UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch
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4.2 Bewertung des neuen<br />
Tierschutzgesetzes (TSchG)<br />
Das neue TSchG bringt eine ganze Reihe<br />
von Verbesserungen zugunsten der Tiere,<br />
beispielsweise:<br />
ten zum Schutz von Ziegen, Schafen und<br />
Pferden vor. Diese Nutztiere waren bislang<br />
von der Tierschutzgesetzgebung<br />
nicht geschützt. Neu ist auch eine verstärkte<br />
Aus- und Weiterbildung sowie Information<br />
der Tierhalter festgeschrieben.<br />
2010 Volk und Stände lehnen die Tierschutzanwalt-Initiative<br />
mit 77 % Neinstimmen<br />
ab.<br />
Vier Jahre lang haben Tierschützer,<br />
Bauern und Veterinäre gegen den Wankelmut<br />
des Bundesrats gekämpft, auf Druck<br />
der EU Schlachttiertransits durch die<br />
Schweiz führen zu wollen. Jetzt schreibt<br />
der Bundesrat ein umfassendes Schlachttiertransitverbot<br />
in der Tierschutzverordnung<br />
fest. Nachdem der STS die völlig<br />
veralteten Tierschutzvorschriften zur<br />
Schlachtung jahrelang kritisiert hat, setzt<br />
der Bundesrat eine Departementsverordnung<br />
mit substanziellen tierschutzrelevanten<br />
Vorschriften für Schlachttiere in<br />
Kraft.<br />
Seit 2010 verboten: Ferkelkastration<br />
ohne Schmerzausschaltung<br />
Vorstoss mit dem Ziel, den Viehexport zu<br />
subventionieren.<br />
Der Bundesrat legt dem Parlament<br />
eine Minirevision des Tierschutzgesetzes<br />
vor. So sollen Tierversuche transparenter<br />
deklariert, der Handel mit Katzen- und<br />
Hundefellen gänzlich verboten, der Einsatz<br />
von «Hilfsmitteln» im Umgang mit<br />
Tieren geregelt und vorsätzliche wie fahrlässige<br />
Verstösse gegen das Tierschutzgesetz<br />
angezeigt werden. 2012 nimmt das<br />
Parlament diese tierschützerischen Nachbesserungen<br />
an. Zudem beschliesst es ein<br />
Verbot der Delfinhaltung und hebt das<br />
Schlachttiertransitverbot auf Gesetzesstufe.<br />
Verboten wird auch der Hausiererhandel<br />
mit Hunden.<br />
• Verbot der Ferkelkastration ohne<br />
Schmerzausschaltung ab 2010<br />
• Beschränkung von Tiertransporten auf<br />
maximal sechs Stunden<br />
• Importverbot für Hunde- und Katzenfelle<br />
• Vorschriften zur Tierzucht und ein Verbot<br />
von Extremzuchten<br />
• Förderung der Tierschutzforschung<br />
• Schutz der «Tierwürde», inklusive Verbot<br />
Sodomie<br />
• Neue Vollzugsinstrumente: verbesserte<br />
Ausbildung und Information von Tierhaltern,<br />
Tiertransporteuren und<br />
Schlachthofpersonal; kantonale Tierschutzfachstellen;<br />
gesamtschweizerisch<br />
gültiges Tierhalteverbot; Zielvereinbarung<br />
und Leistungsaufträge; Verlängerung<br />
Verjährungsfristen.<br />
Insgesamt ist die Revision aus Sicht des<br />
Tierschutzes aber wegen der mutlosen<br />
Haltung des Bundesrats und den Tierschutzbremsern<br />
im Parlament ungenügend<br />
ausgefallen. Die Tiere hätten ein<br />
besseres Gesetz verdient. Nicht verankert<br />
werden konnten beispielsweise:<br />
• Verbot schwerbelastender Tierversuche<br />
und ethisch fragwürdiger Versuchszwecke<br />
(Kosmetika, Putzmittel, Luxusgüter,<br />
Tabak)<br />
• Periodischer Auslauf für alle Nutztiere<br />
• Artgerechte Haltung von Wild- und<br />
Versuchstieren<br />
• Verbot von tierschutzwidrigen Importen<br />
respektive Deklaration nach Art der<br />
Tierhaltung<br />
2011 Das Parlament lehnt eine Motion<br />
ab, welche das Stacheldrahtverbot für<br />
Pferdeweiden in der Tierschutzverordnung<br />
abschaffen will, und ebenso einen<br />
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SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS