Ökologische Umstellungen in der industriellen Produktion

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161 2.2.2 Ziele des Weiterbildungsproj ektes Ziel der Weiterbildungsmaßnahme ist es, die qualifizierten Ingenieure zu befähigen, an verantwortlicher Stelle im Management eines Betriebes zunächst die Erarbeitung, dann die Umsetzung von rechtlichen Auflagen zu forcieren, vorrangig, um Haftungsrisiken des Betriebes zu minimieren ("Gefahrenabwehr") und darüber hinaus die Entwicklung präventiver Umweltschutzmaßnahmen in Richtung auf eine umweltverträgliche Produktion voranzutreiben (Abb. 6). Das schließt die Beurteilung umweltrechtlicher Vorgaben, den Umgang mit Behörden ebenso wie die Übernahme betrieblicher Umweltschutzfunktionen ein. Als Umweltreferent eines mittelständischen Unternehmens soll der Absolvent die Umweltve 1räglichkeit von Produkten und Produktgruppen kritisch beurteilen (Stichwort: Produktverantwortlichkeit), sowie die betriebliche ökologische Schwachstellenanalyse initiieren und durchführen können. Im Weiterbildungsmaßnahme Referent Betrieblicher Umwelti;chutz Sinne einer freiwilligen Umweltbetriebsprüfung gilt es, Konzepte zur Schadstoffvermeidung und -minderung zu entwickeln bis hin zur Installierung eines Umwelt-Management-Systems. Zukünftige Aspekte einer umweltdatenkontrollierten Prozeßsteuerung werden diskutiert. Die dazu notwendigen Grundlagen der Datenkommunikation, d.h. betriebsi nterne Informationsnetze, werden in dem Kurs vermittelt. In diesem Bereich gibt es jedoch noch dringenden Forschungsbedarf. Zwei externe Zusatzzertifikate, die den Fach-bzw. Sachkundenachweis für den Betriebsbeauftragten für Immissionsschutz und Abfall bescheinigen, ergänzen die GB U- internen Abschlußzeugnisse. Zusammenfassung Umweltsituation Ökosysteme und anthropogene Belastungen Grundlagen der Schadstoffchemie Internationale und nationale Umweltpolitik Präventiver Umweltschutz (Methoden) Umweltschutz Rechts- und Verwaltungskunde Behördlicher Umweltschutz und Betrieb Technischer Umweltschutz - Abfall, Abwasser, Energie Betrieblicher Umweltschutz "Industrieforum" Rhetorik Präsentationstechniken Produktionsintegrierter Umweltschutz B etrie b s pr oj e kt Phas e n Auswertung Beratung Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit Informationssysteme CAD, CAM, CAP, CAQ,CASE Abb. 5: Inhaltliche Struktur des Schulungsprojektes "Referent BetrieblicherUmwe/tsch111z". Das betriebliche Management vor allem mittelständischer Unternehmen wird zum Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit bzw. zur Standortsicherung in Mitteleuropa zukünftig in steigendem Ausmaß auf die Anforderungen der Umweltschutzgesetzgebung reagieren müssen. Die Einbeziehung der Komponente Umweltschutz in die unterschiedlichen Unternehmensbereiche erfordert u.a. für die Sparten Produktion, Logistik und innerbetrieblichelnformationssystemeNatmwissenschaftler und Ingenieure, die über eine fundierte Zusatzausbildung verfügen. Der Beitrag ste llt zwei Weiterbildungsmaßnahmen vor, die diesen Berufsgruppen er- ,,·eiterte Voraussetzungen fü r eine umweltorientierte betriebliche Tätigkeit schaffen. Aufgabe des Projektes Fachkraft für Umweltschutz ist es, die überwiegend naturwissenschaftlich ausgebildeten Hochschulabsolventen in die Lage zu versetzen, einerseits Folgen umweltrelevanter betrieb! ich er Planu ngsvorhaben mit dem Instrument der Umweltverträglichkeitsprüfung abzuschätzen und zu beurteilen; dazu werden auch ökonomische Aspekte, Chancen und Risiken betrachtet. Ihre Arbeit soll andererseits wesentliche Akzente zur Entwicklung bzw. Fortschreibung von Umweltschutzkonzepten geben. Als Basis dazu dient der praxisorientierte Lernmodul "Technischer Umweltschutz", der für die Aufgabenfelder Abfall, Wasser/Abwasser und Energie die Grundkurse zur Erlangung der Fach- bzw. Sachkunde für den Betriebsbeauftragten für Abfall, Gewässer- und Immissionsschutz einschließt. Um Ziele und Erfolge des betrieblichen Umweltschutzes effektiv darstellen zu können, sind nicht nur vertiefte Kenntnisse in den Bereiche n Rechts- und Verwaltungskunde, sondern auch Umweltinformatik, Öffentlichkeitsarbeit und zielgruppenorientierte Rhetorik notwendig.
