27.06.2014 Aufrufe

UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch

UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch

UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

weniger zum Gesamtkonsum beiträgt.<br />

Doch auch wenn es Vegetariervereinigungen<br />

und Tierschutzorganisationen<br />

gelingen sollte, den Vegetarieranteil<br />

zu erhöhen, werden Schlachthöfe in der<br />

Schweiz nicht abgeschafft. Dies auch wegen<br />

der Vegetarier selbst, die zwar kein<br />

<strong>Fleisch</strong> essen, aber Eier und Milchprodukte<br />

konsumieren. Bei einem Durchschnittskonsum<br />

von rund 180 Eiern pro<br />

Kopf und Jahr wird ein Vegetarier nach<br />

80 Lebensjahren 50 Hochleistungslegehennen<br />

genutzt haben. Und wird damit,<br />

da stets ungefähr gleich viele Männchen<br />

und Weibchen geboren werden, zusätzlich<br />

für den Tod von 50 männlichen Küken<br />

Verantwortung tragen, die bekanntlich<br />

nach dem Schlupf aussortiert und getötet<br />

werden, da ihre Mast unrentabel ist.<br />

Da eine Kuh nur Milch gibt, wenn sie jedes<br />

Jahr wieder ein Kälbchen kriegt, und<br />

nur jedes zweite Baby ein Weibchen ist,<br />

das man zur Milchkuh heranziehen kann,<br />

zieht eine vegetarische Lebensweise nicht<br />

nur das Schlachten von Milchkühen, sondern<br />

auch die Mast und das Töten männlicher<br />

Kälber nach sich.<br />

Der Vegetarismus und der Veganismus<br />

liefern beide keine befriedigende<br />

Antwort auf die drängende Frage, was<br />

das Schicksal der Millionen von Nutztieren<br />

angeht, die jetzt und mit grösster<br />

Wahrscheinlichkeit auch noch in zwanzig<br />

oder dreissig Jahren geboren, aufgezogen<br />

und schlussendlich geschlachtet werden.<br />

Ethik und Fairness gebieten es, sich auch<br />

um die real existierenden Tiere zu kümmern.<br />

So notwendig es ist, sich als Tier-<br />

Anteil Vegetarier<br />

an Bevölkerung<br />

Proviande-Studie (2006): 5 % Vegetarier<br />

in der Schweiz<br />

Nationale Verzehrsstudie, Max Rubner Institut,<br />

Deutschland (2007): 1,6 % Vegetarier<br />

im Durchschnitt; Frauenanteil 2,2 %,<br />

lediglich 0,1 % Veganer<br />

Statistik Austria (2007): 1,4 % Vegetarier<br />

und 3.9 % Vegetarierinnen<br />

Vegetarierstudie Grossbritannien (1995)<br />

resp. USA (2009): 5 % resp. 3 % Vegetarier<br />

In der Schweiz verzehren Hunde<br />

und Katzen schätzungsweise<br />

60 000 Tonnen <strong>Fleisch</strong><br />

schützer mit möglichen Konzepten wie<br />

der Abschaffung der Nutztierhaltung zu<br />

beschäftigen – dazu sollte übrigens nicht<br />

nur die Haltung von Rind, Schwein und<br />

Huhn gezählt werden, sondern auch die<br />

(Aus-)Nutzung von Versuchs-, Wild- und<br />

leider auch Heimtieren – und sich gegen<br />

den übermässigen Konsum von tierischen<br />

Produkten zu stellen: Es wäre eine<br />

Sünde wider die Schöpfung, Tieren Hilfe<br />

und Schutz zu verweigern und zuzulassen,<br />

dass sie weltweit gesehen noch immer<br />

mit Käfigbatterien, Kastenständen,<br />

Qualtransporten sowie mit betäubungsloser<br />

Kastration und Tötung traktiert werden!<br />

Denn möglicherweise ist letztendlich<br />

für ein Tier weniger die Tatsache, dass es<br />

am Ende seines Lebens getötet wird das<br />

Schlimme – sofern dies rasch und schonend<br />

unter Betäubung geschieht –, sondern<br />

ein nicht artgerechtes Leben voller<br />

Schmerz, Leid und Frustration. Genau das<br />

aber wird Nutztieren in Massentierhaltungen<br />

weltweit und systematisch zugefügt.<br />

Ethisch überhaupt nicht thematisiert<br />

wird bislang der <strong>Fleisch</strong>bedarf für die zunehmende<br />

Haltung von fleischfressenden<br />

Heimtieren wie etwa Hunde und Katzen.<br />

Allein der <strong>Fleisch</strong>bedarf zur Fütterung der<br />

13 Millionen Heimtiere Deutschlands soll<br />

bei rund 900 000 Tonnen jährlich liegen<br />

und damit in etwa der Jahresfleischproduktion<br />

Österreichs entsprechen. In der<br />

EU leben gegen 200 Millionen Heimtiere.<br />

In der Schweiz verzehren Hund & Katz<br />

schätzungsweise 60 000 Tonnen <strong>Fleisch</strong><br />

jährlich. Allerdings essen Hunde und Katzen<br />

in allererster Linie <strong>Fleisch</strong>, das nicht<br />

verwertet werden kann, beispielsweise<br />

Schlachtnebenprodukte.<br />

Konsum tierischer Produkte<br />

Schweiz: Rund 170 kg/Kopf und Jahr<br />

(53 kg <strong>Fleisch</strong>; 180 Eier; 110 kg Milchprodukte)<br />

<strong>Fleisch</strong>konsum Schweiz: 53 kg/Kopf und<br />

Jahr; 50 % davon werden ausser Haus<br />

verzehrt (Gastronomie, Take-away); 13 kg<br />

sind Importe, oft aus Massentierhaltung;<br />

Labelanteil je nach <strong>Fleisch</strong>kategorie<br />

10–50 %, davon 4 % Biofleisch<br />

<strong>Fleisch</strong>verzehr international (je Kopf und<br />

Jahr): Weltdurchschnitt 40 kg, Entwicklungsländer<br />

rund 30 kg; Deutschland<br />

62 kg; Frankreich 72 kg; Spanien 80 kg;<br />

USA 110 kg<br />

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!