Jahrbuch 2008 - Sozialhilfe - Kanton Basel-Stadt
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regelmässig Wohnungen des Vulnerablen- für den Intakebereich zur Verfügung gestellt werden. Die<br />
inhaltliche Arbeit hat sich bewährt und ist auch in Zukunft unabdingbar, denn in schwierigsten<br />
Belastungssituationen von Einzelpersonen und Teilfamilien wurden und werden durch fundierte<br />
und kontinuierliche psychosoziale Betreuung deutlich kostenintensivere Platzierungen extern vermieden.<br />
Ablösung:<br />
Es wird weiterhin ein konstanter Sockel an Working Poor im Niedriglohnbereich unterstützt, die<br />
Anzahl der durch Arbeit vollständig von Unterstützung abgelösten Einzelpersonen oder Familien ist<br />
niedrig, neu hat sich die Anzahl der Personen, die auf Grund eines letztinstanzlich beendeten Asylverfahrens<br />
ihre Arbeitsbewilligung verlieren, vergrössert. Der grösste Anteil von Ablösungen kommt<br />
durch subsidiäre Sozialversicherungen, in erster Linie durch Ergänzungsleistungen, zustande.<br />
Betrieb Liegenschaften:<br />
Durch die unbürokratische, kostenminimierte Anmietungsmöglichkeit grosser Wohnungen über<br />
das ASB (Abt. Notwohnungen) konnten etliche Wohnraumverluste grosser Familien abgefangen<br />
werden.<br />
Tagesstruktur/Beschäftigung:<br />
Kontinuierlich sind über 60 Personen in den internen und externen Beschäftigungsprogrammen<br />
(<strong>Stadt</strong>reinigung, Diakonissenhaus Riehen mit Küche, Wäscherei und Gärtnerei, Rehovot, Nähstübli,<br />
Renovationsprogramm, Portendienst). Damit konnte eine weitere Steigerung der tagesstrukturierenden<br />
Beschäftigung um 21 Prozent erreicht werden.<br />
Unterbringung Asyl<br />
Die Unterbringungsstrukturen der Abteilung Asyl waren das ganze Jahr über praktisch voll belegt<br />
und es mussten weiter Notwohnungen angemietet werden. Dies gestaltete sich jedoch unproblematisch.<br />
Die Suche nach geeignetem zusätzlichem Wohnraum erwies sich als erfolglos. Die Sonderstrukturen<br />
für Vulnerable und Minderjährige waren ebenfalls ständig ausgelastet, letztere durch<br />
eine neue Zuweisungspraxis des BFM, welche gesamtschweizerisch Sonderstrukturen berücksichtigt.<br />
Eine wichtige Rolle spielte die Vorbereitung der betroffenen Klientel auf die Umsetzung der Asylgesetzrevision.<br />
Es gab deshalb intensive mündliche und schriftliche Informationen, so dass am Jahreswechsel nur<br />
noch neun Personen von einer Ausweisung aus der Wohnung betroffen waren. Drei davon wurden<br />
schon vorgängig in Ausschaffungshaft genommen.<br />
Die Wegweisung aus den Wohnungen wurde mit der Securitas minutiös geplant und durchgeführt,<br />
diese heikle Situation konnte so relativ reibungslos bewältigt werden. Alle Betroffenen beantragten<br />
Nothilfe.<br />
5 SUBSIDIARITÄT<br />
Versicherungen<br />
Die Geltendmachung von Sozialversicherungsleistungen und Krankentaggeldern nach VVG wird im<br />
Intake durch die Fachgruppe Subsidiarität (FGS) gewährleistet. Das Verfahren ist konsolidiert und<br />
es können viele Fälle im Intake bearbeitet und abgelöst werden. Konkret hat die FGS im Jahr 2007<br />
80 Fälle (2006: 107) erledigt. 53 Personen (2006: 92) konnten mit Versicherungsleistungen abgelöst<br />
werden. Für 34 Personen (2006: 16) konnten Versicherungsleistungen geltend gemacht werden;<br />
diese KlientInnen blieben jedoch weiterhin bedürftig beziehungsweise mussten ergänzend unterstützt<br />
werden. In 5 Fällen (2006: 13) wurden keine Versicherungsleistungen gewährt.<br />
39 Fälle (2006: 66) konnten die Sozialarbeitenden der FGS selber bearbeiten, in 28 Fällen (2006: 29)<br />
wurde die Bearbeitung an den Rechtsdienst zugewiesen und in 13 Fällen (2006: 12) waren die Klientinnen<br />
und Klienten durch externe Anwälte oder Anwältinnen vertreten.<br />
Problematischer ist die Situation in der Integration mit den Langzeitfällen. Zwar hat sich im Basisverfahren<br />
das Erkennen und Handeln bei möglichen Versicherungsansprüchen verbessert. So werden<br />
Vorbescheide und IV-Verfügungen häufiger zur Vorprüfung an die Spezialisten weiter gereicht. Aber