Jahrbuch 2008 - Sozialhilfe - Kanton Basel-Stadt
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Integration<br />
In der Abteilung Integration hat im Jahr 2007 ein substanzieller Fallrückgang stattgefunden (–493<br />
Fälle/–10%). Die Fallzahlen pro Fallführende konnten sich bei rund 120 Fällen pro 100 Stellenprozent<br />
stabilisieren. Personelle Abgänge von Fallführenden wurden in der Regel im Basisverfahren<br />
nicht ersetzt. Dafür wurden andere Bereiche (Beratung junge Erwachsene, Klärung Subsidiarität)<br />
personell ausgebaut. Das Verfahren zur Ausrichtung wirtschaftlicher Unterstützung wurde weiter<br />
standardisiert. Die durchschnittliche Ablösequote betrug im 2007 rund 2,9 Prozent.<br />
Am stärksten war der Fallrückgang bei den jungen Erwachsenen (–18,5%). Massnahmen im Bereich<br />
der Jugendarbeitslosigkeit scheinen zu greifen. Junge Erwachsene finden vermehrt Anschluss an den<br />
Arbeitsmarkt. Dazu beigetragen hat das neue Beratungssetting junge Erwachsene, das sich sehr gut<br />
in das Basisverfahren integriert hat. Durch eine nahe und ganz niederschwellige Zusammenarbeit<br />
zwischen Sozialberatung und den kaufmännisch Fallführenden werden die jungen Erwachsenen eng<br />
begleitet und aktiviert.<br />
Mit dem Beratungssetting wurden seit April 2007 129 junge Erwachsene begleitet, 80 Männer und<br />
49 Frauen. Die meisten Beratungen erfolgten aufgrund eines festgestellten Sozialisationsdefizits (66)<br />
oder gesundheitlicher Probleme (52). Von den 74 im Jahr 2007 abgeschlossenen Beratungen resultierten<br />
14 Teilnahmen am Gegenleistungsmodell und neun Triagen in andere Beratungsmodelle. 29<br />
Teilnehmende (39,2%) wurden eingestellt, respektive erfolgten aus verschiedenen Gründen keine<br />
weiteren Zahlungen (zum Beispiel nicht mehr erschienen, Wegzug usw.). Bei zehn Teilnehmenden<br />
(13,5%) konnte eine Reduktion der <strong>Sozialhilfe</strong> durch (Teil-)Einkommen erreicht werden. Das Team<br />
Spezialisten bearbeitete in 631 Fällen subsidiäre Fragestellungen, 67 Fälle wurden sozialarbeiterisch<br />
begleitet. Im Rahmen der Abklärung von möglicher Restarbeitsfähigkeit überprüfte das Team 285<br />
detaillierte Arztzeugnisse.<br />
Die Zuweisung ins CM-Verfahren erfolgt über das Intake und die Integration. Aus der Abteilung<br />
Integration konnte durch eine Erhöhung der Eintrittschwelle (keine KlientInnen, die länger als zwei<br />
Jahre <strong>Sozialhilfe</strong> beziehen) weniger KlientInnen zugewiesen werden. Im CM-Verfahren sind jeweils<br />
zwischen 120 und 170 Personen in Beratung. 63 Beratungen konnten im Jahr 2007 abgeschlossen<br />
werden.<br />
Integration in Arbeit<br />
Per 1. Juli 2007 wurde die ehemalige Fachstelle für Arbeit (FfA) und die Projektleitung des Gegenleistungsmodells<br />
der <strong>Sozialhilfe</strong> in das Amt für Wirtschaft und Arbeit AWA überführt und gleichzeitig<br />
als eigene Abteilung Arbeitsintegrationszentrum (AIZ) aufgebaut. Das AIZ besteht aus den<br />
AWA-Bereichen Arbeitslosenhilfe, Sozialdienst AWA, Kooperation und einer Person der IV.<br />
Vom Intake erfolgten 637 Überweisungen, dies sind 31 Prozent (2006: 703 Überweisungen; 30%) .<br />
Bedingt durch den Wechsel ins AWA und die damit verbundenen Neustrukturierungen (operative<br />
und personelle Veränderungen) wurde das Ziel Anzahl Abklärungen nicht voll erreicht. Es erfolgten<br />
aus den beiden Abteilungen Intake und Integration total 1394 Überweisungen (2006: 1626). Insgesamt<br />
konnten 1529 Abklärungen durchgeführt werden (2006: 1740).<br />
918 Personen wurden in Massnahmen vermittelt (2006: 906). Auch dank der weiter anhaltend guten<br />
Konjunktur konnten 451 zugewiesene Personen ganz oder teilweise aus dem AIZ-Verfahren heraus<br />
abgelöst werden (2006: 421). Mehrheitlich handelt es sich um Teilablösungen, begründet durch die<br />
erreichbaren Angebote des Arbeitsmarktes (temporäre, saisonale Angebote).<br />
Im Projekt Teillohn – speziell für die Gruppe junge Erwachsene – haben sich 37 Personen informiert.<br />
Davon haben zehn eine temporäre Teillohn-Stelle angenommen. Sieben konnten dadurch von der<br />
<strong>Sozialhilfe</strong> abgelöst werden.<br />
Ein weiteres Spezialprojekt – AMIE (Alleinerziehende Mütter in Erstausbildung) – läuft als Co-Projekt<br />
mit dem Gewerbeverband <strong>Basel</strong>. Ziel des Projekts ist es, die jungen Mütter in eine Lehrstelle zu führen<br />
und sie während der Lehre zu begleiten. Das Projekt hat mit zwölf Teilnehmerinnen begonnen,<br />
nach zwei Austritten sind per Ende Dezember zehn Teilnehmerinnen weiterhin im Projekt.<br />
Das Projekt Gegenleistungsmodell, für die Zielgruppe renitente junge Erwachsene, hat 145 Personen<br />
überprüft. Dabei wurden 60 Personen nicht ins Programm aufgenommen und somit regulär ins AIZ<br />
überwiesen. 33 Personen sind heute von der <strong>Sozialhilfe</strong> abgelöst (Wegzug, nicht mehr gemeldet,<br />
temporäre Arbeit). Bei 25 Personen wurden die Zahlungen zeitweise eingestellt (Mitwirkungspflicht