Die Lehre der Neuen Kirche - Offenbarung

Nehmen wir an, daß jemand nach einem Orte der Freude und
des Glückes gehen wollte. Er verirrt sich aber in die entgegengesetzte
Richtung, und vor ihm liegt die gräßliche Gefahr
des Todes und Verderbens. Er geht ruhig und ungestört
weiter und entfernt sich mehr und mehr vom Ziele. Jetzt
begegnet ihm ein Bote, der ihm zuruft: "Halt ein! Du eilst in
dein Elend und Verderben! Vor dir liegt der gräßlichste Tod!"
Wenn er diesem Boten glaubt, was wird die Folge sein? – Er
bleibt zunächst stehen, kehrt sich um und bittet um Anweisung
oder Belehrung, wie er jetzt seinen Weg zu nehmen hat.
Das wird ihm gesagt. Er sieht zurück auf seine Irrfahrt,
bedenkt die Folgen, wenn er fortgegangen wäre, und zittert
vor dem Ausgange, den es mit ihm genommen hätte, wäre er
nicht umgekehrt. Aber damit ist er noch nicht am Ziele. Er
hat den ganzen Weg wieder zurückzugehen vom Wendepunkte
aus. Anders erreicht er das Ziel nie. So ist es mit der
Buße und Bekehrung. Der Mensch hat sich bekehrt oder
umgekehrt, aber er hat seine früher bestärkten Übel erst alle
auszurotten und auf dem schmalen Wege dem Herrn das
Kreuz nachzutragen. "Ohne Heiligung wird niemand den
Herr sehen." Erst nach erlangtem Siege, als Überwinder, wird
er gekrönt und aufgenommen in die seiner inwendigen oder
geistigen Natur entsprechende Heimat, um daselbst glücklich
zu sein.
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