Die Lehre der Neuen Kirche - Offenbarung

empfangen haben. Röm.5,10-11. Wie empfangen wir aber
diese Versöhnung? Wie anders, als durch Aufopferung
unseres eigenen sündlichen Lebens, durch Ablegung des
alten Menschen, durch Tötung der sündlichen Lust? Das aber
ist das Werk der Wiedergeburt, vorbedeutet durch die Taufe,
denn in derselben wird uns gezeigt, daß wir die Sünde
abwaschen sollen durch das Wasser der reinigenden Wahrheit.
Wer das tut, der gräbt der Sünde ein Grab, begräbt den
alten Menschen durch Überwindung, löst auf die Bande des
Todes oder der Lust zu sündigen, folgt seinem verherrlichten
Herrn und steht auf von den Toten durch einen neuen Lebenswandel.
Auf dieses Werk der Versöhnung in uns weist
die Taufe, daher Paulus so treffend sagt: "Wisset ihr nicht,
daß alle, die wir in Jesum Christum getauft sind, die sind in
seinen Tod getauft? So sind wir je mit ihm begraben durch
die Taufe in den Tod, auf daß gleichwie Christus auferweckt
ist von den Toten, durch die Herrlichkeit des Vaters, also
auch wir in einem neuen Leben wandeln sollen." Rö.6,3-4
Wie deutlich ist die Heilige Schrift, und wie genau stimmt die
Lehre der Neuen Kirche damit überein! Wahrlich, es ist zum
Erstaunen, daß die altkirchliche Lehre von der Versöhnung
sich so lange hat erhalten können, und wie unsterbliche
Seelen, die mit Nachdenken und Zartgefühl für das Gute
begabt sind, nicht längst darauf kamen, daß das, was hierüber
andere von Alters für sie ausdachten, Menschensündlein sind,
die sie aus ihrer verdorbenen Natur schöpften.
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