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Weiterentwicklung der amtlichen Haushaltsstatistiken - RatSWD

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Einleitung<br />

Politik, Verbände und Wirtschaft verlangen immer mehr nach regional und inhaltlich<br />

tief unterglie<strong>der</strong>ten Indikatorwerten. Geradezu als selbstverständlich wird<br />

eine hohe Qualität <strong>der</strong> Statistiken vorausgesetzt, mit <strong>der</strong>en Hilfe unter an<strong>der</strong>em<br />

regionale För<strong>der</strong>maßnahmen begründet werden. Vielfach werden diese Daten<br />

o<strong>der</strong> Statistiken jedoch mittels Stichprobenerhebungen gewonnen, so dass die<br />

Genauigkeit <strong>der</strong> Ergebnisse durch den Datenerhebungsprozess stark beeinflusst<br />

wird. Zusätzlich kommt erschwerend dazu, dass das Stichprobendesign, zumindest<br />

in <strong>der</strong> <strong>amtlichen</strong> Statistik, auf den eigentlichen Verwendungszweck zugeschnitten<br />

ist, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regel tief unterglie<strong>der</strong>te Auswertungen nicht umfasst.<br />

Stichprobendesigns, die nicht für tief unterglie<strong>der</strong>te Auswertungen gedacht sind,<br />

berücksichtigen im Allgemeinen nicht die Aufteilung des Stichprobenumfangs<br />

auf die unterglie<strong>der</strong>ten Subgruppen. Dies führt dazu, dass in diesen Unterglie<strong>der</strong>ungen<br />

mit designbasierten Schätzern oft keine hinreichend genauen statistischen<br />

Aussagen getroffen werden können. Zusätzlich erschwerend ist, dass die<br />

Subgruppen nicht immer a priori festgelegt sind, so dass sich sogar zufällige<br />

Teilstichprobenumfänge ergeben können, welche teilweise ex-trem gering sind.<br />

Auch hier können dann wie<strong>der</strong>um mit den designbasierten Schätzern keine präzise<br />

Aussagen getroffen werden.<br />

Einen möglichen Ausweg bieten hierbei modellbasierte Methoden. Diese<br />

ermitteln die Schätzwerte über eine Prädiktion aus einem geschätzten Modell heraus.<br />

Allerdings werden dabei für die Modellierung zum Teil sehr detaillierte Registerinformationen<br />

gebraucht. Für die Prädiktion von nicht linearen Statistiken, wie<br />

zum Beispiel <strong>der</strong> meisten Armutsmaße, sind sogar personen- o<strong>der</strong> haushaltsspezifische<br />

Registerinformationen notwendig. Weiterhin lässt sich die Genauigkeit <strong>der</strong><br />

Schätzung durch mit <strong>der</strong> abhängigen Variable möglichst hoch korrelierte Register-<br />

Kovariablen erhöhen, sodass für ein breites Spektrum an interessierenden Variablen<br />

ein ebenso breites Spektrum an Register-Kovariablen hilfreich ist.<br />

Bei einer Neukonstruktion <strong>der</strong> Haushaltsstichproben sollten diese Schwierigkeiten<br />

<strong>der</strong> Stichprobenaufteilung und <strong>der</strong> Verfügbarkeit von Register-Kovariablen<br />

unbedingt berücksichtigt werden. Neben diesen Aspekten muss bei einer<br />

Stichprobendesign-Optimierung auch noch die klassische Längsschnittauswertung<br />

im Mikrozensus in Form eines Rotationspanels berücksichtigt werden.<br />

Ebenso sind möglicherweise auch noch die Koordination verschiedener Teilstichproben<br />

in Quer- und Längsschnitt zu beachten. Aktuelle Forschungsarbeiten<br />

zeigen aber, dass Stichproben-Optimierungen bei designbasierten und modellbasierten<br />

Verfahren unterschiedliche Ergebnisse liefern.<br />

In dieser Arbeit sollen kurz die Probleme und Chancen bei <strong>der</strong> Implementierung<br />

modellbasierter Verfahren, zu denen auch Small Area-Verfahren gehören,<br />

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