Informationsmanagement
Informationsmanagement
Informationsmanagement
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Popp <strong>Informationsmanagement</strong> 124<br />
3.1 Organisationspsychologie<br />
3.2 Kognitionspsychologie<br />
3.3 Kompetenz- und Expertiseforschung<br />
Wir wollen uns den Beitrag der Psychologie und Organisationsentwicklung an der Frage verdeutlichen,<br />
wie Organisationen eigentlich lernen, genauer, wie implizit vorhandenes Wissen eigentlich zu<br />
explizitem Wissen wird. Wie wir bereits wissen, kommt es darauf an, implizites, stillschweigendes<br />
Wissen für alle Mitarbeiter eines Unternehmens verfügbar zu machen. Wissen verfügbar machen<br />
heißt aber auch die Mitarbeiter eines Unternehmen mit diesem Wissen in die Unternehmensgemeinschaft<br />
zu integrieren, zu sozialisieren.<br />
zu<br />
Abb.9.1 Wissensspirale<br />
still-<br />
schweigendem<br />
Wissen<br />
von<br />
explizitem<br />
Wissen<br />
stillschweigendem<br />
Wissen explizitem Wissen<br />
Sozialisierung <br />
Internalisierung <br />
Externalisierung<br />
Kombination<br />
Ein Erklärungsansatz für diesen Prozess gibt uns die sog. Wissensspirale von Nonaka und Takeuchi:<br />
Die erste Station der Sozialisierung besagt, dass stillschweigendes Wissen implizit weitergegeben<br />
wird, oft sogar ohne Verwendung von Sprache, nur durch Erfahrung. Ich sehe zum Beispiel, wie jemand<br />
gut Fußball- oder Tennisspielen kann oder gut mit Kunden oder Mitarbeitern zurecht kommt.<br />
Ich schaue mir das eine oder andere ab, ohne darüber mit den Betreffenden oder sonst jemandem gesprochen<br />
zu haben. Ich lerne quasi am Modell.<br />
Ich lerne also ohne dass ich konkret sagen kann, was ich wie gelernt habe – nur durch abschauen quasi.<br />
In der nächsten Phase wird dieses stillschweigende Wissen mittels Sprache in explizites Wissen umgewandelt;<br />
es wird externalisiert, von innen nach außen gebracht. Ich versuche also meine gemachten<br />
Erfahrungen in Worte zu fassen, zu artikulieren und mich mit anderen über Fußball, Tennis, den Umgang<br />
mit Kunden und Mitarbeitern auszutauschen. Im Reden, im Ausdrücken von gemachten Erfahrungen<br />
werden mir die Dinge für mich selbst klarer und ich sehe, ob das, was ich denke und ausspreche,<br />
auch so von anderen verstanden wird - durch Rückkoppelung oder neudeutsch Feedback.<br />
Dieses Feedback geschieht zum einen durch die Gesprächspartner, aber auch durch Rückkoppelung<br />
mir selbst gegenüber. Jeder Mensch beobachtet sich selbst, egal ob er etwas tut oder ob er nur darüber