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Einführung in das mathematische Arbeiten - an der Fakultät für ...

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66 4. ALGEBRA<br />

Beispiel 4.2.3.<br />

• Wie schon erwartet bilden die Mengen W , S, T und D mit den <strong>in</strong> Beispiel 4.1.1<br />

def<strong>in</strong>ierten Verknüpfungen Halbgruppen, ebenso wie Abb(M).<br />

• Natürlich s<strong>in</strong>d auch ( , +), ( , ·), (¡ , +), (¡ , ·) und (£ , +) und (£ , ·) Halbgruppen.<br />

• Auch (M 2 (£ ), +) und (M 2 (£ ), ·) s<strong>in</strong>d Halbgruppen.<br />

• Ke<strong>in</strong>e Halbgruppe ist etwa die Menge (F P 2 , ⊕) <strong>der</strong> Gleitkommazahlen mit <strong>der</strong> Addition<br />

mit Runden.<br />

• Immer nach <strong>der</strong> <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> e<strong>in</strong>er Struktur k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> untersuchen, welche Objekte<br />

diese Struktur beschreibt. Meist k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> schnell sehr e<strong>in</strong>fach gebaute Objekte f<strong>in</strong>den,<br />

die dazu passen. Abgesehen von <strong>der</strong> Halbgruppe, die nur e<strong>in</strong> Element besitzt,<br />

gibt es auch noch e<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>e ”<br />

triviale“ Halbgruppe. Sei nämlich M e<strong>in</strong>e beliebige<br />

Menge und m ∈ M e<strong>in</strong> Element, d<strong>an</strong>n def<strong>in</strong>iert m 1 ◦ m 2 := m <strong>für</strong> alle m 1 , m 2 ∈ M<br />

e<strong>in</strong>e assoziative Verknüpfung auf M, also e<strong>in</strong>e Halbgruppe, die wir hier mit Triv(M)<br />

bezeichnen wollen.<br />

Wenn wir die <strong>mathematische</strong>n Beispiele , ¡ und £ betrachten, d<strong>an</strong>n wissen wir aus<br />

unserer Erfahrung, <strong>das</strong>s es die speziellen Elemente 0 und 1 gibt, die bei Addition bzw.<br />

Multiplikation spezielles Verhalten zeigen.<br />

Def<strong>in</strong>ition 4.2.4. Sei (G, ◦) e<strong>in</strong> Gruppoid. E<strong>in</strong> Element e ∈ G heißt L<strong>in</strong>kse<strong>in</strong>selement<br />

(l<strong>in</strong>ksneutrales Element), falls die Beziehung<br />

∀g ∈ G : e ◦ g = g<br />

stimmt.<br />

Das Element e ∈ G heißt Rechtse<strong>in</strong>selement (rechtsneutrales Element), wenn sich<br />

bei Verknüpfung von rechts nichts än<strong>der</strong>t:<br />

∀g ∈ G : g ◦ e = g<br />

Das Element e ∈ G heißt E<strong>in</strong>selement o<strong>der</strong> neutrales Element, falls es L<strong>in</strong>ks- und<br />

Rechtse<strong>in</strong>selement ist. Wird die Verknüpfung mit + bezeichnet (additiv geschrieben), so bezeichnet<br />

m<strong>an</strong> e oft mit 0 o<strong>der</strong> und nennt es Nullelement. E<strong>in</strong>selemente bezüglich multiplikativ<br />

geschriebener Verknüpfungen erhalten auch oft die Bezeichung 1 ¨ o<strong>der</strong> .<br />

Beispiel 4.2.5.<br />

• Für die Addition von Zahlen ist klarerweise 0 <strong>das</strong> Nullelement, und <strong>für</strong> die Multiplikation<br />

von Zahlen ist 1 <strong>das</strong> E<strong>in</strong>selement.<br />

• Die Menge T enthält die Tr<strong>an</strong>slation <strong>der</strong> Länge 0, welche <strong>das</strong> Objekt nicht von <strong>der</strong><br />

Stelle bewegt. Sie ist <strong>das</strong> E<strong>in</strong>selement von T .<br />

• Die Drehung um 0 Grad (die Achse ist dabei unerheblich) ist <strong>das</strong> E<strong>in</strong>selement <strong>der</strong><br />

Halbgruppe D.<br />

• In <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> ¨ Abbildungen Abb(M) bildet die Identität M auf M <strong>das</strong> E<strong>in</strong>selement.<br />

• Führt m<strong>an</strong> nicht künstlich leere Hauptwörter o<strong>der</strong> leere Strichblöcke e<strong>in</strong>, so enthalten<br />

W und S ke<strong>in</strong>e ( neutralen ) Elemente.<br />

0 0<br />

• Die Nullmatrix ist <strong>das</strong> Nullelement von (M<br />

0 0<br />

2 ), (£ +).<br />

( )<br />

1 0<br />

• Auch (M 2 ), ·) hat e<strong>in</strong> (£<br />

E<strong>in</strong>selement, nämlich die E<strong>in</strong>heitsmatrix .<br />

0 1<br />

• Die Menge F P 2 hat allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Nullelement. Die Zahl 0 ist <strong>in</strong> F P 2 enthalten<br />

und besitzt alle Eigenschaften e<strong>in</strong>es neutralen Elements.

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