STRASSENBAHN MAGAZIN Die Tram in Aachen (Vorschau)

Norwegen: Bergen
Triebwagen 207 erreicht am 22. Juni 2013 in
wenigen Minuten die Endhaltestelle Lagunen.
Die Strecke ist außerhalb von Bergen überwiegend
auf eigenem Bahnkörper verlegt
ßengebundene Fahrzeuge zur Verfügung.
Schienenschleifarbeiten werden mit einem
2010 aus Leipzig übernommenen Schleifwagen,
der in Deutschland die Nummer
5090 trug, vorgenommen.
Nach etwa zweieinhalbjähriger Bauzeit
konnte am 21. Juni 2013 das zweite Teilstück
dem Betrieb übergeben werden. Von
der bisherigen Endhaltestelle Nesttun ausgehend
gelangen die Stadtbahnen nun bis
nach Lagunen. Die Verlängerung misst insgesamt
3,6 Kilometer und erweitert die gesamte
Strecke auf rund 13,2 Kilometer Länge.
Der neue Abschnitt verfügt über zwei
Tunnel und fünf neue Haltestellen. Letztere
präsentieren sich alle in einem einheitlichen
und wiedererkennbaren Design. Es dominieren
die Farben Schwarz und Orange.
Charakteristisch für die Haltestellen sind
dynamische Fahrgastanzeigen, Ticketautomaten
sowie Wegleitsysteme für sehbehinderte
Menschen. Pfiffiges Detail für den
Winter: Die Haltestellen sind mit einer
„Fußbodenheizung“ ausgerüstet. Hierdurch
bleiben die Bahnsteige schnee- und eisfrei.
Die Fahrzeit von Byparken bis Lagunen
beträgt 32 Minuten, die Baukosten für die
Erweiterung inklusive der neuen Tunnel
und Haltestellen Nesttun Sentrum, Skjoldskiftet,
Mardalen, Skjold und Lagungen beliefen
sich auf 1,419 Milliarden norwegische
Kronen, was etwa 180 Millionen Euro
entspricht. Die Endhaltestelle Lagunen wurde
großräumig umgestaltet und erhielt auch
einen neuen zentralen Omnibusbahnhof.
Der Flughafen wartet!
Mit dem letzten Bauabschnitt von Lagunen
nach Flesland wurde im August 2013 begonnen.
In unmittelbarer Umgebung zum
Der aus Leipzig übernommene Schleifwagen
fährt am 7. Februar 2011 aus dem Betriebshof
aus. Den sechsachsigen Zweirichtungswagen
des Typs Hannover hat LHB 1993 gebaut
Flughafen wird dann auch ein neuer großer
Betriebshof errichtet, in dem alle Wagen
Platz finden werden. Das bisherige Gelände,
das sich an der Haltestelle Kronstadt
befindet, ist nur als Übergangslösung gedacht.
Für längere Fahrzeuge reicht der
Platz dann nicht mehr aus.
Zusätzliches Mittelteil
für Variobahnen
Um dem Fahrgastandrang mittelfristig gerecht
werden zu können, werden die Variobahnen
mit Fertigstellung der Gesamtstrecke bis Flesland
und des neuen Betriebshofs um ein zusätzliches
Mittelteil auf 42 Meter verlängert.
Die Visionen vom Ausbau der Stadtbahn
sind in Bergen weit ausgeprägt. Aktuell
beschäftigen sich die Planungen auf
das Erreichen des Flughafens in Flesland.
Doch auch zu anderen Zielen werden
schon Überlegungen zur Machbarkeit unternommen.
Der Stadtteil Asane soll langfristig
ebenfalls durch die „Bybanen“, wie
die Straßenbahn in Bergen heißt, erschlossen
werden. Dass die Strecke kommt, steht
außer Frage. Lediglich über die Streckenführung
ist man noch uneinig.
Möglich wäre eine
Führung vorbei
am Weltkulturerbe
Bryggen oder
mittels Tunnel unter
ihm hindurch.
Beide Varianten sind
derzeit in der Überlegung. Finanziert
wird das komplette
Stadtbahnsystem über die Citymaut,
die in Bergen von jedem
Autofahrer erhoben wird.
GEORG KEMPER
RECHTS Bergens Straßenbahn besteht aus einer
Linie. Der in diesem Jahr eröffnete Abschnitt ist
grün markiert, der geplante gestrichelt M. SPERL
STRASSENBAHN MAGAZIN 10| 2013
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