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Ökologische Umstellungen in der industriellen Produktion

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58<br />

Carot<strong>in</strong>oide<br />

Chlorophyll b<br />

Chlorophyll a<br />

Gesamt-Chlorophyll<br />

~<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0 Ca//1ma 0 Deschampsia<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

„.<br />

0<br />

Abb. 10: Pigmemgehalte von Cal/11na vu/garis und Deschampsia flexuosa nach 6 wöchiger<br />

Exponierung <strong>in</strong> 30 m Abstand von e<strong>in</strong>er Schwe<strong>in</strong>emästerei <strong>in</strong> 'ö zum 1 000 m e11lfemte11<br />

Kontrollstandort.<br />

die per Ferntransport <strong>in</strong> das Heide-Ökosystem<br />

gelangen. Die Aufnahme dieser Schadstoffe<br />

dürfte allerd<strong>in</strong>gs für die Repräsentanten<br />

<strong>der</strong> Heide, für Calluna vulgaris und<br />

Deschampsiaflexuosa, zu ke<strong>in</strong>er größeren<br />

Belastung führen. Beide Arten s<strong>in</strong>d imstande,<br />

schwermetallresistente Rassen zu bilden.<br />

Daher kann man auch auf ehemaligen<br />

Bergbauhalden Heidebestände f<strong>in</strong>den. Blei<br />

und Cadmium s<strong>in</strong>d natürlich auch im Nahrungsnetz<br />

<strong>der</strong> Lüneburger Heide nachweisbar,<br />

jedoch s<strong>in</strong>d die Kontam<strong>in</strong>ationswerte<br />

bisher noch niedrig.<br />

Messungen <strong>der</strong> Schwefeldeposition <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lüneburger Heide führten zu dem Ergebnis,<br />

daß etwa die Hälfte des Inputs von Boden<br />

und Vegetation festgehalten, <strong>der</strong> Rest mit<br />

dem Sickerwasser ausgewaschen wird. Demgegenüber<br />

verbleibt <strong>der</strong> gesamte E<strong>in</strong>trag an<br />

Phosphor und Stickstoff im Ökosystem.<br />

Beide Elemente werden <strong>in</strong> höherem Maße<br />

als Schwefel für den Aufbau e<strong>in</strong>er jeden<br />

lebenden Zelle gebraucht.<br />

Der Stickstoffe<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lüneburger<br />

Heide hat sich im Verlauf <strong>der</strong>Zeiterhöht. So<br />

lag <strong>der</strong> Input 1989 be i knapp 30 kg N/ha,<br />

während 10 Jahre zuvor noch von MA TZ-<br />

NER & ULRICH (l 980) 13,7 kg N/ha gemessen<br />

wurden. E<strong>in</strong>e Differenzierung <strong>der</strong><br />

Stickstoff-Deposition <strong>in</strong> Nitrat- und Ammoniumstickstoff<br />

ergab e<strong>in</strong>en höheren Anteil<br />

<strong>der</strong> Ammoniumkomponente. Dies deutet<br />

darauf h<strong>in</strong>, daß die Herkunft des Stickstoffs<br />

vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft zu<br />

suchen ist, weniger im Verkehr.<br />

E<strong>in</strong> Teil des auf die Pflanzen auftreffenden<br />

Nie<strong>der</strong>schlags wird von Blättern, Ästchen<br />

und Stengeln festgehalten. Die mitgeführten<br />

stickstoffhaltigen Verb<strong>in</strong>dungen werden auf<br />

1<br />

1<br />

den Oberflächen <strong>der</strong> Vegetation abgelagert<br />

und können auch zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Prozentsatz<br />

absorbiert werden (BOBBINK et<br />

al. 1992). Analysen des unter den Pflanzenbeständen<br />

aufgefangenen Nie<strong>der</strong>schlags<br />

zeigten, daß die durchgelassenen und damit<br />

dem Boden zugeführten Stickstoffmengen<br />

bei Deschampsia deutlich höher als bei<br />

Calluna ausfie len. So gelangten von dem im<br />

Regen vorhandenen Gesamtstickstoff unter<br />

den Grasbeständen 41 i;'O Ammonium-Stickstoff<br />

und 30

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