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Ökologische Umstellungen in der industriellen Produktion

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18<br />

- - - - - - - ~-- -- . - - - - -<br />

Wettbewerbsvorteile se<strong>in</strong>. Das Umweltmanagement<br />

kann zur Kostenreduktion <strong>der</strong><br />

Betriebe führen, <strong>in</strong>dem u.a. Rohstoffe, Energie-und<br />

Entsorgungskosten e<strong>in</strong>gespart werden.<br />

Nachteilig können die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Aufwendungen, die mit e<strong>in</strong>er vorschriftsmäßigen<br />

Auditierung e<strong>in</strong>hergehen, gerade<br />

für kle<strong>in</strong>ere und mittlere Betriebe se<strong>in</strong>.<br />

Technologieentwicklung<br />

F+EFör<strong>der</strong>ung<br />

Vorsorgepr<strong>in</strong>zip<br />

Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip<br />

Verursacherpr<strong>in</strong>zip<br />

Instrumentarien, die nicht nur die Umweltverträglichkeit<br />

von Produkten und <strong>der</strong>en<br />

<strong>Produktion</strong>sprozessen aufzeigen können,<br />

son<strong>der</strong>n auch allgeme<strong>in</strong>en Zwecken dienen,<br />

s<strong>in</strong>d Umweltbeobachtungs- und -berichterstattungssysteme<br />

(WEIDNER et al. 1992).<br />

Sie sollen den Zustand von Natur und Umwelt<br />

durch die langfristige Aufnahme und<br />

Auswertung von Daten erfassen und veröffentlichen.<br />

Sowohl landesweite als auch<br />

kommunale Umweltbeobachtungs- und -<br />

berichterstattungssysteme haben ähnliche<br />

Aufgaben und können hier nicht im e<strong>in</strong>zelnen<br />

erwähnt werden. Beispielhaft wird <strong>in</strong><br />

diesem Heft das ökologische Wirkungskataster<br />

Baden-Württembergs dargestellt. 16 ><br />

Auch von europäischer Seite wurde 1990<br />

die Errichtung e<strong>in</strong>er Europäischen Umweltagentur<br />

und e<strong>in</strong>es europäischen Umwelt<strong>in</strong>formations-<br />

und Umweltbeobachtungsnetzes<br />

beschlossen, da zahlreiche lokal und<br />

regional verursachte Emissionen grenzüberschreitende<br />

Immissionen zur Folge haben<br />

(Amtsblatt <strong>der</strong> Europäischen Geme<strong>in</strong>schaften<br />

1990). Umweltbeobachtungs- und -berichterstattungssysteme<br />

orientierten sich<br />

zunächst re<strong>in</strong> sektoral auf Emissions- und<br />

Immissionserfassungen <strong>in</strong> bezug auf Luft,<br />

Wasser und Boden. E<strong>in</strong>e stärkere Bedeutung<br />

erfuhren im Verlauf <strong>der</strong> Zeit <strong>in</strong>tegrierte<br />

Meßnetze, die an e<strong>in</strong>em Ort Parameter, wie<br />

Luftschadstoffkonzentration, Nie<strong>der</strong>schlag,<br />

Boden- und Grundwasserbelastung aufzeichnen<br />

bis h<strong>in</strong> zu repräsentati ven gesamten<br />

ökologischen Systemen. Hier s<strong>in</strong>d Waldschadensbeobachtµng,<br />

Gewässergüteüberwachung<br />

und die Beobachtung ökologisch<br />

beson<strong>der</strong>s empf<strong>in</strong>dlicher Gebiete (z.B. Hochgebirge)<br />

zu nennen (Der Rat von Sachverständigen<br />

für Umweltfragen 1991 ). Zusätzlich<br />

zu chemisch-physikalischen Messungen<br />

dient auch das sog. Monitor<strong>in</strong>g von<br />

Flora und Fauna <strong>der</strong> Erfassung und langfristigen<br />

Darstellung von Schadstoffströmen.<br />

Anhand von bestimmten Zeigerorganismen<br />

(z.B. Flechten) läßt sich beispielsweise die<br />

Luftverschmutzung aufzeigen. E<strong>in</strong>e ganzheitliche<br />

ökosystemare Betrachtungsweise<br />

<strong>der</strong> Um\l eltbeobachtung wird jedoch noch<br />

nicht erreicht. Das Fehlen von festgeschriebenen<br />

Qualitätszielen ist zu bemängeln.<br />

Umweltbeobachtungs- und Berichterstattungssysteme<br />

s<strong>in</strong>d deshalb so bedeutsam,<br />

weil sie e<strong>in</strong>e Früherkennung von Umweltproblemen<br />

ermöglichen, wobei e<strong>in</strong>e Rückführung<br />

auf die entsprechenden Verantwort-<br />

1 ichen häufig schwierig bzw. unmöglich ist.<br />

Mangelnde E<strong>in</strong>heitlichkeiten <strong>der</strong> Meßme-<br />

Normative Vorgaben<br />

Marktmechanismen<br />

<strong>Produktion</strong>,<br />

Produkte<br />

Abb.6 : Wechselbeziehungen zwischen Technologieentwicklung, Produkrion/Produkren und<br />

