InAsien Thailand kulinarisch (Vorschau)
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E<br />
Ein Thailänder verlangt vom Nachtmarkt<br />
seiner Stadt vor allem zwei<br />
Dinge: gute und günstige Textilien<br />
für die ganze Familie und gutes und<br />
günstiges Essen. Einen Nachtmarkt<br />
dieser Art hat die Provinzstadt<br />
Phitsanulok in Zentral-<strong>Thailand</strong> zu<br />
bieten. Dort wird Letzteres gleich<br />
in verschiedenen Variationen und<br />
an verschiedenen Örtlichkeiten geboten,<br />
insbesondere auf dem Nachtmarkt<br />
am Ufer des Nan und auf<br />
dem Nachtmarkt in der Nähe des<br />
Bahnhofs. Dort ist abends vor allem<br />
köstliches Obst und Gemüse zu<br />
kriegen, darunter Mangostan, Jackfrucht,<br />
Durian und Rambutan.<br />
Durian & Schusswaffen<br />
verboten<br />
Wie bitte, Rambutan? Lilafarbene<br />
Kugeln mit borstenfarbigen Haaren,<br />
unter der Schale milchig-weiß und<br />
in der Mitte ein Kern. Die haarige<br />
Rambutan ist mit der borstenlosen<br />
Litschi verwandt und wächst an<br />
drei bis fünf Meter hohen Bäumen.<br />
Recht saftig, erinnert sie geschmacklich<br />
an Litschi, ist aber<br />
einen Tick säuerlicher.<br />
Zwei Stände weiter sind Durian<br />
im Angebot. Grünliche, fast<br />
fußballgroße und recht stachelige<br />
Früchte, die einem besser nicht auf<br />
den Kopf fallen sollten. Die „Königin<br />
der Früchte“ ist auf Grund ihres<br />
intensiven Geruchs (daher auch<br />
ihr Name „Stinkfrucht“) allerdings<br />
nicht überall beliebt. Etwa bei thailändischen<br />
Hoteliers, denen sie im<br />
Hotelzimmer ähnlich willkommen<br />
ist wie eine Packung verdorbene<br />
Milch, die, über das Bett geschüttet,<br />
drei Tage lang einzieht. Meist ist<br />
Durian auf dem Zimmer sogar<br />
streng verboten. Warnschilder am<br />
Eingang weisen darauf hin - nebst<br />
häufigem Hinweis, dass Gleiches<br />
auch für Schusswaffen gilt. Dabei<br />
sind Durian durchaus lecker. Im<br />
Geschmack an süßlichen Vanillepudding<br />
erinnernd, besitzen sie die<br />
Konsistenz eines Käsekuchens.<br />
Ein Stück weiter scheinen tatsächlich<br />
Kartoffeln angeboten zu<br />
werden. Doch halt, seit wann büschelweise<br />
und wie Weintrauben<br />
am Stil? Und seit wann sind sie<br />
mit bloßen Fingern zu schälen und<br />
innen nicht fest, sondern geleeartig?<br />
Die vermeintlichen Kartoffeln<br />
entpuppen sich als Longkong, süßsauer<br />
schmeckende Beerenfrüchte,<br />
die direkt von der Ladefläche eines<br />
Pickups aus verkauft werden.<br />
Nur wenige Meter entfernt wirbt<br />
ein Imbiss in weißer Schrift auf<br />
grünem Grund mit „Favorit Deep<br />
Fried Insects“. In einem anderen<br />
Restaurant, welches sich auf Krabbeltiere<br />
verschiedenster Art spezialisiert<br />
hat, gibt es zur Auswahl<br />
Heuschrecken, Wasserkäfer, Maden,<br />
Sumpfgrillen, Seidenraupen,<br />
Bambuswürmer, Frösche und Hühnermägen.<br />
„Am beliebtesten sind<br />
die Bambuswürmer“, berichtet die<br />
25-jährige Verkäuferin Tak. „Wer<br />
einmal Bambuswürmer gegessen<br />
hat, der will sie immer wieder“,<br />
versichert sie. Wer geschmacklich<br />
dennoch aus der Reihe schlägt, hat<br />
bei Tak neun weitere Insektenarten<br />
zur Auswahl. Ihrer Angabe nach<br />
würden die meisten davon in der<br />
Natur eingefangen und nur wenige<br />
gezüchtet werden. Tak hat mit ihrem<br />
Insektenrestaurant alle Hände<br />
voll zu tun. Die Arbeit beginnt<br />
lange vor dem abendlichen Aufbau<br />
des Standes. Jeden Tag werden die<br />
Tiere lebendig angeliefert, anschließend<br />
gesäubert, aussortiert und eingefroren.<br />
Erst dann werden sie im<br />
Fett frittiert. An ihrem Stand in der<br />
Innenstadt von Phitsanulok werden<br />
sie häufig gleich als Snack gegessen.<br />
Wer nachwürzen will, für den<br />
stehen Pfeffer und Sojasoße bereit.<br />
„Einige meiner Kunden reisen aus<br />
anderen Provinzen an, um bei mir<br />
einzukaufen“, berichtet Tak. Das<br />
von ihren Eltern gegründete Restaurant<br />
hat einen hervorragenden<br />
Ruf. Zuweilen mischt sich auch der<br />
eine oder andere mutige Ausländer<br />
in die Warteschlange vor Taks<br />
Stand. „Schmeckt ein bisschen wie<br />
eine Erdnuss, die man zu lange im<br />
Mund gehabt hat“, berichtet ein<br />
Deutscher, der gerade eine frittierte<br />
Grille verzehrt.<br />
Von fliegendem Spinat<br />
Wer es lieber vegetarisch mag, für<br />
den empfiehlt sich ein Besuch des<br />
Nachtmarktes am Ufer des Nan-<br />
Flusses. Dort steht Sawig Salipeh<br />
am Wok, und das Öl darin ist so<br />
heiß, dass es beim Kochen knackt<br />
und spratzelt wie ein hereinbre-<br />
Reise<br />
Das Organic<br />
Agriculture Project<br />
in Sukhothai, Nähe<br />
Flughafen (www.<br />
kaohomsukhothai.<br />
in.th / nasukhothai@<br />
hotmail.com / Tel. +66<br />
55-647290. Führung<br />
mit Voranmeldung<br />
Ob weiß, schwarz<br />
oder rot, von den<br />
Mitarbeitern des<br />
Organic Agriculture<br />
Projects werden<br />
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Korn nach Güte<br />
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für 3,50 Euro<br />
01/2013<br />
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