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Ökologische Umstellungen in der industriellen Produktion

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ichtenmagaz<strong>in</strong>en und Zeitungen s<strong>in</strong>d wirtschaftsbezogene<br />

Umweltthemen e<strong>in</strong> Renner.<br />

Und wir erleben e<strong>in</strong>en Tagungsboom<br />

zum Thema Öko-Öko, wie ihn kaum e<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>es Thema jemals hervorgebracht hat.<br />

Sich mit e<strong>in</strong>em Thema ausgiebig ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen,<br />

ist jedoch e<strong>in</strong> erster und notwendiger<br />

Schritt h<strong>in</strong> zur Umsetzung <strong>in</strong> den<br />

konkreten Betriebsalltag. Der Me<strong>in</strong>ungs-,<br />

Erfahrungs- und Know-how-Austausch hat<br />

sicher mit dazu beigetragen, die Wirtschaft<br />

für die Umweltproblematik zu sensibilisieren.<br />

Und er hat dazu geführt, daß bereits viel<br />

Gedankenarbeit dafür aufgewendet worden<br />

ist, wie die Probleme gelöst werden können.<br />

2. Umweltbezogene Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Werbung<br />

Die Wirtschaft hat das Thema Umwelt aber<br />

nicht nur passiv aufgegriffen, son<strong>der</strong>n ist<br />

damit <strong>in</strong> die Offensive gegangen. Am deutlichsten<br />

zeigt sich dies bei <strong>der</strong> Werbung. Es<br />

gibt kaum noch Werbung, die nicht das<br />

Thema Umwelt erwähnt o<strong>der</strong> es gar <strong>in</strong> den<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> Werbebotschaft stellt. Daneben<br />

werden Millionen ausgegeben für e<strong>in</strong>e<br />

umweltbezogene PR- und Imagearbeit, die<br />

dazu dient, das eigene Unternehmen o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e ganze Branche <strong>in</strong> e<strong>in</strong> möglichst positives<br />

(Umwelt-)Licht zu setzen.<br />

3. Hohe Umwelt-Standards bei<br />

<strong>Produktion</strong> und Ve1fahrenstechnik<br />

Wir rühmen uns - wohl nicht ganz zu Unrecht-<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong>umweltverträglichen<br />

Ausgestaltung von <strong>Produktion</strong> führend zu<br />

se<strong>in</strong>. Die Standards <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verfahrenstechnik<br />

können sich im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />

durchaus sehen lassen. Wogegen man<br />

sich erst gesträubt hat, ist mittlerweile zu<br />

e<strong>in</strong>em Exportschlager geworden: Umwelttechnik<br />

aufhöchstem Niveau. Dieser Zweig<br />

unserer Volkswirtschaft erfreut sich nicht<br />

nur mehr Umweltschutzes, son<strong>der</strong>n auch<br />

zweistelliger Wachstumsraten.<br />

4. Institutionalisierung des<br />

Umweltschutzes<br />

Von strategischer Bedeutung ist, daß <strong>der</strong><br />

Umweltschutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft bereits <strong>in</strong><br />

großem Umfang <strong>in</strong>stitutionalisiert worden<br />

ist. Dies trifft sowohl auf Verbandsebene zu,<br />

wo sich ke<strong>in</strong> Branchenverband das Fehlen<br />

e<strong>in</strong>er Umweltabteilung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Umweltarbeitskreises<br />

mehr leisten kann, aber auch<br />

auf Ebene <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Betriebe. Nahezu<br />

alle größeren Firmen und viele mittelständische<br />

und sogar kle<strong>in</strong>e Betriebe haben e<strong>in</strong>e<br />

Umweltabteilung, e<strong>in</strong>en Umwelt-Arbeitskreis<br />

o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en Umweltschutzbeauftragten.<br />

Nicht immer hat dieser soviel<br />

Zeit und Kompetenzen, wie wir von<br />

B .A. U .M. uns dies wünschen würden. Doch<br />

zeigt sich dar<strong>in</strong> <strong>der</strong> hohe Stellenwert, den<br />

