Jahrbuch 2008 - Sozialhilfe - Kanton Basel-Stadt
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ARBEITSINTEGRATION LANGZEITARBEITS-<br />
LOSER IM KANTON BASEL-STADT<br />
Langzeitarbeitslose im <strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>: Eine Situationsanalyse<br />
Die Wirtschaft sucht Arbeitskräfte, und ein Tiefstand der Arbeitslosenzahlen lässt auf eine Entspannung<br />
im Arbeitslosenmarkt schliessen. Doch nicht alle profitieren vom aktuellen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> existiert eine Personengruppe von mindestens 1300<br />
Menschen, deren Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt aufgrund ihrer persönlichen Situation<br />
deutlich erschwert bleibt. Fehlende Ausbildung, lang andauernde Arbeitslosigkeit und mögliche<br />
Leistungsbeeinträchtigungen erschwert dieser Gruppe das Finden einer passenden Arbeitsstelle.<br />
Die Wirtschaft hat zudem nur begrenzten Bedarf für Personen, die über ein erhöhtes Gefahrenpotenzial,<br />
von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen zu sein, verfügen. Es stellt sich die Frage, ob die<br />
bestehenden Integrationsprogramme den zukünftigen Anforderungen genügen.<br />
Marianne Dubach, Markus Spillmann<br />
In der heutigen Gesellschaft nimmt Arbeit nach wie vor eine zentrale Stellung ein. Die Angst vor<br />
Arbeitslosigkeit bewegt neben den Themen Gesundheit und Sicherheit einen Grossteil der Bevölkerung.<br />
Dem gegenüber bietet der aktuelle Stellenmarkt aber nicht mehr für alle Menschen genügend<br />
Arbeit. In den letzten Jahren wurden vor allem Stellen mit geringerem Anforderungs- und Qualifikationsprofil<br />
massiv abgebaut. In der Regel wurden diese Bereiche in Billigproduktionsländer verlagert,<br />
durch neue Techniken teilweise oder durch Maschinen ganz ersetzt.<br />
Für viele Menschen beginnt mit dem Verlust der Arbeitsstelle eine Spirale weiterer Probleme. Nicht<br />
nur wird der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt laufend schwieriger. Finanzielle Einbussen, Auswirkungen<br />
auf die Beziehungs- und Wohnsituation und nicht zuletzt auf die Gesundheit fördern oder<br />
verstärken, parallel zur Arbeitslosigkeit, die gesellschaftliche Desintegration.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht gehört der Wunsch nach Vollbeschäftigung der Vergangenheit an. Ein<br />
zunehmender Teil der Bevölkerung ist zudem nicht mehr in der Lage, die Anforderungen und Kriterien<br />
der Leistungsgesellschaft zu erfüllen. Es wächst das Bewusstsein, dass es neue Ideen und Lösungen<br />
braucht, die Arbeitsplätze und Perspektiven für betroffene Personen schaffen und gleichzeitig<br />
mit kostenneutralen Rechnungsmodellen die öffentliche Hand nicht noch mehr belasten. Ein zurzeit<br />
intensiv diskutierter Ansatz sind so genannte Sozialfirmen mit Dauerarbeitsplätzen.<br />
DIE SITUATION IM KANTON BASEL-STADT<br />
Dieser Thematik geht eine Marktanalyse mit Datenmaterial des Verlaufsjahres 2006 nach. Sie führt<br />
erstmals die konkreten Zahlenwerte der drei wichtigsten sozialen Sicherungssysteme im <strong>Kanton</strong><br />
zusammen, gibt Anhaltspunkte zum Mengengerüst und erfasst Aussagen von Schlüsselpersonen im<br />
Bereich der Arbeitsintegration zur Situation Langzeitarbeitsloser. Parallel dazu ermittelt die Marktanalyse<br />
die Inhalte bestehender Integrationsmassnahmen und fasst die Angebotssituation zusammen.<br />
Mit dieser Gegenüberstellung bietet sie erstmals Grundlageninformationen zur aktuellen<br />
Situation im <strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>.