Strategisches Gutachten zur Zukunft der ... - Landkreis Calw
Strategisches Gutachten zur Zukunft der ... - Landkreis Calw
Strategisches Gutachten zur Zukunft der ... - Landkreis Calw
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5 Szenarien <strong>zur</strong> Standortentwicklung<br />
5.4 Ausschluss weiterer Szenarien<br />
In <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Szenarien sind weitere Modelle sicher denkbar, so beispielsweise die<br />
Einhäusigkeit als Zentralversorger bzw. die Klinik <strong>Calw</strong> als Schwerpunktversorger und die<br />
die Klinik Nagold als Grundversorger zu etablieren. Aus den nachfolgenden Gründen wurden<br />
diese Modelle nicht weiter verfolgt.<br />
I) Die Neuetablierung einer Zentralversorgung mit <strong>der</strong> Eröffnung zusätzlicher<br />
Leistungsangebote auf Exzellenzniveau hat in <strong>der</strong> aktuellen Wettbewerbssituation<br />
(Uniklinik Tübingen, den Kliniken in Stuttgart und auch vor dem Hintergrund des<br />
Neubaus <strong>der</strong> Kliniken Sindelfingen-Böblingen) keine Aussicht auf Erfolg. Das zu<br />
erwartende Marktpotenzial ist nicht ausreichend, um die Vorhaltekosten für den<br />
Betrieb <strong>der</strong> verschiedenen Kliniken und <strong>der</strong> notwendigen Infrastruktur zu finanzieren.<br />
Des Weiteren müsste ein Neubau mit entsprechen<strong>der</strong> Größe (> 500 Betten) gebaut<br />
und finanziert werden. Diese Finanzierungskosten werden sich durch das<br />
Leistungsspektrum nicht finanzieren lassen. Die Vorteile aus dem Klinikverbund<br />
reduzieren sich. Es entsteht Wettbewerb innerhalb des Verbundes.<br />
II) Durch die Gebäudekonstruktion können die Nutzungsmöglichkeiten in <strong>Calw</strong> nicht für<br />
weitere stationäre Leistungen ausgebaut bzw. verän<strong>der</strong>t werden. Die räumlichen<br />
Strukturen sind zudem begrenzt, um weitere Angebote (ambulant und poststationär)<br />
anzubieten. Zudem führen die <strong>der</strong>zeitigen baulichen Strukturen am Standort <strong>Calw</strong> zu<br />
ineffizienten Prozessen. Eine Verlagerung <strong>der</strong> Leistungen von Nagold nach <strong>Calw</strong> ist<br />
demnach unter den Aspekten <strong>der</strong> Prozessoptimierung nicht wirtschaftlich zu<br />
betreiben. In Nagold besteht dagegen eine gute und solide Gebäudestruktur. Durch<br />
die Verlagerung besteht zudem ein erhöhtes Risiko von Fallzahlverlusten an die<br />
Wettbewerber durch die Steuerung <strong>der</strong> Patientenströme von Nagold nach <strong>Calw</strong><br />
(bisherige Patientenströme gehen von <strong>Calw</strong> nach Nagold). Darüber hinaus ist das<br />
Marktumfeld in <strong>Calw</strong> begrenzter und in Teilbereichen kompetitiver.<br />
5.5 Qualitative Bewertung <strong>der</strong> Szenarien<br />
Im Mai 2013 hat das Bürgerforum <strong>zur</strong> Situation und Entwicklung <strong>der</strong> Kreiskliniken<br />
stattgefunden. Es sind 13 Frageblöcke und Anfor<strong>der</strong>ungen an die zukünftige Ausrichtung <strong>der</strong><br />
Kreiskliniken formuliert worden. Auf dieser Grundlage wurden in Kapitel 2 geeignete Kriterien<br />
operationalisiert und beschrieben. Diese dienen als Basis für die erfolgte qualitative<br />
Bewertung <strong>der</strong> drei Szenarien.<br />
Seite | 103