STRASSENBAHN MAGAZIN Die Tram in Aachen (Vorschau)
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Geschichte<br />
Ausnahme der drei kürzeren Abschnitte<br />
Ponttor – Westbahnhof (L<strong>in</strong>ie 4 und 14),<br />
Horbach – Locht (L<strong>in</strong>ie 26) und Mariadorf<br />
– Höngen (L<strong>in</strong>ie 31), wieder aufgebaut.<br />
Während das Eupener Netz (L<strong>in</strong>ie 24, 34,<br />
44, 54 und 64) mit 17 Trieb- und fünf Beiwagen<br />
an die SNCV zurückgegeben wurde,<br />
wurde der Betrieb auf der Altenburger Strecke<br />
(L<strong>in</strong>ie 27) nicht wieder aufgenommen.<br />
24 Trieb- und 19 Beiwagen waren so<br />
stark beschädigt, dass nur Teile oder das<br />
Fahrgestell <strong>in</strong> der eigenen Werkstatt und bei<br />
der Waggonfabrik Talbot auf brauchbaren<br />
Fahrgestellen wieder aufgebaut wurden.<br />
<strong>Die</strong> Ausweiche Eschweiler Lederfabrik lag neben der „Erfrischungshalle zum Treffpunkt“ und<br />
diente <strong>in</strong> den 1960er-Jahren zum Umsetzen von Beiwagen. <strong>Die</strong> Endhaltestelle <strong>in</strong> Eschweiler bestand<br />
lediglich aus e<strong>in</strong>em Stumpfgleis<br />
T. HAAF, SLG. E. HEUSINKVELD<br />
Anfang der 1950er-Jahre e<strong>in</strong>gerichtete Schnellstraßenbahnl<strong>in</strong>ien:<br />
• L<strong>in</strong>ie A<br />
• L<strong>in</strong>ie B<br />
• L<strong>in</strong>ie C<br />
<strong>Aachen</strong> Kaiserplatz – Atsch – Eschweiler; 17,8 Kilometer lang bei 46 M<strong>in</strong>uten Fahrzeit<br />
<strong>Aachen</strong> Kaiserplatz – Brand – Walheim – Sief; 15,1 Kilometer lang bei 41 M<strong>in</strong>uten Fahrzeit<br />
<strong>Aachen</strong> Hbf – Herzogenrath – Merkste<strong>in</strong>; 14,9 Kilometer lang bei 40 M<strong>in</strong>uten Fahrzeit<br />
Schematische Darstellung des<br />
<strong>Aachen</strong>er Straßenbahnnetzes<br />
KLAUS OEHLERT-SCHELLBERG<br />
Nachkriegshöhepunkt 1950<br />
Das Streckennetz der <strong>Aachen</strong>er Straßenbahn<br />
erlebte Anfang der 1950er-Jahre se<strong>in</strong>en<br />
Nachkriegshöhepunkt. Es verkehrten sogar<br />
mehrere Schnellstraßenbahnl<strong>in</strong>ien im 60-<br />
M<strong>in</strong>uten-Takt (siehe Kasten l<strong>in</strong>ks).<br />
Doch durch die Ausweitung der <strong>in</strong>dividuellen<br />
Mobilität durch Motorrad und Pkw<br />
setze e<strong>in</strong> unaufhaltsamer Niedergang der<br />
Straßenbahn e<strong>in</strong>. Der Rückbau begann zuerst<br />
auf den e<strong>in</strong>gleisigen, im 30- bzw. 60-<br />
M<strong>in</strong>uten-Takt betriebenen Überlandl<strong>in</strong>ien<br />
im Kreisgebiet. Am 26. August 1951 wurde<br />
die L<strong>in</strong>ie 26 zwischen Richterich und Horbach<br />
auf Busbetrieb umgestellt. Im Jahre<br />
1953 folgten die über Haaren h<strong>in</strong>ausfahrenden<br />
L<strong>in</strong>ien 11 und 21 nach Mariadorf Dreieck<br />
und Würselen – Bardenberg.<br />
Der so genannte Kahlschlag der Straßenbahn<br />
wurde im Jahre 1955 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vom<br />
Planungsamt der Stadt <strong>Aachen</strong> herausgegebenen<br />
Leitfaden projektiert. <strong>Die</strong>s entsprach<br />
dem allgeme<strong>in</strong>en Zeitgeist als konsequenter<br />
Verfechter e<strong>in</strong>er „autogerechten Stadt“ und<br />
empfahl der ASEAG, bis auf die drei nachfolgenden<br />
L<strong>in</strong>ien das Schienennetz auf Busbetrieb<br />
umzustellen:<br />
• L<strong>in</strong>ie 1: Kohlscheid – Ponttor – Seilgraben<br />
– Theater – Ronheide<br />
• L<strong>in</strong>ie 2: Brand – Kaiserplatz – Neubaustrecke<br />
Stiftstraße – Blondelstraße –<br />
Peterstr. – Theater – Vaals<br />
• L<strong>in</strong>ie 3: Eilendorf – Kaiserplatz – Neubaustrecke<br />
– Theater – Schleife Franzstraße.<br />
<strong>Die</strong>ser Plan wurde auch aufgrund der mangelnden<br />
Vorbereitungen für die verschärfte<br />
Sicherheit der Straßenbahnfahrzeuge ab<br />
1960 weitgehend durchgeführt. E<strong>in</strong>e angestrebte<br />
und empfohlene Erhaltung der Strecke<br />
von Kohlscheid bis Theater (L<strong>in</strong>ie 1) erübrigte<br />
sich im Jahre 1960 aufgrund der<br />
durch die ASEAG vollzogenen Umstellung<br />
auf Busbetrieb.<br />
Restnetz <strong>in</strong> den 1960er-Jahren<br />
Bis zum Jahre 1962 wurde das ehemalige<br />
Netz von 207 Kilometer Länge und 21 Straßenbahnl<strong>in</strong>ien<br />
auf e<strong>in</strong> geschrumpftes, aber<br />
dicht befahrenes Netz mit e<strong>in</strong>er Länge von<br />
<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10| 2013