Motoretta Kaufberater 2013

Service
Führerschein
WICHTIGE ÄNDERUNGEN IN DEN FÜHRERSCHEINKLASSEN BETREFFEN VOR ALLEM
ZWEIRADFAHRER. DER AUFSTIEG IN HÖHERE KLASSEN WIRD ERLEICHTERT.
Neue Führerscheinklassen
Am 19. Januar 2013 tritt die
Neuregelung zur Änderung
der Fahrerlaubnisklassen in
Kraft. Von den Einschränkungen
gegenüber der bisherigen
Rechtslage sind aber nur
Personen betroffen, deren
Fahrerlaubnis dieser Klassen
ab dem 19.1.2013 erteilt
wird. Für alle „Altinhaber”
gilt Bestandschutz. Das ist
besonders im Fall der Drei -
rad roller MP3, Quadro und
Peugeot Metropolis von Bedeutung,
die mit dem Pkw-
Führerschein gefahren werden
dürfen.
1. Befristung der Führerscheindokumente:
Ab dem 19.01.2013 ausgestellte
Führerscheine, die
bislang unbefristet erteilt
wurden, werden auf 15 Jahre
befristet. Nach Ablauf der
Frist werden die Führerscheine
nur verwaltungsmäßig
umgetauscht, d.h. der Umtausch
ist mit keiner ärztlichen
oder sonstigen Untersuchung
verbunden.
2. Einführung der Klasse AM:
Die Klasse AM wird als neue
Klasse für Kleinkrafträder
eingeführt. Sie umfasst zweiund
dreirädrige Kleinkrafträder
sowie vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge
(Quads und Trikes),
jeweils mit einer bauartbedingten
Höchstgeschwindigkeit von
bis zu 45 km/h und 50 cm 3 bzw.
vier kW Leistung. Diese Fahrzeuge
fielen bisher in die Fahr -
erlaubnisklassen M und S.
3. Änderungen in der Klasse A1:
Die bisherige Definition – Kraft -
räder mit einem Hubraum von
bis zu 125 cm³ und einer Motorleistung
von nicht mehr als 11
kW – wird ergänzt: Jetzt muss
auch ein Verhältnis von Leistung
zu Gewicht von höchstens
0,1 kW/kg eingehalten werden.
Leichtkrafträder, die bis zum
19.01.2013 erstzugelassen worden
sind, können weiterhin mit
der Klasse A1 geführt werden –
ohne das neue Merkmal zu beachten.
Die bisherige 80 km/h-
Begrenzung für 16- und 17-Jährige
entfällt.
4. Einführung der Klasse A2:
Die leistungsbeschränkte Motorradklasse
wird künftig definiert
mit einer Motorleistung
von bis zu 35 kW und einem
Verhältnis von Leistung/Gewicht
von nicht mehr als 0,2
kW/kg. Inhaber der bisherigen
Klasse A (beschränkt) dürfen
ab 19.01.2013 Krafträder der
neuen Klasse A2 und – nach
Ablauf von zwei Jahren – Kraft -
räder der unbeschränkten Klasse
A fahren.
5. Stufenweiser Zugang der
Zweiradklassen:
Wer die Fahrerlaubnis in einer
weniger starken Leistungsklasse
erwirbt, erhält leichteren Zugang
zur nächsthöheren Fahr -
erlaubnisklasse. Wer zunächst
zwei Jahre Erfahrung in der
Klasse A1 sammelt, muss für
den Zugang zur Klasse A2 nur
noch eine praktische Prüfung
ablegen, aber keine theoretische
mehr. Das gilt auch für den
Inhaber einer alten Klasse A1
oder 1b. Auch derjenige, der
von seiner ab 19.01.2013 erworbenen
Fahrerlaubnis der Klasse
A2 auf die unbeschränkte Klasse
A umsteigen möchte, benötigt
eine praktische Prüfung.
