UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch
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im Sommer etwas aufatmen. Da sie nicht<br />
schwitzen und sich in den Ställen nicht<br />
wie in der freien Natur suhlen können,<br />
litten sie bislang an warmen Tagen unter<br />
Überhitzung. Neu muss der Tierhalter<br />
für Abkühlungsmöglichkeiten sorgen. Ein<br />
probates Mittel dazu ist etwa die Schweinedusche,<br />
welche ein hitzegestresstes Tier<br />
selber mit einem Druck der Rüsselscheibe<br />
auslösen kann.<br />
Tiertransporte und<br />
Schlachten<br />
Der Transport von Nutztieren wird mit<br />
der neuen TSchV verbessert, insbesondere<br />
durch die weltweit einzigartige Beschränkung<br />
der Transportzeiten auf maximal<br />
sechs Stunden. Allerdings sind auch hier<br />
noch ungeklärte Fragen zu lösen. Beispielsweise<br />
fehlt eine klare und verbindliche<br />
Definition darüber, ab wann Tiere<br />
nicht mehr als transportfähig gelten und<br />
daher vor Ort oder im nächstgelegenen<br />
Schlachthof zu erlösen wären, statt vorher<br />
noch durch die halbe Schweiz gekarrt<br />
zu werden. Auch die Frage des Transports<br />
hochträchtiger Muttertiere ist bislang unbefriedigend<br />
gelöst. Solche Transporte<br />
sind hierzulande leider zulässig, während<br />
die EU in den letzten 10 % der Trächtigkeit<br />
Ferntransporte verbietet.<br />
Ein grosser Erfolg für die Tiere konnte<br />
im Bereich des Schlachtens erzielt werden.<br />
Die völlig veralteten Vorschriften<br />
wurden im Herbst 2010 endlich dem aktuellen<br />
Wissensstand angepasst<br />
4.4. Vollzug<br />
Der STS spürt trotz klarer Ablehnung der<br />
Tierschutzanwalt-Initiative durch Volk<br />
und Stände im Jahr 2010 den Willen vieler<br />
kantonaler Veterinärämter, den Vollzug<br />
zu verbessern. Offensichtlich scheinen<br />
die neuen Vollzugsinstrumente zu<br />
wirken. Aber auch der politische Wille<br />
für adäquate Kontrollen und Sanktionen<br />
scheint stärker geworden zu sein. Positiv<br />
vermerken die Tierschützer auch die<br />
ersten Versuche zu periodischen nationalen<br />
Tierschutzberichten, die sich im Gang<br />
befindenden Arbeiten zu einer Regelung<br />
von tierschutzrelevanten Extremzuchten<br />
sowie das im Auftrag des BVET erstellte<br />
erste Audit zum Tierschutzvollzug, das<br />
im Sommer 2011 publiziert wurde – auch<br />
wenn der STS darin gravierende Untersuchungslücken<br />
feststellen musste.<br />
Weltweit einzigartig: die<br />
Transportzeit ist auf maximal<br />
sechs Stunden beschränkt<br />
22<br />
SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS