und Heidelberger Platz.<br />

Der Bahnhof Oranienburger Tor auf der<br />

U6 ist nunmehr der allerletzte U-Bahnhof<br />

Berl<strong>in</strong>s, bei dem diese Situation am Norde<strong>in</strong>gang<br />

erhalten geblieben ist, denn an den<br />

Süde<strong>in</strong>gängen ist die Situation vor Jahrzehnten<br />

verändert worden.<br />

Ausblick<br />

<strong>Die</strong> Gegend um die Chausseestraße hat sich<br />

nach der Wende stark verändert; zu Mauerzeiten<br />

war sie vollkommen abgelegen <strong>in</strong><br />

18<br />

U<br />

Wöhlertstraße<br />

1989<br />

Schwartzkopffstraße<br />

Chausseestraße<br />

Pflugstraße<br />

6<br />

Grenznähe, von Investitionen<br />

und <strong>in</strong>sbesondere<br />

vom „repräsentativen<br />

Aufbau der<br />

Hauptstadt der DDR“ abgekoppelt,<br />

umgeben vom Westsektor,<br />

e<strong>in</strong>e Sackgasse, allerd<strong>in</strong>gs mit e<strong>in</strong>em<br />

ruhigen Wohnviertel mit alten, jahrzehntelang<br />

nicht mehr renovierten Häusern an der<br />

Endschleife.<br />

Nach dem Mauerfall war es damit vorbei,<br />

die Chausseestraße bekam ihre Funktion<br />

als stark belastete Hauptstraße zurück,<br />

häufig stand die Straßenbahn, besonders<br />

<strong>in</strong> Richtung Süden, im Stau. Wurde<br />

im Jahr 1992 zunächst das Stadion der<br />

Weltjugend abgerissen, begannen <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren umfangreiche Abbrucharbeiten<br />

der durch die Veränderungen nach<br />

1989 leer stehenden Industriekomplexe<br />

längs der Chaussee straße. E<strong>in</strong>ige Industriegebäude<br />

werden restauriert und<br />

anderen Nutzungskonzepten zugeführt,<br />

Hotels und Cafés<br />

24<br />

beg<strong>in</strong>nen, sich anzusiedeln. <strong>Die</strong><br />

Nähe zum Zentrum begünstigt<br />

stadtplanerische Ideen, die die<br />

Gegend nachhaltig verändern<br />

werden. Außerdem entsteht seit<br />

dem Oktober 2006 auf dem Gelände<br />

des ehemaligen Stadions der Weltjugend<br />

die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes,<br />

e<strong>in</strong> riesiger Komplex mit e<strong>in</strong>er großen<br />

Zahl an Arbeitsplätzen.<br />

Ablösung durch U-Bahn<br />

Das ehemalige „Feuerland“ bef<strong>in</strong>det sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr starken Wandel. Nunmehr<br />

wandelt es sich auch <strong>in</strong> verkehrsmäßiger<br />

H<strong>in</strong>sicht und vermutlich irreversibel, denn<br />

die Straßenbahn, die 138 Jahre lang dazugehörte,<br />

wird für immer verschw<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Die</strong> nur gut 500 Meter vone<strong>in</strong>ander entfernten<br />

U-Bahnhöfe Naturkundemuseum<br />

und Schwartzkopffstraße ermöglichen<br />

weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gute Erschließung der Gegend;<br />

e<strong>in</strong>zig und alle<strong>in</strong> die Haltestellen U-<br />

Bahnhof Schwartzkopffstraße (Gegenrichtung<br />

Habersaathstraße) und Pflugstraße<br />

wurden ersatzlos aufgegeben. <strong>Die</strong> Eröffnung<br />

der knapp zwei Kilometer langen<br />

Strecke zum Hauptbahnhof, die ursprünglich<br />

2006 erfolgen sollte und vermutlich<br />

im Jahr 2015 realisiert wird, lässt das Berl<strong>in</strong>er<br />

Straßenbahnnetz allerd<strong>in</strong>gs wieder etwas<br />

wachsen. BERNHARD KUSSMAGK<br />

2013 © R. Schwandl<br />

22 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10| 2013

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