Februar - Fokus-Media
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Hernals war früher nebst dem Prater, dem Spittelberg und<br />
der Innenstadt ein sehr gefragtes kulturelles Vergnügungszentrum.<br />
Film immer abgeblendet, wir schalten die<br />
Scheinwerfer aber wieder an und zeigen,<br />
was aus den Figuren geworden ist, was<br />
danach so passiert ist und ob wir einem<br />
zweiten Happy Ending entgegenzittern<br />
dürfen.“ Beide Produktionen entstammen<br />
aus Peter Hofbauers Feder und sind hochkarätig<br />
besetzt, so singen und spielen unter<br />
anderem Stefano Bernardin, Adriana<br />
Zartl, Pietro Erik Arno, Christian Deix,<br />
Ronald Kuste, Barbara Spitz, Markus<br />
Simader, Miriam Mayr, Thomas Stolzeit<br />
und René Velazquez Diaz. Regie führt in<br />
beiden Produktionen Viktoria<br />
Schubert.<br />
„DAS GLÜCK IST EIN<br />
VOGERL“. So heißt das<br />
neueste Buch von Peter<br />
Hofbauer, welches im<br />
wenn man seine eigene Identität kennt.<br />
Ehrlich auf einander zugehen heißt auch zu<br />
wissen, was bislang die Unterschiede waren<br />
und was das spezifisch Eigene ist.“<br />
„VISIONEN – DIE KRANKHEIT KENNEN<br />
WIR NICHT BEI UNS AM LAND“, scherzt<br />
Peter Hofbauer, gefragt nach den seinen,<br />
mit diesem Nestroy-Zitat. „Eine Vision ist<br />
etwas anderes als ein real utopisches Ziel,<br />
meine Vision ist mit dem Begriff ,Good<br />
art is good business‘ zu umschreiben.<br />
Doch dies funktioniert auf Dauer nur<br />
durch die Generierung von Copyrights,<br />
und da schaut es in Österreich ganz<br />
schlecht aus. Unserer Handelsbilanz am<br />
Kreativ- und Kultursektor ist bei Weitem<br />
nicht ausgeglichen. Und so besteht meine<br />
Vision darin, zumindest für den deutschen<br />
Sprachraum exportierbare Produk-<br />
ten wir abschließend wissen. „Das bitte ich<br />
meine Frau zu fragen“, meint Peter Hofbauer<br />
lachend, „denn es geht nur mit Disziplin,<br />
und da ist meine Frau Vera ein leuchtendes<br />
Vorbild, dagegen bin ich wie ein<br />
verspielter Bub. Meine Frau hat ein Zeitmanagement,<br />
das man nur bewundern und<br />
dem man nur halbwegs nacheifern kann.<br />
Zeitmanagement, Disziplin und natürlich<br />
die Liebe zu dem, was man macht.“<br />
30 JAHRE METROPOL. Ehe die neue<br />
Zeitrechnung des Wiener Metropol und<br />
der große Erfolg des Hauses mit Peter<br />
Hofbauer – 1995 als Spielplanleiter und<br />
dann 1998 als Privatbetreiber – begann,<br />
galt es 1981 das kurz vor dem Aus stehende<br />
Wiener Metropol zu retten. Dies<br />
gelang gottlob unter dem seligen Stadtrat<br />
Jörg Mauthe und dem damaligen<br />
Ti Amo. Das höchst erfolgreiche Comedy-Musical mit Adriana Zartl und Stefano Bernardin erfährt mit „Ti Amo 2“ eine Fortsetzung.<br />
März 2011 erscheinen wird. Inhalt – wie<br />
könnte es anders sein – ist die Wiener Seele<br />
oder das, was allenfalls davon übriggeblieben<br />
ist. Es geht um die Wiener Mentalität,<br />
kollektives Bewusstsein, quasi ein Psychogramm<br />
von Bewohnern einer Stadt – wie<br />
dieser. Auf die Zwischenfrage, ob es auch<br />
eine andere Stadt sein könnte, entgegnet<br />
Peter Hofbauer sehr eindringlich: „Nein, es<br />
könnte keine andere sein!“ Um dann zu<br />
erläutern: „Die letzten Bücher, die sich<br />
Wien als Ganzes, als Wesenheit gewidmet<br />
haben, wurden in den 70er-Jahren geschrieben.<br />
In diesen 30 bis 40 Jahren hat<br />
sich aber viel verändert, vieles ist passiert,<br />
tiefe Löcher wurden in die so genannte<br />
Identität gerissen – Schlagwort „Globalisierung“.<br />
Das wird in diesem Buch aufgearbeitet,<br />
jedoch ohne Lokalchauvinismus, gerade<br />
im Gegenteil. Denn multikulturelles<br />
Verständnis kann man nur entwickeln,<br />
tionen im Genre musikalischen Unterhaltungstheaters<br />
auf die Beine zu stellen. Ich<br />
arbeite bereits an einem Konzept, gezielt<br />
Produktionen im Wiener Metropol zur<br />
Welt zu bringen und diese danach auf<br />
Wanderschaft zu schicken – und dies auch<br />
über die österreichischen Grenzen hinaus.<br />
Aber es wäre anfangs schon mal schön<br />
innerhalb der österreichischen Grenzen,<br />
denn da gibt es auch sehr viel Bedarf.“<br />
„FRAGEN SIE DAS BITTE MEINE FRAU!“<br />
Woher nimmt ein so vielbeschäftigter und<br />
erfolgreicher Mensch seine Kraft, das woll-<br />
Direktor Alf Krauliz, welche, so betont<br />
Peter Hofbauer, wichtige Gründungsarbeit<br />
dafür geleistet hatten. Und so feiert<br />
das Wiener Metropol am 11. und 12.<br />
März sein 30-jähriges Bestehen „Da trifft<br />
es sich günstig, dass wir den Kader von<br />
,Ti Amo‘ vollzählig versammelt haben,<br />
weil wir einen kleinen Rückblick auf die<br />
Produktionen der vergangenen Jahre<br />
planen, beispielsweise ,Charley’s Tante‘<br />
oder ,Go West‘. Weitere Produktionen<br />
werden in einem Videorückblick abgefeiert“,<br />
verrät Peter Hofbauer. Man darf<br />
gespannt sein ...<br />
n<br />
Dr. Peter Hofbauer. Theaterdirektor, Autor, Produzent – und die Aufzählung<br />
ließe sich schier endlos fortsetzen. Dr. Peter Hofbauer, promovierter Jurist, fand<br />
früh seinen Weg in die Kulturszene. Begonnen als Journalist, Fernseh- und<br />
Radiomacher, leitet er seit 1998 das Wiener Metropol.<br />
FEBRUAR 2011<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 73