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InAsien Thailand kulinarisch (Vorschau)

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Reise<br />

Schnäppchenjagd auf Philippinisch<br />

Hier bekommen Sie das, was cool, modisch und angesagt ist – aus zweiter Hand oder<br />

nagelneu. Blusen, Hosen, Jacken und Taschen zu einem erschwinglichen Preis. Keiner wird<br />

erfahren, dass es nur vom Flohmarkt ist. Eben ukay-ukay – importiert und doch so billig!<br />

Wir sind in einer sechsköpfigen Familie<br />

aufgewachsen, die meistens<br />

mit einem knappen Budget auskommen<br />

musste, neue Anziehsachen<br />

gab es da nur selten. Nur zu<br />

Weihnachten oder zu Beginn eines<br />

neuen Schuljahres im Juni wurde<br />

eine Ausnahme gemacht. Fast die<br />

Hälfte unserer Sachen war von der<br />

älteren Schwester oder von Kusinen<br />

geerbt. Und wenn unsere Eltern<br />

wirklich knapp bei Kasse waren,<br />

stammten selbst die Schuhe für<br />

die Schule aus zweiter Hand, auch<br />

wenn sie eine Nummer zu groß<br />

oder ein wenig zu klein waren.<br />

Zum Glück waren wir drei Mädchen<br />

mit ungefähr derselben Größe.<br />

Ansonsten haben wir versucht, die<br />

Kleidung würdevoll zu tragen, die<br />

unsere Mama sorgfältig auf den<br />

Märkten in Divisoria oder Baclaran<br />

in Manila ausgewählt hatte<br />

Natürlich haben wir uns zuweilen<br />

beklagt. Aber unser Papa sagte<br />

dann immer, man müsse praktisch<br />

bleiben, um harte Zeiten zu bewältigen.<br />

Gebrauchte, aber immer noch<br />

tragbare Kleidung weiterzugeben,<br />

war für ihn „praktisch“. Unsere<br />

Eltern haben ihr Bestes gegeben,<br />

um für uns zu sorgen. Anziehsachen,<br />

die braucht man, aber dass<br />

sie auch noch schön sein sollen, das<br />

hielten sie für (unnötigen) Luxus.<br />

Auch neue Kleider galten bei uns<br />

als Luxus, und wenn man welche<br />

kaufen wollte, musste die Kaufentscheidung<br />

als „praktisch“ eingestuft<br />

werden.<br />

Nun da wir erwachsen sind,<br />

kaufen wir Kleidung nach zwei<br />

Gesichtspunkten. Ihr Preis muss<br />

„praktisch“ sein, aber wir haben<br />

im Blick auf die Mode auch hier<br />

ein Nachholbedürfnis. Kleider sollen<br />

billig sein, aber aussehen, als<br />

hätten sie ein Vermögen gekostet.<br />

Zum Glück hat das Aufkommen<br />

von ukay-ukay, der philippinischen<br />

Version des Flohmarkts, es möglich<br />

gemacht, modisch zu sein und dabei<br />

die Haushaltskasse nicht übermäßig<br />

zu strapazieren.<br />

Mode aus zweiter Hand<br />

Wir wissen nicht mehr genau, wann<br />

wir das erste Mal ukay entdeckt<br />

haben, aber es war in den 1980er<br />

Jahren, dass ukay-ukay begann, den<br />

38<br />

www.inasien.de<br />

01/2013

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