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Ökologische Umstellungen in der industriellen Produktion

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74<br />

Senkung des Strombedarfes für die Herstellung holzhaltiger Rollendruckpapiere<br />

durch Steigerung <strong>der</strong> Altpapiere<strong>in</strong>satzquoten <strong>in</strong> allen Ha<strong>in</strong>dl-Papiersorten<br />

(Zeitungsdruck-, SC/FC- und LWC-Papier)<br />

(kWh/t)<br />

2.000<br />

Heizdampfbedarfs des Werkes "Schongau"<br />

auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> eigenen <strong>Produktion</strong>srückstände<br />

decken - und dabei handelt es<br />

sich im Falle <strong>der</strong> Papierproduktion nicht um<br />

fossi le, son<strong>der</strong>n um nachwachsende Brennstoffe.<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

Abb. 3<br />

1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 (Plan)<br />

LWC (0 - 20 % AP) SC/FC (0 - 20150 % AP) ZD (85 % AP) ZD (100 % AP)<br />

Walsum Augsburg Schongau Schwedt<br />

-+--<br />

hat dieses Werk nach Abschluß <strong>der</strong> ersten<br />

Optimierungsarbeiten e<strong>in</strong>en elektrischen<br />

Energiebedarf von 1.000 kWh/t (Abbildung<br />

3). Das s<strong>in</strong>d nur noch 40 ':""o des Energiebedarfs<br />

e<strong>in</strong>es ausschließlich auf Frischfaserbasis<br />

produzierenden Werkes (mit m<strong>in</strong>destens<br />

2500 kWh/t).<br />

Die Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong> ganzes Bündel technischer<br />

Maßnahmen erlaubt uns heute <strong>in</strong> unserem<br />

Stammv'erk <strong>in</strong> Augsburg, SC-Papiere<br />

mit e<strong>in</strong>em Altpapiergehalt von bis zu<br />

20 % herzustellen. E<strong>in</strong>e völlig neue Generation<br />

von hochwertigen, oberflächenveredelten<br />

Druckpapieren stellen unsere FC (filmcoated)<br />

-Papiere mit Altpapiergehalten von<br />

50 ':O und höher dar. Damit haben wir e<strong>in</strong>e<br />

sehr erfolgversprechende Basis <strong>in</strong> diesem<br />

Werk gelegt, um den Strombedarf auch für<br />

höherwertige holz- und altpapierhaltige<br />

Druckpapiere signifikant zu senken (Abbildung<br />

3).<br />

4.3 Konsequente Investitionen <strong>in</strong><br />

Produktrecycl<strong>in</strong>g und Abfallverwertung<br />

Ha<strong>in</strong>dl hat heute <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e De<strong>in</strong>k<strong>in</strong>gkapazität<br />

von 1 Mio. t/Jahr, d. h. daß <strong>in</strong><br />

unserem Unternehmen die graphischen Altpapiere<br />

von rd. 10 Mio. Haushalten wie<strong>der</strong><br />

zu neuen Pressedruckpapieren aufbereitet<br />

werden.<br />

In gleichem Maße, wie wir <strong>in</strong> die Anlagen<br />

zur stofflichen Aufbereitung von Altpapier<br />

(Faserstoff- und Pigment-Rückgew<strong>in</strong>nung)<br />

<strong>in</strong>vestiert haben, haben wir auch die Verwertung<strong>der</strong>bei<strong>der</strong><br />

Aufbereitung unvermeidlich<br />

anfallenden Faserreststoffe <strong>in</strong> die eigene<br />

Veramwortung übernommen. Seit 1980<br />

setzen wir auf die energetische Nutzung<br />

dieser Reststoffe <strong>in</strong> mo<strong>der</strong>nsten Kraftwerksan<br />

lagen (selbstverständlich unter Kraft-<br />

Wärme-Kopplung). Wir können somit immerh<strong>in</strong><br />

knapp 10 'i"o des gesamten elektrischen<br />

Energiebedarfs sowie fast 30 c;; des<br />

Wir s<strong>in</strong>d heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage -entgegen an<strong>der</strong>s<br />

lautenden Schlagzeilen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Presse - e<strong>in</strong><br />

hoch-altpapierhaltigesZeitungsdruckpapier<br />

praktisch ohne Anfall unverwertbarer Abfälle<br />

herzustellen. Nachdem es uns gelungen<br />

ist, unseren typischen <strong>Produktion</strong>srückstand,<br />

d. h. die <strong>in</strong> den Reststoffkraftwerken<br />

anfallende Asche, vollständig<br />

zur weiteren Verwertung an Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Baustoff<strong>in</strong>dustrie abzugeben, weist die<br />

Abfallbillanz unseres Werkes "Schongau"<br />

heute <strong>in</strong>sgesamt nur noch etwa 1 kg unverwertbaren<br />

Abfall je Tonne Rohstoffei n-<br />

satz aus (Abbildung 4). Von jährlich<br />

700.000 t Altpapier gehen weniger als 0, 1 %<br />

wirklich noch auf Deponie. Verantwortlicher<br />

und effizienter kann man mit unseren<br />

Ressourcen im Wirtschaftsk.reislauf"Papier<br />

und Medium Pr<strong>in</strong>t" nicht umgehen!<br />

5 Umweltgerechte Produkte<br />

5.1 Ressource Holz<br />

Der heute von "Grün"-orientierten Gruppen<br />

öffentlich zur Diskussion gestellte Vorwurf<br />

"Urwäl<strong>der</strong> und Bäume sterben für Papier"<br />

ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er pauschalierten Aussage nicht<br />

haltbar, weil er die Wertschöpfungsketten<br />

nachhaltiger Waldwirtschaften verkennt. Die<br />

<strong>in</strong>ternationale Zellstoff- und Papier<strong>in</strong>dustrie<br />

verarbeitet weniger als 10

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