Motoretta Kaufberater 2013
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Fotos: Spankowski<br />
BMW C 600 Sport<br />
Das Staufach lässt sich im Stand erweitern, der<br />
Motor startet erst, wenn es wieder eingeklappt<br />
ist. Einfach zu verstellen ist die Höhe des Windschilds.<br />
Das Tankschloss öffnet sich übers<br />
Zündschloss. Das Cockpit kommt übermodern<br />
daher und das Trittbrett sieht sehr schick aus.<br />
schnitt von 5,5 Litern Super auf 100 Kilometern<br />
wie auch der TMax mit 5,4 Litern sind<br />
keine Spritfresser. Aufgrund des etwas größeren<br />
Tankvolumens besitzt der C 600 Sport<br />
eine leicht höhere theoretische Reichweite<br />
von 291 km gegenüber dem TMax mit 277<br />
km. Beide Roller sind also für längere Touren<br />
gut gerüstet, zumal in Sachen Staumöglichkeiten<br />
beide ähnliche Platzangebote machen.<br />
Unter die für Roller ungewöhnlich von vorne<br />
zu öffnende Sitzbank des TMax passen ein<br />
Integral und ein Jethelm, zusätzlich gibt es<br />
zwei Staufächer in der Frontverkeidung. Der<br />
BMW behilft sich mit einem Trick, um ein<br />
ähnliches Angebot machen zu können: Im<br />
Stand lässt sich über einen Schieber der hintere<br />
Teil das Staufachs nach unten bis aufs<br />
Hinterrad hin aufklappen und nimmt so zusätzlich<br />
einem Jethelm auf. Ein Sensor verhindert,<br />
dass der Fahrer mit aufgeklapptem<br />
Fach den Motor starten kann. Zuerst muss<br />
die Klappe wieder geschlossen sein. In der<br />
Frontverkleidung sind zudem ebenfalls zwei<br />
kleinere Ablagen integriert. Wer mit TMax<br />
oder Sport in Urlaub fahren will, sollte sich<br />
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dennoch ein Topcase zulegen.<br />
Beim Fahrwerk setzt BMW auf ein von der<br />
Motorradentwicklung inspiriertes Chassis.<br />
Das Rückgrat bildet ein Stahlrohr-Brückenrahmen<br />
mit angeschraubtem Leichtmetall-<br />
Druckgussprofil, das die Einarmschwinge<br />
aufnimmt. Wie bei den anderen leistungsstarken<br />
Maxis hat BMW Motor und Schwinge<br />
getrennt, das Aggregat ist im Rahmen verschraubt<br />
und versteift den Verbund für ein<br />
stabiles und zielgenaues Fahrverhalten. Vorne<br />
kommt eine im Rollerbereich unübliche<br />
Upside-Down-Gabel mit 40 Millimeter Standrohrdurchmesser<br />
zum Einsatz, hinten werkelt<br />
ein linksseitig platziertes, liegendes Federbein.<br />
Motorradähnlich fällt auch die<br />
Fahrwerksgeometrie aus, die Bereifung mit<br />
Pirelli Diablo Scooter Radialpneus im Format<br />
120/70 R15 vorn und 160/60 R15 hinten ist<br />
klassenüblich. Die Dimensionen sind beim<br />
TMax identisch, wobei die Japaner auf den<br />
Bridgestone-Radialreifen Battlax BT-011 setzen.<br />
Beide Reifen funktionieren auf ihren Rollern<br />
einwandfrei und gewährleisten reichlich<br />
Grip bei der flotten Kurvenhatz.<br />
Unter der Verkleidung sieht es beim TMax<br />
fahrwerkstechnisch grundlegend anders aus.<br />
Ein Alurahmen dient als Gerüst, die Telegabel<br />
und das liegende Federbein hinten sind außerordentlich<br />
gut abgestimmt für einen prima<br />
Kompromiss aus flotter Sportlichkeit und<br />
schlaglochverzeihender Innenstadtschaukelei.<br />
Trotz beachtlicher 221 Kilo Lebendgewicht<br />
erweist sich das Konzept als ausge-<br />
+ PLUS<br />
• potenter Antrieb<br />
• prima Ergonomie<br />
• tolles Fahrverhalten<br />
• gute Ausstattung<br />
- MINUS<br />
• hoher Preis<br />
• Aufbocken schwierig<br />
• Verarbeitung mit Mängeln