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Einführung in das mathematische Arbeiten - an der Fakultät für ...

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3.3. MENGEN 57<br />

Aleph; die Mächtigkeit von ist also Aleph-Null) und nennen jede Menge, die gleich mächtig<br />

mit ist, also Kard<strong>in</strong>alität ℵ 0 hat, abzählbar.<br />

C<strong>an</strong>tor hat auch schon knapp vor <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende bewiesen, <strong>das</strong>s × abzählbar<br />

ist.<br />

(0, 0) (1, 0) (2, 0) (3, 0) · · ·<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(0, 1) (1, 1) (2, 1) · · ·<br />

<br />

<br />

<br />

(0, 2) (1, 2) · · ·<br />

<br />

(0, 3) · · ·<br />

.<br />

...<br />

E<strong>in</strong>e Formel <strong>für</strong> die Zuordnung ist<br />

f : (i, j) ↦→ 1 (i + j)(i + j + 1) + j.<br />

2<br />

Nachdem die ¢ rationalen Zahlen als Teilmenge von × aufgefasst werden können (q =<br />

± m <strong>für</strong> zwei teilerfremde natürliche Zahlen m und n ≠ 0), ist also ¢ auch abzählbar. Auch die<br />

n<br />

Vere<strong>in</strong>igung von abzählbar vielen abzählbaren Mengen ist wie<strong>der</strong> abzählbar. Das k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

mit Hilfe des gleichen Pr<strong>in</strong>zips beweisen (schreibe <strong>in</strong> Ged<strong>an</strong>ken alle Mengen untere<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong><br />

auf und konstruiere die Bijektion <strong>an</strong>alog zur Diagonalabzählung).<br />

C<strong>an</strong>tor hat aber auch bewiesen, <strong>das</strong>s es verschiedene Größenklassen von Mengen gibt. So<br />

ist etwa §<br />

die Potenzmenge M e<strong>in</strong>er Menge M immer mächtiger als M selbst.<br />

Interess<strong>an</strong>t ist, <strong>das</strong>s die £ reellen Zahlen mächtiger s<strong>in</strong>d als . Die reellen Zahlen s<strong>in</strong>d<br />

überabzählbar. Das hat ebenfalls C<strong>an</strong>tor gezeigt.<br />

C<strong>an</strong>tor hat bewiesen, <strong>das</strong>s ] 0, 1 [ überabzählbar ist. Die Tatsache, <strong>das</strong>s ] 0, 1 [ die gleiche<br />

£ Mächtigkeit wie hat, ist e<strong>in</strong>fach zu zeigen. So bildet etwa die Funktion 1 (arct<strong>an</strong>(x) + π)<br />

π 2<br />

g<strong>an</strong>z bijektiv auf ] 0, 1 [ ab. Zum Beweis <strong>der</strong> Überabzählbarkeit verwenden wir die Tatsache,<br />

£<br />

<strong>das</strong>s sich jede reelle Zahl r als Dezimalentwicklung aufschreiben lässt, und d<strong>an</strong>n gehen wir<br />

<strong>in</strong>direkt vor. Angenommen, es gäbe e<strong>in</strong>e Bijektion b von auf ] 0, 1 [. D<strong>an</strong>n stellen wir<br />

uns vor, <strong>das</strong>s wir alle Zahlen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reihenfolge untere<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> schreiben wie sie durch die<br />

Bijektion auf gegeben ist. Im nachfolgenden Diagramm mögen die a ij <strong>für</strong> Dezimalziffern<br />

stehen. Die oberste Reihe repräsentiere die Dezimalentwicklung <strong>der</strong> ersten Zahl, die nächste<br />

Zeile die <strong>der</strong> zweiten, £ usw. Wäre abzählbar, so müsste <strong>in</strong> diesem Schema jede reelle Zahl<br />

aus ] 0, 1 [ irgendwo auftauchen.<br />

0 : 0, a 01 a 02 a 03 a 04 a 05 a 06 · · ·<br />

1 : 0, a 11 a 12 a 13 a 14 a 15 a 16 · · ·<br />

2 : 0, a 21 a 22 a 23 a 24 a 25 a 26 · · ·<br />

3 : 0, a 31 a 32 a 33 a 34 a 35 a 36 · · ·<br />

4 : 0, a 41 a 42 a 43 a 44 a 45 a 46 · · ·<br />

5 : 0, a 51 a 52 a 53 a 54 a 55 a 56 · · ·<br />

. . . . . . . .<br />

...

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