Landtag Brandenburg P-ABJS 5/37 Protokoll - Brandenburg.de
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Gemäß Art. 5 Abs. 2 erhalten die Län<strong>de</strong>r auch Mittel zur Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />
(auf überörtlicher Ebene) für Netzwerkkoordinatorinnen und —koordinatoren,<br />
Familienhebammen und vergleichbare Berufsgruppen aus <strong>de</strong>m Gesundheitsbereich sowie<br />
für Koordinatorinnen und Koordinatoren von Ehrenamtlichen. Dafür sollen jährlich 30.000<br />
Euro im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> bereit gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
För<strong>de</strong>rfähig nach <strong>de</strong>r Verwaltungsvereinbarung sind gemäß Artikel 2 Absatz 1 ausschließlich<br />
Maßnahmen, die nicht schon am 01.01.2012 bestan<strong>de</strong>n haben. Insoweit bedingt <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>llhafte<br />
Ansatz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sinitiative, dass die Refinanzierung von entsprechen<strong>de</strong>n Projekten<br />
auf <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s- und kommunalen Ebene durch Bun<strong>de</strong>smittel ausgeschlossen ist.<br />
Auf das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> entfallen<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>smittel 2012: 839.619,00 E.<br />
Davon: 30.000,00 für Qualifizierungsmaßnahmen gemäß Art. 5 Abs. 2, die auf überörtlicher<br />
Ebene durchgeführt wer<strong>de</strong>n (v. a. für Hebammen).<br />
Bun<strong>de</strong>smittel für Lan<strong>de</strong>skoordination: jährlich 120.000,00 E.<br />
Für die Jahre 2013: ca. 1.230.064 E, 2014 — 2015 jeweils ca. 1.423.674 E.<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> Gesamtkonzept und die För<strong>de</strong>rgrundsätze sollen auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r weiteren<br />
Erfahrungen bei <strong>de</strong>r Umsetzung und insbeson<strong>de</strong>re unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Konzepte im Jahr 2013 überprüft und ggf. überarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Grundlagen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rschutzarbeit / Ausgangslage im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
a) Instrumente und Vorschriften zum Kin<strong>de</strong>rschutz<br />
Im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wird seit 2004 in Folge tragischer Fälle von Kin<strong>de</strong>rmisshandlung und<br />
Vernachlässigung (Tod <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s Dennis in Cottbus, lebensgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verletzungen mit<br />
bleiben<strong>de</strong>r Schwerstbehin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s Pascal in Strausberg, Tod von 2- und 3-<br />
jährigen Geschwisterkin<strong>de</strong>rn durch Verdursten nach massiver Vernachlässigung in Frankfurt/O<strong>de</strong>r)<br />
eine intensive Diskussion über die Verbesserung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rschutzes geführt. Das<br />
Programm zur Qualifizierung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rschutzarbeit im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vom März 2006<br />
(LT Drs. 4/2733, siehe Anlage), die Einrichtung <strong>de</strong>r Fachstelle Kin<strong>de</strong>rschutz mit <strong>de</strong>m Praxisbegleitsystem<br />
und die Empfehlungen zum Umgang und zur Zusammenarbeit bei Kin<strong>de</strong>svernachlässigung<br />
und Kin<strong>de</strong>smisshandlung vom August 2006, die von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>n Kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong>n erarbeitet wur<strong>de</strong>n, sind die wesentlichen<br />
Grundlagen. Gesetzliche Än<strong>de</strong>rungen im AG KJHG, im Kin<strong>de</strong>rtagesstättengesetz und<br />
im <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Schulgesetz sind erfolgt, in allen Kreisen und kreisfreien Städten <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind regionale Konzepte und Arbeitsgemeinschaften zum Kin<strong>de</strong>rschutz<br />
entstan<strong>de</strong>n. Die Fachkräfte <strong>de</strong>r Jugendhilfe und an<strong>de</strong>rer Bereiche haben in zahlreichen<br />
Fachtagungen und Fortbildungsveranstaltungen ihre Kompetenzen im Kin<strong>de</strong>rschutz verbessert.<br />
Alle Landkreise und kreisfreien Städte im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> verfügen über Arbeitsgemeinschaften<br />
zum Kin<strong>de</strong>rschutz o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Formen <strong>de</strong>r Kooperation, die <strong>de</strong>n o.g. Empfehlungen<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung entsprechend gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Zum Teil existieren Funktionsstellen<br />
bei <strong>de</strong>n Jugendämtern, die diese Arbeitsgemeinschaften koordinieren (Kin<strong>de</strong>rschutzkoordinator/inn/en).<br />
Aus <strong>de</strong>n Arbeitsgemeinschaften heraus sind regionale Fachkonzepte zum<br />
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