UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch
UND LANDWIRTSCHAFT - Schweizer Fleisch
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Der STS und die Stiftung für Konsumentenschutz<br />
führen unter dem Titel<br />
«Boykottlets» einen einwöchigen <strong>Fleisch</strong>boykott<br />
durch. Die breite Presseberichterstattung<br />
lässt die <strong>Fleisch</strong>verkäufe spürbar<br />
sinken. Die <strong>Fleisch</strong>branche zeigt sich<br />
danach offener für tierschützerische Verbesserungen.<br />
Der STS erhält Gelegenheit, seine Anliegen<br />
sowohl an Vorstandssitzungen als<br />
auch an der Delegiertenversammlung des<br />
<strong>Schweizer</strong> Metzgermeisterverbandes vorzustellen.<br />
In der Folge unterstützt der Verband<br />
die STS-Forderungen bei der Revision<br />
der Tierschutzgesetzgebung.<br />
1996 Migros und Coop verpflichten sich,<br />
keine Importkäfigeier mehr anzubieten.<br />
Coop nimmt Froschschenkel und Stopfleber<br />
aus dem Sortiment.<br />
1998 Drei Jahre lang, von 1995 bis 1998,<br />
strahlt das <strong>Schweizer</strong> Fernsehen die von<br />
Mark M. Rissi produzierte und von Erich<br />
Gysling moderierte Tierschutzsendereihe<br />
«Tierreport» aus, die Millionen von Zuschauern<br />
erreicht und mehrfach ausgezeichnet<br />
wird. In 18 Sendungen steht der<br />
Tierschutz im Mittelpunkt. Nebst Tierschutzproblemen<br />
werden stets auch Positivbeispiele<br />
gezeigt, und es wird auf den<br />
Zusammenhang zwischen Konsumverhalten<br />
und Tierwohl hingewiesen. Wenig<br />
andere Sendungen lösten ein derartiges<br />
Echo unter den Zuschauern aus.<br />
1999 Der STS prangert zusammen mit<br />
der Stiftung für Konsumentenschutz in<br />
einer «Kalbfleischwoche» die Fehlernährung<br />
von Mastkälbern zur hellen Kalbfleischerzeugung<br />
an. Als Konsequenz gibt die<br />
Metzgerbranche bekannt, die Abzüge für<br />
rosa Kalbfleisch fallen zu lassen.<br />
2003 Der STS startet die Aktion «Essen<br />
mit Herz». Ziel ist es, Konsumenten, Detailhandel<br />
und die Gastrobranche von den<br />
Vorteilen von Produkten aus tierfreundlicher<br />
Haltung zu überzeugen. Herzstück<br />
der Kampagne sind die Homepages<br />
www.essenmitherz.ch und www.manger<br />
avecducoeur.ch, welche ein breites Wissen<br />
Mark Rissi und Eric Gysling produzierten<br />
die Sendung TIERREPORT, die viel<br />
zur Konsumenaufklärung beitrug<br />
zum Konsum tierischer Produkte anbieten<br />
und Listen von empfehlenswerten Labels,<br />
Restaurants und Bäckereien führen.<br />
2005 Erstes Detaillisten-Tierschutzrating.<br />
Mit einer Umfrage will sich der<br />
STS ein Bild machen von den erbrachten<br />
«Tierschutzleistungen» der grossen Detaillisten.<br />
Untersucht und bewertet werden<br />
der Inlandanteil <strong>Fleisch</strong>, Eier und<br />
Käse, der Label-/Bioanteil und das Angebot<br />
an «Delikatessen» wie Stopfleber<br />
oder Froschschenkel, welche die Detaillisten<br />
führen. Den ersten Platz im Rating<br />
nimmt Coop ein.<br />
2007 Migros und die IP-Suisse-Bauern<br />
erteilen dem STS-Kontrolldienst ein<br />
Mandat zur Überwachung ihrer Labeltiertransporte.<br />
Der STS gründet ein Kompetenzzentrum<br />
für tierschutzkonforme Tiertransporte<br />
und Schlachthöfe (KTTS). Dieses soll<br />
auf wissenschaftlicher Basis tierschutzrelevante<br />
Probleme aufzeigen und zusammen<br />
mit interessierten Kreisen aus Wirtschaft,<br />
Detailhandel, Branchenorganisationen<br />
und Behörden Lösungen für tierschutzkonformes,<br />
schonendes Transportieren<br />
und Schlachten finden sowie umsetzen.<br />
Das zweite Detaillisten-Tierschutzrating<br />
wird durchgeführt. Trotz aufkommender<br />
«Geiz ist geil»-Stimmung, Billigimporten<br />
und dem Aufkommen von<br />
«Budgetlinien» im Detailhandel haben<br />
Produkte aus tierfreundlicher Haltung bei<br />
den beiden Grossverteilern in den vergangenen<br />
zwei Jahren zugelegt. Der STS kann<br />
den Konsumentinnen und Konsumenten<br />
ein gutes Zeugnis ausstellen. Für sehr<br />
viele von ihnen ist das Tierwohl offensichtlich<br />
kein vorübergehender Modegag.<br />
Freilandeier und Labelfleisch sind damit<br />
dem Nischendasein entwachsen. Bei einzelnen<br />
Detaillisten erreichen sie Marktanteile<br />
von teilweise 50 bis 75 %. Der<br />
schweizweite Umsatz wird auf über 1,5<br />
Millarden Franken geschätzt. Coop wird<br />
erneut «Tierschutz-<strong>Schweizer</strong>meister»,<br />
nun aber dicht gefolgt von Migros, die<br />
durch eine Kooperation mit IP-Suisse und<br />
die Übernahme des Labels «Terra Suisse»<br />
bei Produkten aus tierfreundlicher Haltung<br />
stark aufgeholt hat.<br />
2008 Ein beträchtlicher Teil der Importeier<br />
und Importeierprodukte (Flüssigei),<br />
SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS<br />
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