162 Ent\\-icklung eines Umweltregelkreises Analyse der betrieblichen Umweltsituation / ~ Erarbeitung der rechtlichen Anforderungen 11 ~ Übernahme von Umwelt- schu tzfunktionen Aufbau von Datenkommunikationssystemen 4~ w Installierung eines Umweltmanagementsystems Vergleich: Umweltverträglichkeit von Produkten ~ 1p Erstellen von Maßnahmekatalogen Erstellen: betriebliche Schwachstellenanalyse ~ ~ Entwicklung von Konzepten zur Umstellung auf umweltverträgliche Produktion L Definierung von Leitlinien zur Schadstoffvermeidung und -minderung .,,.. \] Praxisorientiertes Lernen und Umsetzen von Umweltwissen in Umwelthandeln (Betriebsprojekt) Abb. 6: Ziele des Scl111h111gsprujektes "Referent Becricblicher Umweltschutz". Die Qualifizierungsmaßnahme Referent Betrieblicher Umweltschutz soll die Praktiker unterschiedlicher Ingenieurstudiengänge befähigen, an verantwortlicher Stelle die Umsetzung umweltrechtlicher Auflagen zu forcieren. Darüber hinaus wird der Umgang mit Behörden bis hin zur Antragstellung von Betriebsgenehmigungen erprobt. Ein zweites Anliegen besteht in der Vermittlung von Grundlagen für die Ent\\ icklung präventi ver Umweltschutzmaßnahmen. Dazu sind neben der Erläuterung technischer Probleme grundsätzliche Kenntnisse zur Umweltverträglichkeit von Produktgruppen (Ökobilanzen) und Fragen des produktionsintegrie1ten Umweltschutzes notwendig. Der Projektteilnehmer lernt an praktischen betrieblichen Beispielen, das Instrument der ökologischen Schwachstellenanalyse zu benutzen als Basis für die Installation von Umwelt-Management-Systemen in Richtung auf die EG-Umweltbetriebsprüfung (Öko-Audit). In einer zehm„öchigen betrieblichen Arbeitsphase und während zweier Projektarbeiten lernen die Teilnehmer beider Maßnahmen, ihre erworbenen Kenntnisse anzuwenden und in der Praxis zu vertiefen. Literatur BALLIN. D„ ZIJ\1MERMANN. A ( 1993).: Stellenanalyse Umweltberufe 1992/93 KnO\\ -How- Syscems. München. 53 S„ Aurorcnkollekliv BJU und BUND (1993): Plädoyer für eine ökologisch orientie 1e Soziale Marktwirtschaft - unvcröff. gemeinsames Statement von BJU und BUND ( 1993). Autorenkollektiv Büro für Umwelt. Kommunikation und Um\ cltberatung (BUKA) und Gesellschaft für Umweltberatung und-recherche m.b.H. (ECOSCOP) (1992): Recherche zum Berufsbild ''Um\\eltberaterln" - Recherche im Rahmen des BfUb-Projektes "Bausteine für eine Informationsinfrastruktur für die Umweltberawng". Druck: ECOSCOP, Trier, 25 s __ STEPHAN, A. (unvcröff.): Berufsverläufe und berufliche Tätigkeiten von AbsolventenderGWU - Studie über das herufliche Fortkommen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Qualifizicrungsmaßnahmen im Bereich Umweltschutz. Forschungsprojekt im Rahmen des Programms Arbeit und Technik des BMFr. Anschrift des Verfassers Dr. Eckart P. Braun Bi ldung und Umwelt GmbH Dr. Braun & Partner Am Güterbahnhof 2A 31303 Burgdorf
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