Einführung in das mathematische Arbeiten - an der Fakultät für ...
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M<strong>an</strong> sagt auch ¢ und £ \ ¢ liegen dicht <strong>in</strong> £ .<br />
5.4. DIE REELLEN ZAHLEN 99<br />
Beweis. Beg<strong>in</strong>nen wir mit <strong>der</strong> archimedischen Eigenschaft. Sei A := {nx | n ∈ }. Wäre<br />
die archimedische Eigenschaft nicht erfüllt, d<strong>an</strong>n wäre y e<strong>in</strong>e obere Schr<strong>an</strong>ke von A. Damit<br />
wäre A nach oben beschränkt und hätte e<strong>in</strong> Supremum, £ weil die Supremumseigenschaft<br />
besitzt. Sei α = sup A. Wegen x > 0 ist α − x < α, also ist α − x ke<strong>in</strong>e obere Schr<strong>an</strong>ke von<br />
A. Somit existiert e<strong>in</strong>e natürliche Zahl n mit α − x < nx. D<strong>an</strong>n ist aber α < (n + 1)x, e<strong>in</strong><br />
Wi<strong>der</strong>spruch dazu, <strong>das</strong>s α obere Schr<strong>an</strong>ke von A ist. Also gilt die archimedische Eigenschaft.<br />
Die Dichtheit ¢ von folgt direkt. Sei nämlich x < y und damit y − x > 0. Wegen <strong>der</strong><br />
archimedischen Eigenschaft gibt es e<strong>in</strong>e natürliche Zahl n so, <strong>das</strong>s n(y − x) > 1 ist. Wir<br />
können auch natürliche Zahlen m 1 und m 2 f<strong>in</strong>den mit m 1 > nx und m 2 > −nx. Wir haben<br />
jetzt<br />
−m 2 < nx < m 1 ,<br />
was die Existenz e<strong>in</strong>er g<strong>an</strong>zen Zahl m impliziert mit<br />
m − 1 ≤ nx ≤ m und − m 2 ≤ m ≤ m 1 .<br />
Die Komb<strong>in</strong>ation aller dieser Ungleichungen liefert<br />
nx < m ≤ 1 + nx < ny<br />
x < m n < y,<br />
wobei die letzte Ungleichung aus n > 0 folgt. Setzen wir q = m , so haben wir alles bewiesen,<br />
n<br />
was behauptet wurde.<br />
Wenden wir <strong>das</strong> Argument zweimal <strong>an</strong>, so können wir rationale Zahlen q 1 und q 2 <strong>an</strong> mit<br />
x < q 1 < q 2 < y. Wir def<strong>in</strong>ieren<br />
r := q 1 + q 2 − q 1<br />
√<br />
2 > q1 .<br />
2<br />
Die Zahl r ist irrational, weil √ 2 irrational ist. Außerdem ist<br />
q 2 − r = (q 2 − q 1 )(1 − 1 √<br />
2<br />
) > 0,<br />
und deswegen gilt x < q 1 < r < q 2 < y.<br />
□<br />
betrifft <strong>das</strong> Wurzelziehen. Es folgt nämlich aus <strong>der</strong> Or-<br />
E<strong>in</strong>e weitere Eigenschaft £ von<br />
nungsvollständigkeit:<br />
Proposition 5.4.7. Für alle a ∈ £ mit a > 0 und alle positiven n ∈ gibt es genau e<strong>in</strong><br />
x ∈ £ mit x > 0 und x n = a.<br />
Beweis. Beweisen wir zuerst die E<strong>in</strong>deutigkeit: S<strong>in</strong>d x ≠ y zwei Lösungen, so ist o.B.d.A.<br />
x < y. Mit den Ordnungseigenschaften und vollständiger Induktion folgt d<strong>an</strong>n <strong>für</strong> jedes<br />
n ∈ , <strong>das</strong>s x n < y n , also x n ≠ y n .<br />
Ist n = 1 o<strong>der</strong> a ∈ {0, 1}, d<strong>an</strong>n ist die Aussage trivial.<br />
Seien nun a > 1 und n ≥ 2. D<strong>an</strong>n def<strong>in</strong>ieren wir<br />
A := {x ∈ £<br />
| x > 0 ∧ x n ≤ a},<br />
Weil 1 ∈ A liegt und ∀x ∈ A : x < a gilt (x ≥ a ⇒ x n ≥ a n > a), wissen wir, <strong>das</strong>s s = sup A<br />
existiert.<br />
Wir wollen jetzt beweisen, <strong>das</strong>s s n = a gilt.