Weiterentwicklung der amtlichen Haushaltsstatistiken - RatSWD
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Alle Stichprobenhaushalte bzw. ihre Haushaltsmitglie<strong>der</strong> werden, wie bisher im<br />
MZ, bis zu viermal mit Auskunftspflicht befragt.<br />
Inhaltlich sind die Module über ein Kern-Frageprogramm verknüpft, das<br />
bei allen ausgewählten Haushalten erhoben wird. Dieses umfasst neben den EU-<br />
Core-Variablen 6 auch den Teil <strong>der</strong> bisherigen MZ- bzw. LFS-Merkmale, für die zu<br />
Auswertungszwecken in fachlicher und regionaler Hinsicht weiterhin ein sehr<br />
großer Stichprobenumfang realisiert werden muss. Damit wird auch ein Teil <strong>der</strong><br />
bisherigen EU-SILC- und IKT-Merkmale abgedeckt.<br />
Zusätzlich zu den Kernmerkmalen werden bei einem Teil <strong>der</strong> Haushalte die<br />
verbleibenden LFS-Merkmale (insbeson<strong>der</strong>e Konjunkturmerkmale) sowie weitere<br />
Merkmale des bisherigen MZ-Zusatzprogramms (MZ-ZP) in einem eigenen<br />
Modul LFS/MZ-ZP erhoben. Für die verbleibenden LFS-Merkmale und Teile des<br />
MZ-ZP besteht Auskunftspflicht 7 . Eine zweite Substichprobe wird zum Modul<br />
<strong>der</strong> EU-SILC-Merkmale befragt, sofern diese Merkmale nicht bereits im Kernprogramm<br />
enthalten sind. Mit einem dritten Modul werden IKT-Merkmale bei einer<br />
Teilmenge <strong>der</strong> Haushalte erhoben, wobei jene Merkmale <strong>der</strong> jetzigen IKT-Erhebung<br />
nicht im Modul erfragt werden, die bereits Teil des Kernprogramms sind.<br />
Auch für Befragungen, die als Erhebungen nach §7 BStatG durchgeführt werden,<br />
lassen sich zusätzliche Module als Substichproben <strong>der</strong> Gesamtstichprobe<br />
nutzen. Die Module für EU-SILC, IKT sowie Erhebungen nach §7 BStatG werden<br />
auf freiwilliger Basis durchgeführt. Bei Modulen, die ohne Auskunftspflicht erhoben<br />
werden, liegen für Haushalte, welche eine freiwillige Befragung verweigern,<br />
zumindest die Angaben zum Kernprogramm vor, da für diese Auskunftspflicht<br />
besteht. Dies ermöglicht detailliertere Analysen <strong>der</strong> auftretenden Verzerrungen<br />
durch Antwortausfälle und eine bessere Modellierung <strong>der</strong> Ausfallprozesse für die<br />
Hochrechnung als dies gegenwärtig <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Die Gesamtstichprobe wird in Anlehnung an das gegenwärtige Mikrozensus-<br />
Design gezogen. Für das Modul LFS/MZ-ZP ist eine a priori-Zuordnung von Stichprobenelementen<br />
zur Substichprobe des Moduls möglich. Das heißt bereits bei<br />
<strong>der</strong> Ziehung <strong>der</strong> Gesamtstichprobe kann eine Teilmenge <strong>der</strong> Haushalte bestimmt<br />
werden, welche für das Modul LFS/MZ-ZP befragt werden. Für die Module EU -<br />
SILC und IKT ist aufgrund <strong>der</strong> wünschenswerten weitergehenden fachlichen, ggf.<br />
disproportionalen Schichtung <strong>der</strong> Substichproben eine zweite Stufe <strong>der</strong> Zufallsauswahl<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
6 Bei den EU-Core-Variablen handelt es sich um ca. 16 ausgewählte soziodemographische und sozioökonomische<br />
Variablen, die auf Empfehlung von Eurostat in allen Haushaltserhebungen in möglichst harmonisierter<br />
Form erhoben bzw. bereitgestellt werden sollen. Ziel dieser Harmonisierung ist es, für bestimmte<br />
soziale Gruppen und Ergebnisdarstellungen möglichst einheitliche Abgrenzungen über alle Statistiken<br />
hinweg zu schaffen.<br />
7 Dies setzt voraus, dass für den LFS durch ein nationales Gesetz eine Auskunftspflicht vorgeschrieben<br />
wird. Davon betroffen sind ggf. auch Teile des MZ-ZP.<br />
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