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Motoretta Kaufberater 2013

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Seit Mitte 2008 kennt der Rollerbereich<br />

eine neue Definition für Antritt und<br />

Spurtschnelligkeit: Damals stellte der<br />

Piaggio-Konzern seine neue Vespa GTS 300<br />

vor, die sich optisch so gut wie gar nicht von<br />

ihrer Vorgängerin GTS 250 unterschied. Das<br />

Interessante fand damals im Verborgenen<br />

unter dem Blechkleid statt in Form eines<br />

Motoren-Upgrade, mittlerweile befeuert die<br />

famose Antriebsquelle zahlreiche Modelle<br />

des Konzerns – darunter auch die drei hier<br />

näher vorgestellten Vespa-Modelle.<br />

Der flüssigkeitsgekühlte Einzylinder nach<br />

Quasar-Machart verfügt über Vierventiltechnik,<br />

eine obenliegende Nockenwelle<br />

und Gemischaufbereitung per elek tronisch<br />

gesteuerter Kraftstoff einspritzung samt<br />

Abgasreinigung. Für den Hubraum von<br />

exakt 278 cm 3 erdachten die Motoreningenieure<br />

im Piaggio-Werk ein neues Hub-Bohrungs-Verhältnis,<br />

es mussten also neue Kolben,<br />

Pleuel und Nockenwellen her. Beim<br />

Blick auf die technischen Daten schien sich<br />

dieser Aufwand nicht auszuzahlen, denn<br />

mit 22 PS Maximalleistung bringt der Piaggio-Neuling<br />

nicht mehr zustande als der<br />

250er Vorgängermotor mit 244 Kubik und<br />

nominell weniger als viele Konkurrenten wie<br />

zum Beispiel Hondas SH. Auch die erzielbare<br />

Höchstgeschwindigkeit hinkt den meisten<br />

Mitbewerbern hinterher.<br />

Doch der formidable Piaggio-Triebling<br />

imponiert weniger mit Spitzenwerten, sondern<br />

mit der Darreichung seines Potenzials:<br />

Übers gesamte Drehzahlband liefert der<br />

Motor nicht nur mehr Leistung und ein<br />

höheres Drehmoment als der Vorgängerantrieb,<br />

sein spektakuläres Spurtvermögen<br />

macht ihn im Kollegenkreise zum schier<br />

unbesiegbaren Sprinter. Gibt die Ampel das<br />

Sprint rennen bei Grün frei, genügt ein herzhafter<br />

Dreh am Gasgriff, und schon bleibt<br />

der gesamte Verkehr im Rückspiegel der<br />

drei Vespa-Modelle zurück, verabschiedet<br />

von einem fröhlichen Lächeln des Vespa-<br />

Treibers. Ähnlichen Spaß bereiten ihm<br />

plötzliche Zwischenspurts im Stadttempo –<br />

aus dem Lauf flitzen die Vespen dem Verkehrsgewühl<br />

einfach auf und davon.<br />

Auf den gut ausgebauten Ausfallstraßen<br />

und vor den Stadttoren erlahmt der vehemente<br />

Schub ab zirka 80 km/h spürbar. Im<br />

dreistelligen Tachobereich wird’s dann<br />

schon zäh, und man sollte sich den nächsten<br />

Überholvorgang bei Landstraßentempo<br />

gut überlegen. In diesen Geschwindigkeitsregionen<br />

macht sich auch der nicht<br />

Schmalhans: Mit ihren<br />

775 mm Breite passt die<br />

GTS durch jede Lücke und<br />

lässt den Stau zur<br />

Achterbahnfahrt werden.<br />

Vespas kleiner Baukasten: Fünfspeichenräder, analoges Instrumentarium, Heck- und Blinkleuchten sowie die Stahlblechkarosse<br />

stammen so wie sie sind von der GTS 300 Super. Bei allen GTS-Modellen ist der Platz unter der Sitzbank zu schmal für einen Helm ausgeführt.<br />

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