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Die Lehre der Neuen Kirche - Offenbarung

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Nehmen Sie an, daß Ihre Kin<strong>der</strong> durch Zigeuner gestohlen<br />

und in ferne Län<strong>der</strong> gebracht wurden. Ihre Vaterliebe läßt<br />

Ihnen keine Ruhe, bis Sie die Heimat verlassen, über Berg<br />

und Tal, über reißende Ströme und durch giftige Sümpfe<br />

Ihren Kin<strong>der</strong>n nachgehen und sie suchen. Frost, Kälte,<br />

schlaflose Nächte, Gefahren aller Art, fortwährende Angst<br />

und innere Schmerzen um den Verlust Ihrer Kin<strong>der</strong> vernichten<br />

Ihre Gesundheit. Endlich finden Sie Ihre Lieblinge<br />

wie<strong>der</strong>, entreißen sie den Händen <strong>der</strong> Räuber, bringen sie<br />

heim und legen sie an den Busen Ihres von Gram und<br />

Kummer gebeugten Weibes. Ihre Kin<strong>der</strong> sind gerettet, aber<br />

Ihre Gesundheit ist ruiniert, und bald darauf umfängt das<br />

Grab das treue Vaterherz. Jetzt sagen Sie mir, was hat Ihre<br />

Kin<strong>der</strong> gerettet? War es Hunger, Durst, Kälte, Krankheit und<br />

Tod? Durchaus nicht! Wenn Sie die Reise hätten ohne Leiden<br />

machen können, so würden Ihre Kin<strong>der</strong> ebenso erfolgreich<br />

gerettet worden sein. <strong>Die</strong> Leiden waren in diesem Falle<br />

notwendig, und sie waren ebenso notwendig bei unserer<br />

Erlösung. <strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong> hätten ohne die Leiden nicht gerettet<br />

werden können, aber sie selbst trugen nichts zu ihrer Rettung<br />

bei.<br />

Es ist jedoch ganz natürlich zu sagen, daß uns Hilfe und<br />

Rettung ward durch die Leiden <strong>der</strong>jenigen, die sich für uns<br />

aufopferten. <strong>Die</strong> dankbare Liebe zieht die Leiden mit in<br />

Betracht. Sie fallen uns zuerst und beson<strong>der</strong>s in die Augen,<br />

und wir legen anfänglich das ganze Gewicht darauf. Unser<br />

Glaube beruht aber dann auf einer Scheinwahrheit. <strong>Die</strong><br />

Rettung, die uns zu Teil ward, haben wir dem zu verdanken,<br />

was für uns geschah o<strong>der</strong> bezweckt wurde, <strong>der</strong> Hilfe, die uns<br />

dadurch ward, nicht den Leiden.<br />

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