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Einführung in das mathematische Arbeiten - an der Fakultät für ...

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5.3. DIE RATIONALEN ZAHLEN 93<br />

(2) S<strong>in</strong>d m = [(m 1 , m 2 )], n = [(n 1 , n 2 )] und k = [(k 1 , k 2 )], so erhalten wir wegen Theorem<br />

5.1.7<br />

m ≤ n<br />

[(m 1 , m 2 )] ≤ [(n 1 , n 2 )]<br />

m 1 + n 2 ≤ m 2 + n 1<br />

m 1 + k 1 + n 2 + k 2 ≤ m 2 + k 2 + n 1 + k 1<br />

[(m 1 + k 1 , m 2 + k 2 )] ≤ [(n 1 + k 1 , n 2 + k 2 )]<br />

m + k ≤ n + k<br />

(3) Dies folgt aus Theorem 5.1.7.(4) und <strong>der</strong> Nullteilerfreiheit.<br />

(4) Ist m ≥ 0, so folgt aus Theorem 5.1.7.(4) sofort km ≥ 0 = k0. Gilt nun m ≤ n, so<br />

folgt aus (2) 0 ≤ n − m und aus dem schon bewiesenen 0 ≤ k(n − m) = kn − km<br />

und wir erhalten wie<strong>der</strong> aus (2) die gesuchte Ungleichung km ≤ kn.<br />

(5) Für k ≤ 0 ist −k ≥ 0 und alles weitere folgt aus (4).<br />

(6) Gilt km ≤ kn, so erhalten wir aus (2) die Beziehung 0 ≤ k(n − m). Weil k > 0 gilt,<br />

können wir aus Theorem 5.1.7.(5) 0 ≤ n − m und damit wegen (2) m ≤ n schließen.<br />

Proposition 5.2.4. Ist k ≠ 0, so folgt aus km = kn schon m = n <strong>für</strong> beliebige m, n ∈ ¡ .<br />

Beweis. Es gilt km = kn =⇒ 0 = km − kn =⇒ 0 = k(m − n). Weil k ≠ 0 gilt, muss<br />

wegen <strong>der</strong> Nullteilerfreiheit m − n = 0, also m = n gelten.<br />

□<br />

□<br />

5.3. Die rationalen ¢ Zahlen<br />

Die rationalen Zahlen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e weiter, die nächst umfassen<strong>der</strong>e von früher bek<strong>an</strong>nte<br />

Zahlenmenge. Ebenso wie m<strong>an</strong> die g<strong>an</strong>zen Zahlen konstruiert, um die Subtraktion <strong>für</strong> alle<br />

Zahlen durchführen zu können, muss m<strong>an</strong> <strong>für</strong> die Umkehrung <strong>der</strong> Multiplikation wie<strong>der</strong> die<br />

Zahlenmenge erweitern.<br />

M<strong>an</strong> geht von den g<strong>an</strong>zen Zahlen zu den Bruchzahlen über. M<strong>an</strong> führt also Ausdrücke<br />

<strong>der</strong> Form<br />

q = m n<br />

e<strong>in</strong>. Hier entdeckt m<strong>an</strong> die ersten beiden Schwierigkeiten, auf die m<strong>an</strong> bei <strong>der</strong> naiven <strong>E<strong>in</strong>führung</strong><br />

<strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Zahlen nicht gestoßen ist. Erstens schafft m<strong>an</strong> es nicht, dem Ausdruck m S<strong>in</strong>n 0<br />

zu geben, ohne Wi<strong>der</strong>sprüche zu verursachen. Zweitens bemerkt m<strong>an</strong>, <strong>das</strong>s es notwendig ist,<br />

Ausdrücke <strong>der</strong> Form m km<br />

und <strong>für</strong> gleich zu erklären ( 1 = 2 ). Mathematisch heißt <strong>das</strong>, m<strong>an</strong><br />

n kn 2 4<br />

muss ¢<br />

bei <strong>der</strong> <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> von Äquivalenzklassen bilden und die Null im Nenner verbieten!<br />

M<strong>an</strong> def<strong>in</strong>iert also als die Äquivalenzklassen von Brüchen <strong>der</strong> Form m g<strong>an</strong>zer Zahlen<br />

¢<br />

n<br />

mit n ≠ 0. M<strong>an</strong> f<strong>in</strong>det, <strong>das</strong>s es <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Äquivalenzklasse e<strong>in</strong>en Bruch gibt, so<strong>das</strong>s m und n<br />

teilerfremd s<strong>in</strong>d und weiters n > 0 gilt.<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> Addition ¢ + und · bildet e<strong>in</strong>en ¢ Körper. Außerdem ist auf e<strong>in</strong>e<br />

Ordnungsrelation ¢<br />

≤ def<strong>in</strong>iert, <strong>für</strong> die e<strong>in</strong> geordneter Körper ist.<br />

Def<strong>in</strong>ition 5.3.1. E<strong>in</strong> Körper (K, +, ·), <strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>e geordnete Menge (K, ≤) ist, heißt<br />

geordneter Körper, falls die Eigenschaften<br />

O1: ∀q, r, s ∈ K : (q ≤ r ⇒ q + s ≤ r + s),<br />

O2: ∀q, r ∈ K : ((q > 0 ∧ r > 0) ⇒ qr > 0).<br />

erfüllt s<strong>in</strong>d. Wir schreiben d<strong>an</strong>n (K, +, ·, ≤).

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