normariven Vorgaben: E<strong>in</strong>wirkung von F+E För<strong>der</strong>ung (HANSEN 1994).<br />

thoden und Datenaufbereitung sowie die<br />

hohen Kosten von dauerhaft <strong>in</strong>stallierten<br />

Meßnetzen werfen zusätzliche Probleme auf.<br />

Wesentlichstes Merkmal <strong>der</strong> hier kurz dargestellten<br />

Instrumentarien und Verfahren<br />

ist, daß ihre Informationen ausschlaggebend<br />

für <strong>Umstellungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen<br />

<strong>Produktion</strong> se<strong>in</strong> können. Sie erhöhen nicht<br />

nur allgeme<strong>in</strong>e Erkenntnisse, son<strong>der</strong>n tragen<br />

als wissenschaftliche Grundlage für<br />

Herstellungs-, Gestaltungs-, Gebrauchs- und<br />

Entsorgungsprozesse von Produkten bei.<br />

E<strong>in</strong>e gesellschaftlich/politische Entscheidung<br />

zu Fragestellungen <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen<br />

<strong>Produktion</strong> können sie jedoch <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em<br />

Fall ersetzen. Die als qualitativ bezeichneten<br />

Umweltbee<strong>in</strong>trächtigungen, wie z.B.<br />

Artenrückgang und Biotopverluste, werden<br />

bei den genannten Konzepten nach wie vor<br />

zu wenig berücksichtigt. E<strong>in</strong> noch effektiverer<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> beschriebenen Instrumente<br />

würde durch die Reduktion auf wenige, dafür<br />

deutlich vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unterscheidbare,<br />

Verfahren ermöglicht.<br />

5 Instrumente zur E<strong>in</strong>leitung und<br />

Steuerung von<br />

<strong>Produktion</strong>sprozessen im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>es produktions<strong>in</strong>tegrierten<br />

Umweltschutzes<br />

(ordnungsrechtliches und<br />

ökonomisches Instrumentarium)<br />

Als E<strong>in</strong>leitungs- und Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />

werden z.Z. e<strong>in</strong>e breite Spanne unterschiedlichster<br />

Verfahren genutzt:<br />

- Ordnungsrechtliche Instrumente(normati<br />

ve Vorgaben) wie Gesetze, Richtl<strong>in</strong>ien,<br />

Technische Anleitungen mit Ge- und Verboten,<br />

bzw. Setzung von Grenzwerten. 11 ><br />

- Ökonomische Instrumente (positiv: Abschreibungserleichterungen,<br />

SubYentionen;<br />

negativ: Abgaben, "Ökosteuem"). 18 ><br />

- För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumente wie F+E-Vorhaben zur<br />

Technologieentwicklung, Ökofonds. 19 ><br />

- Freiwillige Instrumente wie Beratung,<br />

Ausbildung und Information. 20 ><br />

Wechselbeziehungen von normativen<br />

Vorgaben, Technologieentwicklung,<br />

Än<strong>der</strong>ung von <strong>Produktion</strong>sverfahren<br />

und Marktmechanismen<br />

Erfolge bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung und Steuerung<br />

e<strong>in</strong>es produktions<strong>in</strong>tegrierten Umweltschutzes<br />

können nur durch das funktionierende<br />

16) Vgl. hierzu den Beitrag von KÜHL <strong>in</strong> diesem<br />

Heft.<br />

17) Vgl. hierzu den Beitag von MEßERSCHMIDT<br />

<strong>in</strong> diesem Heft.<br />

18) Vgl. hierzu den Beitrag von BERGMANN <strong>in</strong><br />

diesem Heft.<br />

19) Vgl. hierzu den Beitrag von HANSEN <strong>in</strong> diesem<br />

Heft sowie Abschnitt 6.<br />

20) Vgl. hierzu die Beiträge von BRÜBACH,<br />

BRAUN, WEINSPACH und BAHR <strong>in</strong> diesem<br />

Heft.

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