Damit wird ein Anreiz geschaffen,
zunächst auf weniger leistungsstarken
Zweirädern Erfahrung
zu sammeln. Das Mindestalter
für den Direkteinstieg
in Klasse A wird von 25 auf 24
Jahre abgesenkt.
6. Neuregelung für Trikes:
Die Neuregelung schreibt für
das Führen von Trikes ab dem
19.01.2013 eine Fahrerlaubnis
der Klasse A vor (vorher
Klasse B). Das Mindestalter
hierfür wird auf 21 Jahre angehoben.
Inhaber einer Fahr -
erlaubnis der Klasse B, die
vor dem 19.01.2013 ausgestellt
wird, dürfen damit
weiterhin Trikes führen.
Außerdem berechtigt die vor
dem 19.01.2013 ausgestellte
Klasse B auch weiterhin zum
Mitführen eines Anhängers
hinter einem Trike.
Da die Neuregelungen noch
nicht endgültig in allen Gremien
verabschiedet sind,
kann es bis zum 19. Januar
im Detail noch marginale Änderungen
geben.
Quelle: ADAC.
16-jährige dürfen jetzt mit ihrer
125er bis zu 100 km/h schnell sein,
das 80er-Limit ist aufgehoben.
von 11 kW (entspricht 15 PS),
• die Klasse M für Kleinkraft -
räder bis 50 Kubikzentimeter
Hubraum und einer Geschwindigkeit
von maximal 45 km/h;
• die Klasse Mofa, die keinen
Führerschein voraussetzt, sondern
eine Prüfbescheinigung,
die der Technische Überwachungsverein
(TÜV) ausstellt.
Die Dreirad-Roller von Peugeot, Piaggio und Quadro dürfen mit dem Autoführerschein
gefahren werden – natürlich auch mit der Motorrad-Fahrerlaubnis.
Für Besitzer des Autoführerscheins
B interessant ist die
Tatsache, dass neben der Berechtigung
zum Führen eines
Pkw die Fahrerlaubnis der Klasse
M inkludiert ist, also Roller
bis 50 Kubik fahren dürfen. Personen,
die ihren Pkw-Lappen
vor dem 1. 4. 1980 erhalten haben,
dürfen sogar Zweiräder
der Klasse A1 führen. Eine weitere
Sonderregelung gilt für die
sogenannten Dreirad-Roller wie
beispielsweise den Piaggio
mp3. Durch die Homologierung
als Zweispurfahrzeug darf diese
Art von Rollern ohne Leistungs-
oder Hubraumlimit auch
mit dem Autoführerschein gefahren
werden. Dies gilt zumindest
für Personen, die Ihren
Klasse-B-Schein vor dem
19.1.2013 erworben haben. Danach
wird der Erwerb der Fahrerlaubnis
A vorausgesetzt
(siehe Kasten oben).
Für den Erwerb der verschiedenen
Führerscheine sind bestimmte
Altersgrenzen gesetzt.
So können Jugendliche
ab 15 Jahren den Mofa-Schein
erhalten, für die Klasse M gilt in
Deutschland ein Mindestalter
von 16 Jahren. In einzelnen
Bundesländern soll 2013 ein
Feldversuch gestartet werden,
in dem bereits 15-jährige die
sogenannten Fünfziger fahren
dürfen. Die Klasse A1 setzt ein
Alter von 16 bzw. 17 Jahren
voraus. Ab einem Alter von 18
Jahren kann der Führerschein
der Klasse A erworben werden.
Wenn man den Führerschein
der Klasse A zwischen dem 18.
und 24. Lebensjahr macht, ist
dieser für 2 Jahre nur beschränkt
für eine bestimmte
Nennleistung gültig. Das Mindestalter
für den Direkteinstieg
in die unbeschränkte Klasse A
beträgt derzeit noch 25 Jahre,
wird ab dem 19.1.2013 aber auf
24 Jahre abgesenkt. N.M.
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