STRASSENBAHN MAGAZIN Die Tram in Aachen (Vorschau)
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Hannovers Tw 601<br />
tert, da <strong>in</strong> Hannover das Fahrzeug nicht auf<br />
das Stadtbahnnetz hätte kommen dürfen.<br />
Jetzt will das Verkehrsunternehmen Rückholung<br />
und Reaktivierung zum<strong>in</strong>dest ideell<br />
unterstützen – denn als Museumswagen<br />
kann Tw 601 auch Hochbahnsteige anfahren.<br />
Se<strong>in</strong> Serien-Nachfolger Tw 6001 (1974)<br />
kann das zwar auch, fällt aber als historisches<br />
Fahrzeug zwischen den noch 146 anderen<br />
„Grünen“ meist nur Kennern auf.<br />
Im Tausch gegen Tw 601 soll der frühere<br />
Güter-Tw 802 von Hannover nach Edmonton<br />
reisen. Er war eigentlich als Ersatzteilspender<br />
für die gleichartigen Arbeitswagen<br />
803 und 804 (Baujahre ab 1928) im Bestand<br />
der historischen Fahrzeuge gedacht,<br />
lässt sich aber wieder betriebsbereit komplettieren.<br />
Er kann von der ERRS weiter als<br />
Arbeitswagen genutzt werden, wogegen Tw<br />
601 auch wegen Platzmangels leichte Probleme<br />
bereitete. Se<strong>in</strong> Transport wird voraussichtlich<br />
auf dem gleichen Weg zurück<br />
nach Hannover führen, also auch wieder<br />
über die Rocky Mounta<strong>in</strong>s zu Kanadas<br />
Westküste. Möglicherweise schon bis Ende<br />
2014 könnte Tw 601 – wenn alles klappt –<br />
wieder <strong>in</strong> Hannover se<strong>in</strong>.<br />
Kosten <strong>in</strong> Höhe von 150.000 Euro<br />
Für den Tausch rechnet der Fördervere<strong>in</strong><br />
Straßenbahn Hannover e.V. nach ersten<br />
Schätzungen mit Kosten <strong>in</strong> Höhe von rund<br />
150.000 Euro. Spenden und Sonderaktionen<br />
sollen den Betrag ergeben, der alle<strong>in</strong> mit<br />
Sonderfahrten nicht beschaffbar ersche<strong>in</strong>t.<br />
Insofern wäre auch die Unterstützung der<br />
Wirtschaft gefragt: Tw 601 kann nicht nur<br />
als „Urvater“ aller 260 hannoverschen<br />
TW6000 gelten, sondern auch der M/N-<br />
Wagen und von ähnlichen E<strong>in</strong>richtungswagen<br />
<strong>in</strong> Österreich und der Schweiz. Auf den<br />
1978 nach Salzgitter gebrachten, etwas älteren<br />
Tw 600 von 1969 trifft dies h<strong>in</strong>gegen<br />
weniger zu. Er ist allerd<strong>in</strong>gs auch nicht<br />
mehr vorhanden: Nach vielen Jahren vor<br />
den Toren des LHB-Werksmuseums wurde<br />
er 1988 letztlich im Werk verschrottet. <strong>Die</strong><br />
Üstra wollte ihn damals nicht zurück, der<br />
allererste Stadtbahnwagen wurde gern als<br />
„Außenseiter“ und „technischer Irrweg“<br />
bezeichnet. Heute wäre er wegen vom Üblichen<br />
abweichender Ideen sicher e<strong>in</strong>e große<br />
Attraktion.<br />
Tw 601 h<strong>in</strong>gegen könnte schon bald als der<br />
Stadtbahnwagen mit der längsten zurückgelegten<br />
Strecke <strong>in</strong> die Geschichte e<strong>in</strong>gehen.<br />
Zwei halbe Weltumrundungen dürften schwer<br />
zu topppen se<strong>in</strong>. ACHIM UHLENHUT<br />
Japan trifft Deutschland <strong>in</strong> Kanda! Der Tw 601 aus Hannover und der 1921 gebaute Tw 247 aus<br />
Osaka stehen im September 2009 vor dem Museumsdepot <strong>in</strong> Old Strathcona (Edmonton)<br />
Der <strong>in</strong> Kanada im Museumsverkehr e<strong>in</strong>gesetzte Triebwagen 601 soll bald auch wieder von den<br />
Fahrgästen <strong>in</strong> Hannover bestiegen werden können<br />
Während des alljährlichen Theater-Festivals <strong>in</strong><br />
Strathcona – e<strong>in</strong>em Stadtteil der kanadischen<br />
Stadt Edmonton – herrscht <strong>in</strong> den Museumsstraßenbahnen<br />
Hochbetrieb. Am 14. August<br />
2011 stürmten die Fahrgästen auch den Triebwagen<br />
601 H. RYFFEL (4)<br />
<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10| 2013<br />
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