Februar - Fokus-Media
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Audienz beim Obersthofmeister.<br />
für das verantwortlich, was auf der Bühne<br />
passiert. Manche glauben, es sei vieles<br />
spontan, aber das, was wir mit den Gästen<br />
anstellen, ist gut geplant.<br />
Als dieser schreckliche Unfall bei „Wetten,<br />
dass ...“ passierte, meinten viele, Gottschalk<br />
solle aufhören. Wie denken Sie darüber?<br />
Ich habe mitbekommen, dass dieser Unfall<br />
sehr viele Menschen bewegt hat. Natürlich<br />
ist das furchtbar für den jungen Mann,<br />
aber jeder, der eine riskante Wette eingeht,<br />
weiß, dass dabei auch etwas passieren<br />
kann. Und dafür ist man selbst verantwortlich.<br />
Warum sollte Gottschalk deshalb<br />
die Sendung nicht mehr moderieren?<br />
Mitte Jänner haben Sie Ihr neues Programm,<br />
die „ArGe Talkshow“, vorgestellt,<br />
in der Sie als Moderator fungieren.<br />
Ja, wir waren – wie beim „Kaiser“ – ein Autorenkollektiv,<br />
und wir können sagen, das<br />
ist eine tolle Sache und sehr unterhaltsam<br />
geworden. Es werden echte und „falsche“<br />
Menschen über Aufregerthemen diskutieren.<br />
Unsere echten Menschen sind die, die<br />
mit dem Thema wirklich etwas zu tun<br />
haben, die falschen kriegen eine Biografie<br />
und nehmen an der Diskussion teil. Das<br />
wird dem Zuschauer aber vorher erklärt.<br />
Sie spielen auch im Rabenhof in dem Stück<br />
„Urlaub“ zusammen mit Reinhard Novak.<br />
Da gab es heftige Kritiken.<br />
Ja, aber nur von den Kritikern. Das Publikum<br />
war begeistert. Uns war klar, dass das<br />
so kommen wird. Man kann nicht mit dem<br />
Feuer spielen, ohne etwas anzuzünden. Es<br />
geht um zwei Männer und die Geschichten,<br />
die sie in Thailand mit Frauen und Ladyboys<br />
erleben. Es ist alles sehr real und gut<br />
recherchiert. Nur wollen das manche Menschen<br />
eben nicht wahrhaben.<br />
Müssen Sie als dieser devote Obersthofmeister<br />
Seyffenstein manchmal nicht selbst<br />
lachen?<br />
Nein, da schon eher im neuen Format in<br />
der Rolle des Moderators.<br />
Was machen Sie am liebsten?<br />
Ich mag beim Spielen den Wechsel von der<br />
dunklen auf die helle Seite. Und selbst auf<br />
der Rampe stehen, also der direkte Kontakt<br />
zum Publikum ist mir wichtig.<br />
Gab es denn gar keinen Prominenten, der<br />
sich weigerte, sich vor dem Kaiser zu verbeugen<br />
und ihm Ehre zu zollen?<br />
Nur Heide Schmidt hat dem Kaiser Kontra<br />
gegeben. Das war aber auch schon wieder<br />
lustig. Manche weigern sich im Vorfeld,<br />
doch wenn sie dann vor dem Kaiser stehen,<br />
vergessen sie das.<br />
Der Lugner ist ja auch immer dabei. Gibt es<br />
etwas, das er nicht machen würde?<br />
Nein, das läuft alles reibungslos ab. Um im<br />
Bild zu sein, ist er zu allem bereit.<br />
Haben Sie sich eigentlich im Laufe der<br />
Jahre verändert?<br />
Na ja, vor 15 Jahren war ich noch ein enthusiastischer<br />
Politwissenschaftsstudent<br />
mit revolutionären Gedanken und wollte<br />
die Welt verbessern. Eh nicht aktiv, nur<br />
gedanklich – ich bin nämlich ein großer<br />
Theoretiker.<br />
Welche Hobbys haben Sie?<br />
Privat interessiere ich mich für Geschichte,<br />
und in meiner Freizeit lese ich sehr gerne<br />
und viel. Und meine große Leidenschaft<br />
gilt alten Autos, also richtigen Oldtimern.<br />
Spielen Sie Golf?<br />
Nein, denn ich finde nichts Reizvolles darin,<br />
mit einem Ball und einem Stecken im grünen<br />
Gras herumzurennen.<br />
Worüber lachen Sie selbst?<br />
Meist über Aussprüche, die ich so aufschnappe.<br />
Die werden natürlich später verarbeitet.<br />
Sie wohnen in Gablitz. Leben Sie da allein?<br />
Ja, ich lebe allein.<br />
Wenn man Sie „googelt“, steht aber, sie seien<br />
verheiratet.<br />
Ich war sehr lange in einer Beziehung. Wir<br />
haben uns aber getrennt.<br />
Wären Sie gerne reich?<br />
Ja. Es gibt so viele wunderschöne – vor<br />
allem britische – Automobile, die ich dann<br />
haben könnte. Und seien wir ehrlich: Geld<br />
bedeutet auch in einer gewissen Weise<br />
Freiheit.<br />
„Ich mag beim Spielen den Wechsel von der<br />
dunklen auf die helle Seite.“ Rudi Roubinek<br />
Gibt es einen Showmaster, den Sie verehren?<br />
Den Kulenkampff habe ich bewundert.<br />
Er war ein hervorragender Meister der<br />
Unterhaltung und hat dabei auch den Bildungsauftrag<br />
erfüllt. Als Schauspieler<br />
habe ich Gunther Philipp geschätzt. Das<br />
mag aber daran liegen, weil auch er alte<br />
Autos gesammelt hat.<br />
Wären Sie gerne so berühmt wie, sagen wir:<br />
Brad Pitt?<br />
Um Himmels willen nein! Ich lege doch keinen<br />
gesteigerten Wert auf sieben Kinder<br />
aus sechs Kontinenten. Darüber hinaus ist<br />
Angie nicht mein Typ. Es muss schrecklich<br />
sein, vor die Haustür zu gehen und unzählige<br />
Paparazzi warten auf ein Foto. Wenn<br />
ich sehr reich wäre, wäre ich gerne anonym.<br />
Heirat ist für Sie kein Thema?<br />
Ich bin nicht gläubig und habe auch nicht<br />
vor, noch Vater zu werden. Also warum<br />
heiraten?<br />
Wohin fahren Sie im Urlaub?<br />
Urlaub ist für mich ein Geisteszustand.<br />
Ich fahre gerne mit einem alten Auto im<br />
Schnee. Dieses Faible habe ich schon als<br />
Kind gehabt.<br />
Sind Sie ein Macho?<br />
Ich arbeite sehr gerne mit Frauen zusammen<br />
und hab da keine Probleme. Ich glaube<br />
nicht, dass ich ein Macho bin. Allerdings<br />
müsste man da die Partnerin fragen.<br />
Haben Sie Angst vor dem Tod?<br />
Nein, denn der ist unvermeidlich.<br />
Danke für das Gespräch!<br />
n<br />
FEBRUAR 2011<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 75