die Beschäftigung mit dem Thema Umwelt<br />

für die Firmen heute hat. Die unternehmerische<br />

Aufgabe Umweltschutz wird akzeptiert<br />

und Personalressourcen zur Aufgabenbewältigung<br />

werden bereitgestellt.<br />

5. Umweltengagement <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

E<strong>in</strong> Zeichen <strong>der</strong> Hoffnung sollte uns auch<br />

das zunehmende Engagement von Top-<br />

Managern für die Umwelt se<strong>in</strong>. Die 440<br />

Mitgliedsunternehmen des Bundesdeutschen<br />

Arbeitskreis für umweltbewußtes<br />

Management stehen dafür. Namhafte Unternehmen<br />

wie z.B. Otto Versand, Mohndruck,<br />

Auro, Neumarkter Lammsbräu, ABB,<br />

Rewe und IBM haben gezeigt, daß Firmen<br />

durchaus mehr für den Umweltschutz tun,<br />

als das Gesetz es vorschreibt. Nichts wirkt<br />

auf Ökonomen überzeugen<strong>der</strong> als das gute<br />

Vorbild an<strong>der</strong>er Unternehmer. Die nachhaltig<br />

positive Resonanz auf die Idee von<br />

B.A.U.M. läßt erwarten, daß es auch <strong>in</strong><br />

Zukunft e<strong>in</strong>e Reihe von Pionierunternehmen<br />

gibt, die den Umweltschutz vorantreiben.<br />

Das Fazit aus dem ist:<br />

• Der wirtschaftliche Abschwung hat dazu<br />

geführt, daß sich die Prioritätensetzung <strong>in</strong><br />

den Unternehmen zugunsten re<strong>in</strong> ökonomischer<br />

Zielsetzungen und damit zum<br />

relativen Nachteil für den Umweltschutz<br />

verschoben hat.<br />

• Insgesamt hat Umweltmanagement aber<br />

bereits e<strong>in</strong>e breite Akzeptanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

auf zum Teil hohem Niveau gefunden.<br />

• Es ist nicht zu befürchten, daß das bisher<br />

Effeichte verloren geht; allenfalls könnte<br />

sich die Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Fo1tentwicklung<br />

umweltbewußten Managements verlangsamen.<br />

4 Gründe für betrieblichen<br />

Umweltschutz<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal ergibt sich doch e<strong>in</strong>e zw<strong>in</strong>gende<br />

Notwendigkeit, sich auch <strong>in</strong> Zukunft<br />

mit dem Thema Umweltschutz zu beschäftigen,<br />

aus den noch völlig ungelösten Umweltproblemen<br />

auf unserer Erde:<br />

• Wenn beispielsweise die För<strong>der</strong>ung von<br />

augenblicklich rund drei Milliarden Tonnen<br />

Rohöl pro Jahr fortgesetzt wird, haben<br />

wir <strong>in</strong> 45 Jahren den letzten Tropfen<br />

aus e<strong>in</strong>er Pipel<strong>in</strong>e gesehen. Diese Prognose<br />

stellt die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

<strong>in</strong> Hannover. Der Countdown für<br />

die Tankstelle Globus läuft unabwendbar<br />

ab.<br />

E<strong>in</strong> Bericht des Umweltprogramms <strong>der</strong><br />

Vere<strong>in</strong>ten Nationen aus dem Jahr 1992<br />

155<br />

kommt zu weiteren erschreckenden Ergebnissen:<br />

• E<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Tier- und Pflanzenarten<br />

werden <strong>in</strong> den nächsten 20 bis 30 Jahren<br />

ausgerottet se<strong>in</strong>, so <strong>der</strong> Bericht <strong>der</strong> UNEP<br />

(United Nations Environment Program).<br />

• Industrieunfälle und Katastrophen haben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit deutlich zugenommen.<br />

E<strong>in</strong>e zunehmende Vergiftung von<br />

Luft, Wasser und Boden mit weitgreifenden<br />

gesundheitlichen Schäden für Hun<strong>der</strong>ttausende<br />

von Menschen s<strong>in</strong>d die Folgen.<br />

• Ke<strong>in</strong>e Entwarnung gibt es auch <strong>in</strong> Sachen<br />

Müll. Seit 1984 steigt das Müllaufkommen<br />

jährlich um durchschnittlich 10 % .<br />

• Ähnlich dramatisch ist auch die Wasserverschmutzung.<br />

Sie hat e<strong>in</strong> <strong>der</strong>artiges Ausmaß<br />

eneicht, daß bereits je<strong>der</strong> vierte Europäer<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser mit e<strong>in</strong>em Nitratgehalt<br />

über dem EG-Grenzwert nutzen muß.<br />

Das Lebenselement Wasser ist durch exzessiven<br />

Umgang ernsthaft gefährdet.<br />

Flüsse und Meere werden immer noch als<br />

"billige Deponie" genutzt.<br />

• Größter Wasserverbraucher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

ist mit 80

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