Jahrbuch 2008 - Sozialhilfe - Kanton Basel-Stadt
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GAP*,<br />
CASE-MANAGEMENT BERUFSBILDUNG<br />
Unterstützung für Jugendliche im Übergang Schule – Berufsbildung – Berufseinstieg<br />
*GAP = englisch: Lücke<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> hat eine <strong>Sozialhilfe</strong>quote von jungen Erwachsenen von etwa 10 bis 12 Prozent, rund<br />
60 Prozent davon haben keinen Berufsabschluss Sekundarstufe II. Der Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> setzte im Jahre 2006 eine interdepartementale Strategiegruppe Jugendarbeitslosigkeit<br />
ein mit dem Auftrag, Strategie und Massnahmen zur Verminderung von Jugendarbeitslosigkeit zu<br />
erarbeiten. In drei Handlungsfeldern, ‹Schul- und Vorschulbereich›, ‹Übergänge Schule – Berufsbildung<br />
– Berufseinstieg› sowie ‹Soziale Desintegration›, wurde ein Gesamtkonzept mit Wirkungsund<br />
Leistungszielen sowie über fünfzig Massnahmen definiert.<br />
www.jugendarbeitslosigkeit.bs.ch/<br />
Benedikt Arnold<br />
Erziehungsdepartement <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>, Leiter GAP, Case Management Berufsbildung<br />
Die Problemstellungen an den Übergängen Schule – Berufsbildung – Berufseinstieg wurden im Konzept<br />
als Schwerpunkt definiert: Die Strategiegruppe Jugendarbeitslosigkeit wurde beauftragt:<br />
• ein standardisiertes Verfahren zur Erkennung und Erfassung gefährdeter Jugendlicher<br />
und deren Zuweisung an die spezialisierten Stellen zu entwickeln,<br />
• die dazu nötigen Kriterien ‹gefährdeter Jugendlicher› zu definieren,<br />
• die Prozesse zur Identifikation und Erfassung der Risikogruppen zu beschreiben,<br />
• die angewandte Methodik zur laufenden Beobachtung und Begleitung der spezialisierten<br />
Stellen zu beschreiben,<br />
• die zu erwartenden Schnittmengen und notwendigen Ressourcen zu berechnen,<br />
• die Aufbau- und Ablaufstruktur inklusive der zu erwartenden Kosten für den <strong>Kanton</strong><br />
zu definieren<br />
• und die dazu (allenfalls) notwendigen gesetzlichen Grundlagen zu prüfen.<br />
Die Strategiegruppe legte dem Regierungsrat im Herbst 2007 ein entsprechendes Konzept ‹GAP,<br />
Case-Management Berufsbildung› vor. Dieser beschloss im Dezember 2007, das Projekt zu starten,<br />
und beauftragte das Erziehungsdepartement, die operative Umsetzung an die Hand zu nehmen.<br />
Finanziert wird GAP mit kantonalen Geldern des Fonds zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und<br />
vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT).<br />
AUSGANGSLAGE<br />
GAP, Case-Management Berufsbildung wurde nicht isoliert, sondern in einem gesamtgesellschaftlichen<br />
Kontext entwickelt.<br />
Gemäss Schulabgangstatistik 2007 verfügen nur 24 Schülerinnen und Schüler nach der obligatorischen<br />
Schule über keine Anschlusslösung. Trotzdem ist die <strong>Sozialhilfe</strong>quote bei jungen Erwachsenen<br />
in der Alterskohorte der 18- bis 25-Jährigen mit 10,2 Prozent im vergangenen Jahr immer noch überdurchschnittlich<br />
hoch, verglichen mit der gesamten <strong>Sozialhilfe</strong>quote von 4,9 Prozent (Stichmonat<br />
Dezember 2007) und verglichen mit der Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent derselben Alterskohorte.