Giesserei Literaturschau - Bundesverband der Deutschen Gießerei ...
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BDG Informationszentrum<br />
Wirtschaft und Recht<br />
Dokumenten-Nummer: 57895<br />
Zeitschriftenaufsatz<br />
Deike, Rüdiger<br />
Publikationssprache: Deutsch<br />
Die Entwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten für Eisengießereien<br />
In dem Bericht werden die Entwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten im Hinblick auf die Weltstahl- und<br />
Weltgießerei-Industrie diskutiert. Speziell in China zeigt die Gussproduktion einen deutlichen Anstieg an. So stellt China<br />
<strong>der</strong>zeit mit 46% die größte Stahl produzierende Nation dar und zeigte selbst im Krisenjahr 2009 noch Wachstumsraten,<br />
als die Stahlproduktion in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n einbrach. All das hat natürlich Auswirkungen auf die Strukturen auf den<br />
Rohstoffmärkten hinsichtlich <strong>der</strong> Nachfrage und führt zu einer stärkeren Volatilität <strong>der</strong> Märkte. 2010 stieg auf Grund<br />
<strong>der</strong> starken Nachfrage in China <strong>der</strong> Preis für Eisenerz stark an. Analysiert man das Verhältnis <strong>der</strong> Preisän<strong>der</strong>ungen bei<br />
Hochofenkoks und Schrott in Relation zur produzierten Stahlmenge, so gab es in den letzten 10 Jahren zwei deutliche<br />
Phasen <strong>der</strong> Preissteigerung. Mittlerweile ist das Angebot an Hochofenkoks jedoch größer als die Nachfrage, was zu<br />
einer Preissenkung für Hochofenkoks führt. Die Preise für bestimmte Schrottarten sind auf Grund steigen<strong>der</strong> Ansprüche<br />
an die Qualität <strong>der</strong> Schrotte auf einem hohen Niveau geblieben, wobei die Schrottpreise in <strong>der</strong> Gießerei-Industrie über<br />
denen <strong>der</strong> Stahl-Industrie liegen. Die Preise für NE-Metalle wie Kupfer und Zink schwankten in <strong>der</strong> Vergangenheit sehr<br />
stark durch unausgewogene Markstrukturen weltweit und in Abhängigkeit <strong>der</strong> weltweiten Konjunktur. Häufig gelten die<br />
Preise daher als frühzeitige Indikatoren für bevorstehende wirtschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen. Neben den Nachfragen nach<br />
bestimmten Rohstoffen hat sich aber auch am Beispiel <strong>der</strong> seltenen Erden gezeigt, dass bei <strong>der</strong> Preisgestaltung auch<br />
an<strong>der</strong>e Faktoren eine Rolle spielen wie die politische wirtschaftliche Lage in den Ursprungslän<strong>der</strong>n, die Konzentration<br />
<strong>der</strong> Produktion in bestimmten Län<strong>der</strong>n, die Möglichkeiten des Ersatzes durch an<strong>der</strong>e Elemente und Verbindungen und<br />
schließlich die Möglichkeit eines Recyclings des jeweiligen Rohstoffes. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich<br />
die Stahl- und Gießereiindustrie kurz- und mittelfristig auf eher sinkende Rohstoffpreise einstellen kann, während es<br />
langfristig auf Grund <strong>der</strong> steigenden Nachfrage einer wachsenden Anzahl <strong>der</strong> weltweit am Konsum von Rohstoffen<br />
beteiligten Personen eher zu Preissteigerungen kommen wird.<br />
Universität Duisburg, DE<br />
<strong>Giesserei</strong><br />
Erscheinungsjahr 2013<br />
Heftnummer 3<br />
S. S.92-97 (6 Seiten, 10 Bil<strong>der</strong>, 14 Quellen)<br />
<strong>Giesserei</strong> <strong>Literaturschau</strong>