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STRASSENBAHN MAGAZIN Die Tram in Aachen (Vorschau)

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Mehr Verkehrsregelung –<br />

gut oder schlecht?<br />

E<strong>in</strong>steigen, bitte …<br />

Stimmen Sie ab<br />

Sollten Straßenbahnbetriebe <strong>in</strong> neue Systeme zur Verkehrsregelung<br />

über die Vorrangschaltung h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>vestieren?<br />

• Ja, Entwicklungen wie das „Dresdner System“ br<strong>in</strong>gen mehr Vorteile<br />

als die Vorrangschaltung und wiegen die Investitionen wieder auf.<br />

• Ne<strong>in</strong>, die Mehrkosten s<strong>in</strong>d zu hoch. <strong>Die</strong> Vorrangschaltung als solche ist<br />

schon schwer genug durchzusetzen.<br />

• Aufpassen! Solche Entwicklungen können zu e<strong>in</strong>er Gängelei der Fahrer<br />

führen und sie <strong>in</strong> ihrer „Freiheit am Fahrschalter“ e<strong>in</strong>schränken.<br />

Stimmen Sie onl<strong>in</strong>e ab: www.strassenbahn-magaz<strong>in</strong>.de<br />

In der Straßenbahn an Kreuzungen<br />

nicht mehr warten, e<strong>in</strong>e gleichmäßigere<br />

Fahr geschw<strong>in</strong>digkeit, weniger schroffe<br />

Abbremsungen, e<strong>in</strong> Anschlussverkehrsmittel,<br />

das nicht vor der Nase wegfährt sowie<br />

besser zu erreichende Haltestellen h<strong>in</strong>ter<br />

Fußgängerampeln – das s<strong>in</strong>d Wünsche,<br />

die viele Straßenbahnnutzer <strong>in</strong> sich tragen.<br />

E<strong>in</strong>e verkürzte Freigabezeit für Straßenbahnen<br />

an Ampelkreuzungen – das wäre e<strong>in</strong><br />

Garant für weniger Stau im Straßenverkehr.<br />

<strong>Die</strong>se Ziele mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>geren Energieverbrauch<br />

und Verschleiß zu verb<strong>in</strong>den,<br />

aber auch mit e<strong>in</strong>er optimalen Steuerung<br />

der Freigaben für Straßenbahnen und Busse<br />

abhängig von Verfrühungen und Verspätungen<br />

– das ist der Anspruch, den die<br />

Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB)<br />

schon bald erfüllen wollen. Auf dem Weg<br />

dah<strong>in</strong> erreichte das Unternehmen im August<br />

e<strong>in</strong>en weiteren Meilenste<strong>in</strong>: Auf der<br />

Nord-Süd-Verb<strong>in</strong>dung nahmen die DVB<br />

e<strong>in</strong>en dritten mit e<strong>in</strong>er bedarfsorientierten<br />

Ampelsteuerung ausgerüsteten Verkehrsknotenpunkt<br />

<strong>in</strong> Betrieb. Über e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der TU Dresden entwickeltes Assistenzsystem<br />

erhalten die Straßenbahnfahrer<br />

auf den L<strong>in</strong>ien 3 und 8 nun zwischen dem<br />

Hauptbahnhof und dem Nürnberger Platz<br />

sekundengenaue Empfehlungen für Abfahrzeit<br />

und s<strong>in</strong>nvolle Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

bis zur nächsten Haltestelle bzw. Ampel.<br />

Dabei kann sich die Wartezeit an Haltestellen<br />

ggf. leicht verlängern. Möglich<br />

werden solche Informationen durch die<br />

Vernetzung des rechnergestützten Betriebsleitsystems<br />

der DVB mit dem Zentralrechner<br />

der Dresdner Ampelanlagen.<br />

An dieser sächsischen Entwicklung –<br />

e<strong>in</strong>er Weltneuheit – zeigt unter anderem<br />

die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG)<br />

großes Interesse, übertrifft das „Dresdner<br />

System“ doch die herkömmliche Vorrangschaltung<br />

um e<strong>in</strong> Vielfaches, während sie<br />

deren Nachteile ausschließt. Der ÖPNV<br />

wird durch die Neuentwicklung weiter<br />

aufgewertet, wobei der Verkehrsfluss des<br />

Individualverkehrs wie des öffentlichen<br />

Verkehrs gleichermaßen profitiert.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs hat selbst die klassische Vorrangschaltung<br />

nicht überall freie Bahn – <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> wurden kürzlich entsprechende Planungen<br />

gestoppt, was den ÖPNV der Stadt<br />

klar benachteiligt. <strong>Die</strong> Gründe liegen <strong>in</strong> den<br />

Kosten, e<strong>in</strong>em Problem, mit dem<br />

auch andere Orte und Betriebe<br />

zu kämpfen haben. Folglich<br />

stellt sich die Frage: Soll man <strong>in</strong><br />

neue Verkehrsregelungssysteme<br />

überhaupt <strong>in</strong>vestieren – ja oder<br />

ne<strong>in</strong>? Wie, liebe Leser, denken<br />

Sie darüber?<br />

Mit der <strong>Tram</strong> über<br />

Kreuzungen – und der<br />

Straßenverkehr bleibt<br />

zurück. Das leisten<br />

schon heute Ampelvorrangschaltungen.<br />

In Dresden hat man<br />

das System jetzt noch<br />

optimiert. Ob das für<br />

andere Städte auch<br />

s<strong>in</strong>nvoll ist? (im Bild:<br />

Rostocker Tw 684 auf<br />

dem Weg zum Stadthafen,<br />

15. August)<br />

M. KOCHEMS<br />

André<br />

Marks<br />

Verantwortlicher<br />

Redakteur<br />

<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10| 2013<br />

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