Die Lehre der Neuen Kirche - Offenbarung

ler Leib kann sich nicht durch Stein, Holz und Eisen hindurchpressen,
es muß also ein Leib gewesen sein, der seiner
Substanz nach über der Materie oder über Zeit und Raum
erhaben war. Daß an diesem Leibe die Abdrücke der Nägel,
wie auch der Lanzenstich in der Seite sichtbar waren, ist
dieser Wahrheit nicht zuwider. Diese ganze Szene war in der
geistigen Welt, obwohl die Leiber der Jünger bei verschlossenen
Türen wirklich in der materiellen Welt waren, ihre
natürlichen Augen offen hatten und die materielle Welt
sahen. Was das Sprechen anbetrifft, findet dasselbe in der
geistigen Welt ebensowohl statt wie hier.
Im Markus Evangelium heißt es: "Der Herr Jesus nun,
nachdem Er zu ihnen geredet hatte, wurde aufgehoben in den
Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes." Diese Stelle
wird von altkirchlichen Theologen gerne verbunden mit jener
Heb.7,25: "Daher Er auch selig machen kann immerdar, die
durch Ihn zu Gott kommen, und lebet immerdar und bittet für
sie." Das "bittet für sie" ist bekanntlich eine falsche Übersetzung.
Dr. Lange übersetzt diese Stelle also: "Weshalb Er aufs
vollkommenste diejenigen retten kann, welche durch Ihn zu
Gott nahen, allezeit lebend, um vermittelnd für uns einzutreten."
Wie das Göttlich-Menschliche das Vermittelnde zwischen der
Seele des Menschen und der Gottheit ist, habe ich Ihnen
früher erklärt. Altkirchliche Theologen wollen aber mit
solchen Stellen beweisen, daß der Herr wirklich in einem
materiellen Leibe in den Himmel fuhr.
Wäre der Herr in einem ganz materiellen Leibe aufgefahren,
so müßte der Himmel ein materieller Ort sein, denn ein
materieller Leib kann nicht in die geistige Welt eingehen.
"Fleisch und Blut, so wie wir es haben, können nicht das
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