UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch
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6. Information, Markt und Konsum<br />
6.1 Entwicklung von<br />
1972 bis 2011<br />
1972 KAGfreiland wird unter dem Namen<br />
«Konsumenten-Arbeitsgruppe zur<br />
Förderung tierfreundlicher und umweltgerechter<br />
Nutzung von Haustieren» gegründet<br />
und vermarktet ab 1973 <strong>Schweizer</strong><br />
Freilandeier. 1974 kommt das erste<br />
KAG-<strong>Fleisch</strong> auf den Markt. Das ist die<br />
Geburtsstunde von Produkten aus tierfreundlicher<br />
Haltung. Der STS arbeitet in<br />
den folgenden Jahrzehnten eng mit KAGfreiland<br />
zusammen.<br />
1976 Aus der Einsicht heraus, dass der<br />
Tierschutz nicht nur eine Frage von Vorschriften<br />
und Gesetzen ist, sondern viel<br />
mit dem Verhalten der Konsumenten zu<br />
tun hat, starten STS und die Zeitschrift<br />
«Annabelle» die Aktion «Herz statt Portemonnaie».<br />
Eier aus Boden- und Freilandhaltung<br />
werden speziell gekennzeichnet<br />
und vermarktet, die Betriebe vom STS<br />
kontrolliert.<br />
1980 Der STS und der Zürcher Tierschutz<br />
unterstützen über die von ihnen gegründete<br />
MUT-Stiftung (MUT = mensch-, umwelt-<br />
und tiergerecht) in den folgenden<br />
Jahren Dutzende von tierschützerisch beispielhaften,<br />
tierfreundlichen Stallbauvorhaben<br />
mittels zinsloser Darlehen.<br />
1984 Als tierfreundliche Alternative zur<br />
tierschutzwidrigen Produktion von weissem<br />
Kalbfleisch unterstützt der STS die<br />
1980 gegründete Vereinigung der Ammen-<br />
und Mutterkuhhalter und hilft mit,<br />
deren Label «Naturabeef» bekannt zu machen.<br />
Bäuerliche Organisationen und<br />
Vertreter des BLW fürchten, dass die aufkommende<br />
Labeltierhaltung die konventionelle<br />
Produktion diskreditieren könnte<br />
und wechseln scharfe Worte mit den Mutterkuhpionieren<br />
und dem STS. Die ablehnende<br />
Haltung verschiedener Bauernorganisationen<br />
und -funktionäre gegenüber<br />
Produkten aus tierfreundlicher Haltung<br />
und entsprechender Aktivitäten bleibt bis<br />
über das Jahr 2000 hinaus erhalten.<br />
1985 Der <strong>Fleisch</strong>verzehr erreicht mit über<br />
70 Kilogramm pro Kopf in der Schweiz ein<br />
Allzeithoch. Der STS publiziert die Schrift<br />
«Unser täglich <strong>Fleisch</strong>», in der er für weniger<br />
<strong>Fleisch</strong>konsum und den Abbau von<br />
Tierfabriken zugunsten tierfreundlicher<br />
bäuerlicher Betriebe plädiert. Seither ist<br />
der <strong>Fleisch</strong>konsum auf 53 Kilogramm gesunken,<br />
wovon 12 Kilogramm importiert<br />
werden.<br />
Der STS schafft eine Beratungsstelle<br />
für artgerechte Nutztierhaltung, die für<br />
mehr Tierwohl in der Landwirtschaft werben<br />
soll.<br />
1986 Der STS startet zusammen mit der<br />
landwirtschaftlichen Schule Bäregg und<br />
einem Dutzend Emmentaler Bauern ein<br />
Praxisprojekt zur Erprobung der Gruppenhaltung<br />
von Zucht- und Mastkaninchen.<br />
Bislang wurden Kaninchen in der<br />
Regel einzeln in engen Verschlägen oder<br />
Käfigen gehalten. Das Emmentaler Projekt<br />
hat Signalwirkung: Heute leben rund<br />
ein Drittel aller Kaninchen in der Schweiz<br />
in solchen Gruppenhaltungsställen.<br />
1987 Der STS und die MUT-Stiftung wollen<br />
sich im Detailhandel verstärkt für den<br />
Absatz von Produkten von Tieren aus artgerechter<br />
Haltung engagieren. Sie gewinnen<br />
den Konsumverein Zürich (K3000)<br />
SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS<br />
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