Einführung in das mathematische Arbeiten - an der Fakultät für ...
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3.3. MENGEN 53<br />
<strong>in</strong>jektiv: wenn verschiedene Urbil<strong>der</strong> auch verschiedene Bil<strong>der</strong> haben. In Symbolen<br />
können wir schreiben<br />
x ≠ y ∈ A =⇒ f(x) ≠ f(y) o<strong>der</strong> f(x) = f(y) =⇒ x = y.<br />
An<strong>der</strong>s ausgedrückt verl<strong>an</strong>gen wir, <strong>das</strong>s jedes Element <strong>in</strong> B höchstens e<strong>in</strong> Urbild<br />
hat.<br />
surjektiv: wenn jedes Element von B von f getroffen wird, also m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong><br />
Urbild besitzt. In Symbolen:<br />
∀b ∈ B : ∃a ∈ A : f(a) = b.<br />
bijektiv: wenn f <strong>in</strong>jektiv und surjektiv ist. Das ist <strong>der</strong> Fall, wenn jedes Element <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Bildmenge B genau e<strong>in</strong> Urbild besitzt.<br />
ACHTUNG: Mitunter werden <strong>für</strong> die Begriffe <strong>in</strong>jektiv und bijektiv auch die alten Begriffe<br />
e<strong>in</strong>deutig und e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>deutig verwendet. Das wäre ja leicht zu merken, doch unglücklicherweise<br />
verwenden m<strong>an</strong>che Autoren den Begriff ”<br />
e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>deutig“ statt <strong>für</strong> bijektiv <strong>für</strong> <strong>in</strong>jektiv.<br />
Daher rate ich dr<strong>in</strong>gend zur Verwendung <strong>der</strong> late<strong>in</strong>ischen Bezeichnungen.<br />
Ist f : A → B surjektiv, so sagt m<strong>an</strong> auch f ist e<strong>in</strong>e Abbildung von A auf B.<br />
Wenn m<strong>an</strong> Injektivität und Surjektivität von Abbildungen untersucht, ist es wichtig,<br />
nicht zu vergessen, Urbild- und Bildbereiche genau zu beachten. Wenn wir etwa die Funktion<br />
f : x ↦→ x 2 untersuchen, d<strong>an</strong>n können wir abhängig von Def<strong>in</strong>itions- und Bildbereich alle<br />
Vari<strong>an</strong>ten f<strong>in</strong>den:<br />
(1) £ £ f : → ist we<strong>der</strong> <strong>in</strong>jektiv noch surjektiv, weil f(−1) = f(1), was <strong>der</strong> Injektivität<br />
wi<strong>der</strong>spricht und −1 nicht von f getroffen wird.<br />
+<br />
£ (2) f £ : 0 → ist <strong>in</strong>jektiv aber nicht surjektiv.<br />
+<br />
£ (3) £ f : → 0 ist surjektiv aber nicht <strong>in</strong>jektiv.<br />
+ +<br />
£ (4) f £ : 0 → 0 ist bijektiv.<br />
E<strong>in</strong> weiteres, wichtiges Beispiel <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e bijektive Abbildung ist <strong>für</strong> jede Menge M die<br />
Identität X : M → M mit ¨ <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition X(m) = m <strong>für</strong> alle m ∈ ¨ M.<br />
E<strong>in</strong> erstes Beispiel <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e <strong>mathematische</strong> Struktur war diejenige e<strong>in</strong>er Menge. Die zugehörigen<br />
Beziehungen s<strong>in</strong>d die Abbildungen. Wir haben aber im letzten Abschnitt e<strong>in</strong>e<br />
weitere, etwas spezialisierte Struktur def<strong>in</strong>iert, die geordnete Menge. Was s<strong>in</strong>d die Beziehungen<br />
zwischen geordneten Mengen? G<strong>an</strong>z e<strong>in</strong>fach: Diejenigen Abbildungen, die die Ordnungsstruktur<br />
erhalten, also die monotonen Abbildungen.<br />
Def<strong>in</strong>ition 3.3.46. Seien (A, ≼) und (B, ) zwei geordnete Mengen. E<strong>in</strong>e Abbildung<br />
f : A → B heißt monoton wachsend, falls aus x ≼ y schon f(x) f(y) folgt. Sie heißt<br />
monoton fallend, falls sich aus y ≼ x die Relation f(x) f(y) ergibt.<br />
Beispiel 3.3.47. Die Funktion f £ :<br />
wachsend.<br />
+<br />
0 → £ mit <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition f(x) = x 2 ist monoton<br />
Wir haben also bereits zwei Beispiele <strong>für</strong> typische <strong>mathematische</strong> Strukturen kennengelernt:<br />
Mengen und Abbildungen und geordnete Mengen und monotone Abbildungen.<br />
S<strong>in</strong>d f : A → B und g : B → C zwei Abbildungen, so können wir diese h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong><br />
ausführen, <strong>in</strong>dem wir <strong>das</strong> Ergebnis von f <strong>in</strong> g e<strong>in</strong>setzen: g(f(a)). Dies ist e<strong>in</strong> wichtiges<br />
Konzept<br />
Def<strong>in</strong>ition 3.3.48. Seien f : A → B und g : B → C zwei Abbildungen. Wir def<strong>in</strong>ieren<br />
die Verknüpfung von f mit g (H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong>ausführung von f und g) g ◦ f : A → C<br />
durch<br />
g ◦ f(a) := g(f(a)).